Eingemeindung nach Wermelskirchen Erste Hürde für Höhrather ist genommen

Wermelskirchen / Solingen · Die Frage, ob der Ortsteil zu Wermelskirchen nach Solingen wechselt, soll erstmal in den Verwaltungen beider Städte besprochen werden.

 Wird’s was werden mit der Eingemeindung von Höhrath nach Wermelskirchen?

Wird’s was werden mit der Eingemeindung von Höhrath nach Wermelskirchen?

Foto: Udo Teifel

Es hat seine Zeit für Diskussionen gedauert, aber jetzt steht fest: Die Verwaltung Wermelskirchen nimmt Kontakt zu den Kollegen aus Solingen auf, um in Verhandlungen über eine mögliche Eingliederung des Solinger Ortsteils Höhrath an Wermelskirchen zu treten. Die entsprechende Beschlussvorlage für den Rat hatte die CDU eingereicht und trotz vier Gegenstimmen nach hitzigem Hin und Her im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr durchgesetzt.

Denn dass nach einer Umfrage über 80 Prozent der Höhrather Bürger lieber zu Wermelskirchen gehören würden, weil die Feuerwehr schneller vor Ort ist und der Pizzabote wirklich liefert, wollte Jochen Bilstein (SPD) so nicht ganz glauben. Er habe selber mit Bürgern vor Ort geredet und gerade „die älteren Menschen wollen gar nicht zu Wermelskirchen“, sagte er. „Die Jüngeren haben das Thema wieder hochgekocht, weil eine Familie hier einen Kindergartenplatz möchte. Aber bis dieses Verfahren abgeschlossen ist, sind die Kinder wahrscheinlich im Altersheim.“

Auch Grünen-Sprecher Stefan Janosi bezweifelte in der Sitzung, dass „sich die Höhrather alle einig über einen Wechsel zu Wermelskirchen sind“ und verwies zusätzlich auf die Kosten, die im Falle einer Eingliederung auf die Stadt zukommen würden. Die Frage nach möglichen Ausgleichszahlungen hatte vorher bereits Henning Rehse von der WNKUWG gestellt. Stromleitungen und Co. würde es schließlich nicht zum Nulltarif von der Nachbarstadt geben.

Für Bürgermeister Rainer Bleek gingen diese Gedankengänge aber schon viel zu weit: „Wir müssen erstmal klären, ob Solingen überhaupt verhandeln will. Weil: Wo keine Verhandlungsbereitschaft ist, verhandeln wir natürlich auch nicht.“ Weder Kosten, noch das Verfahren seien in diesem Moment wichtig, „sondern der erste Schritt ist doch die Frage, was die Höhrather wollen und dann muss Solingen zustimmen, bevor wir eine logische Ablaufkette starten.“

Letztendlich platzte Friedel Burghoff (CDU) aus Dhünn ob der Diskussion der Kragen: „Dhünn gehört seit 1974 zu Wermelskirchen“, erinnerte er. „Wenn damals so diskutiert worden wäre, wären wir nie eingemeindet worden. Wir müssen den Leuten in Höhrath Hoffnung geben“, forderte er. Unterstützung gab’s von Henning Rehse: „Der CDU-Antrag ist ein guter Anstoß um zu prüfen, welche Schritte künftig möglich sind.“

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