Sparkasse zieht Bilanz Die Stadtsparkasse sieht sich gut wirtschaftlich aufgestellt

Wermelskirchen · Das Kreditgeschäft wächst. Sparkasse sagte 2017 neue Kredite in Höhe von 107 Millionen Euro zu. Privatkunden investieren in „Betongold“.

 Viele Wermelskirchener legen ihr Geld in Immobilien an.

Viele Wermelskirchener legen ihr Geld in Immobilien an.

Foto: dpa-Zentralbild

Manchmal zahlt es sich aus, klein, überschaubar, fast familiär zu sein und einen eher soliden, konservativeren Weg einzuschlagen, der Risiken mindert. Genau in dieses Profil passt die Stadtsparkasse Wermelskirchen. Sie meisterte und meistert eine Phase, die für Banken nicht einfach ist. Niedrigzinsen drücken auf die Erträge. „Wir sind zufrieden, das Kreditgeschäft läuft gut“, sagte Sparkassendirektor Rainer Jahnke, der auch Vorsitzender des Sparkassenvorstands ist, am Freitag in einem Pressegespräch zum Geschäftsjahr 2017.

Neue Kredite in Höhe von 107 Millionen Euro sagte die Stadtsparkasse Wermelskirchen Kunden im vergangenen Jahr zu. Davon entfielen 58 Millionen Euro, das sind 54 Prozent, auf den Wohnungsbau. Offenbar investieren viele in „Betongold“. 19 Millionen flossen in die Finanzierung von Neubauten, 33 Millionen in den Kauf von Bestandsimmobilien. Für private Häuslebauer und Käufer stellte die Sparkasse 30 Millionen Euro zur Verfügung, dazu kommen drei Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung von Wohnungen und Häusern hinzu. „Wir stellen fest, dass der Kaufpreis und die Kosten für Sanierung oft die Waage halten. Die Wermelskirchener mögen offenbar die älteren Häuser“, folgerte Jahnke. Das Kreditgeschäft sei unterm Strich ein wichtiger Zweig.

 Rainer Jahnke, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Wermelskirchen.

Rainer Jahnke, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Wermelskirchen.

Foto: Anette Hammer

Dazu gehört auch der Bereich Geschäftskunden. 72 Millionen Euro vergab die Sparkasse an gewerbliche Kreditnehmer, davon 28 Millionen für den Wohnungsbau. Der Rest floss für betriebliche Baumaßnahmen, Unternehmenserweiterungen oder andere Investitionen, etwa in den Kauf von Maschinen und Fahrzeugen. Kurze Wege und ein Kreis von Geschäftskunden, den man kenne, erleichtern das Kreditgeschäft. „Hier wird auf sehr hohem Niveau produziert“, lobte Jahnke Wermelskirchener Unternehmen in diesem Zusammenhang.

„Gewerbliche Kunden fragen uns oft: ,Bleibt die Stadtsparkasse Wermelskirchen selbstständig?’ Wir können nur antworten: Ja, uns geht es relativ gut, wir sind zwar klein, aber wirtschaftlich stehen wir gut da“, betonte Jahnke. Einfach sei dies nicht, schaut man sich die Renditen an, die derzeit bei Geldanlagen erzielt werden können. „Wir wählen konservative Anlagen auf dem europäischen Markt, auf risikoreiche Anleihen verzichten wir“, betonte Jahnke.

Ein Vertrauensbonus der Kunden, den Sparkassen allgemein haben, habe sicherlich einen Anteil an dem wachsenden Kreditgeschäft. Aber vor allem die Geschäftspraxis im Anlagenbereich und die guten, oft sehr persönlichen Drähte zu Privat- und Geschäftskunden tragen zu einem guten Geschäftsergebnis bei.

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