Fitnessstudios in Wermelskirchen „Endlich kann ich mich wieder auspowern“

Wermelskirchen · Kaum hatten die Fitness-Studios und Rückenzentren in Wermelskirchen am Montag ihren Türen geöffnet, kehrten die Besucher erleichtert zurück. Viele Stammkunden trainierten bereits in den frühen Morgenstunden.

 Der Fitness-Club Fit Inn hat seit Montag wieder geöffnet: Geschäftsführer Domenic Vom Feld unterstützt Jolien Walther, die sich wieder über das Training freute.    Foto: Jürgen Moll

Der Fitness-Club Fit Inn hat seit Montag wieder geöffnet: Geschäftsführer Domenic Vom Feld unterstützt Jolien Walther, die sich wieder über das Training freute. Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

. Jolien Walther hatte seit Wochen auf diesen Moment gewartet. „Als ich die Nachrichten am Mittwoch las, habe ich mich total gefreut“, erzählt die 22-Jährige. Deswegen zögerte sie am Montagmorgen auch nicht, packte ihre Sporttasche und machte sich auf den Weg in ihren Fitness-Club. Im „Fit-Inn“ wurde sie gleich am Einfang von einer langen Liste von Hinweisen empfangen, von Desinfektionsmitteln und einem strahlenden Geschäftsführer.

„Wir sind froh, dass es weitergeht“, betonte Domenic vom Feld. Am Wochenende habe er alle Hände voll zu tun gehabt, um die Auflagen des Landes umsetzen zu können. „Die kamen sehr kurzfristig“, sagt der Club-Chef. Pünktlich zur Eröffnung am Montag stand aber alles bereit: Einzelne Geräte im Cardio-Bereich waren gesperrt, um den Mindestabstand einzuhalten, Desinfektionsmittel für Hände und Flächen standen bereit, und vor dem Training bekam jeder Besucher einen Zettel mit Hinweisen in die Hand gedrückt. „Wir haben Glück, dass wir so eine große Fläche haben“, befand vom Feld. Auf den etwa 700 Quadratmetern dürften bis zu 100 Besucher trainieren. Und weil die Kursusräume so groß sind, werden auch erste, ruhigere Kurse angeboten.

Die Nachfrage war am Montagmorgen vom ersten Moment an groß: „Die üblichen Verdächtigen standen schon um viertel vor acht vor der Tür“, freute sich vom Feld. Später traf dann Jolien Walther ein. „Endlich kann ich mich wieder auspowern“, erklärte sie zufrieden. „Ich merke schon, wie mir das gut tut.“ Zwar müsse sie wieder ein paar Gewichte weniger auflegen als noch vor der Krise, aber nun hoffe sie darauf, dass es nicht zu einer zweiten Schließung kommen müsse. Darauf hofft auch Domenic vom Feld und appelliert bei seinen Kunden an die Vernunft. Schwere Wochen würden hinter ihnen liegen. „Und wir werden erst später sagen können, ob wir das gut überstanden haben“, erklärte er.

Auch im Therapie- und Rückenzentrum an der Kölner Straße trainierten am Montag bereits die ersten Kunden. Schon in der vergangenen Woche war das „therapeutisch begleitete Training“ erlaubt worden. „Menschen mit akuten Beschwerden konnten Termine vereinbaren“, erklärte Marina Dreyer. Voraussetzung: Sie mussten beim Training Handschuhe und Masken tragen. „Vor allem die Handschuhe erwiesen sich nicht als praktikabel“, erzählte Dreyer. „Der Schweiß lief den Menschen aus den Handschuhen die Arme runter“. Viele freuten sich trotzdem über die Rückkehr, denn die Beschwerden hätten sich während der Schließzeiten bei vielen verstärkt, erzählte die Trainerin.

Seit Montag sind Handschuhe und Masken beim Training nun Geschichte. „Wir haben Trennwände eingerichtet, und der Besuch im Rückenzentrum ist nur mit einem Termin möglich“, erklärte Marina Dreyer – „damit wir die Abstände einhalten können und es nicht zu voll wird.“ Die Stimmung sei bestens und die Erleichterung groß.

Das stellte auch Susanne Neumann im Studio „Clever fit“ fest. „Die Menschen freuen sich, dass sie wiederkommen können“, erzählte sie. Schon um kurz vor sechs hätten die ersten Besucher vor der Tür gestanden und strahlend eingecheckt. „Kunden, die zum Muskelaufbau kommen, nutzen die Gelegenheit genauso wie ältere Menschen oder Besucher, die abnehmen wollen“, berichtete sie. Unter den ersten Gästen des Tages seien zwei 80-Jährige gewesen, die das regelmäßige Training im Studio sehr vermisst hätten.

Am späten Vormittag stellte Susanne Neumann dann zufrieden fest, dass der übliche Betrieb herrsche. Allerdings hätten sie einige Geräte sperren und andere raussetzen müssen, um die Abstände zu gewährleisten. Getränkebar, Duschen und Umkleiden blieben geschlossen. „Und da sind immer noch offene Fragen“, befand sie, „ich habe schon beim Ordnungsamt angerufen.“

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