Wermelskirchen Schüler „füttern“ die Barrierefrei-App mit Informationen

Wermelskirchen · In Dreier-Gruppen bewegen sich Jugendliche durch die Stadt Wermelskirchen, um Hindernisse für Menschen mit Einschränkungen aufzuspüren.

Hilft mit: Petra Sprenger ist Beiratsvorsitzende.

Hilft mit: Petra Sprenger ist Beiratsvorsitzende.

Foto: Jürgen Moll

An welchen Stellen ist es für Rollstuhlfahrer einfach möglich, in ein Café, ein öffentliches Gebäude oder allgemein durch die Stadt zu kommen? Welche Treppen sind für Sehbehinderte eher schwierige Hürden? Am Donnerstag, 20. Oktober, machen sich ab 10 Uhr Schüler des Gymnasiums Wermelskirchen auf die Suche nach gut zu erreichenden Geschäften und barrierearmen Straßenüberquerungen. Das kündigt die Stadt Wermelskirchen an.

„Genauso sammeln die Schüler Informationen zu Treppen an Eingängen oder anderen physischen Barrieren, die es Menschen mit einer Behinderung eher schwer machen, sich in der Stadt frei zu bewegen“, heißt es in der Mitteilung. Demnach werden anschließend alle Ergebnisse in der „Barrierefrei-App“ aufgelistet, damit Menschen mit Einschränkungen unter https://rbk-barrierefrei.de/ bereits vor einem Besuch in der Stadt wichtige Informationen über Zugangsmöglichkeiten, Barrierefreiheit oder weitere Details finden und sich auf die Begebenheiten vor Ort besser einstellen können.

Bereits vor drei Jahren hatte der Beirat für Menschen mit Behinderung die Idee einer solchen App angeregt. Auch der Rheinisch-Bergische Kreis war zu dem Zeitpunkt dabei, eine solche App umzusetzen. So kam es zu der Barrierefrei-App, die eine Gemeinschaftsaktion des Rheinisch-Bergischen Kreises mit den Beiräten für Menschen mit Behinderung in den Kommunen des Kreises und dem Verein „Sozialhelden“ in Berlin ist, der die technische Umsetzung verantwortet.

Da die Orte gelistet und die Website mit Daten „gefüttert“ werden müssen, helfen die Gymnasiasten mit. In Dreiergruppen werden sie durch die Stadt gehen, Geschäfte und Cafés besuchen und so einen Wegweiser erstellen. Unterstützt werden sie dabei unter anderem von Petra Sprenger, der Vorsitzenden des Beirats für Menschen mit Behinderung. Seit zwei Jahren wartet die Vorsitzende des Beirats darauf, diese sogenannte „Mapping Aktion“ in Wermelskirchen mit dem Gymnasium durchführen zu können. „Bisher konnten wir das leider wegen der Corona-Pandemie nicht umsetzen“, sagt Petra Sprenger.

„RBK-barrierefrei“ funktioniert ganz leicht: Die Karte im Internet zeigt schon jetzt alle bisher erfassten Daten zur Barrierefreiheit an den verschiedenen Orten an. Diese Daten können laufend erweitert werden, weil alle Nutzer jederzeit neue Informationen hinsichtlich der Barrierefreiheit eines Ortes erfassen und eintragen können. Mögliche Orte sind beispielsweise Supermärkte, Friseursalons, Arztpraxen, Sporthallen oder öffentliche Plätze und Einrichtungen.

Alle Ergebnisse der „Mapping Aktion“ der Schüler werden anschließend auch bei wheelmap.org zur Verfügung gestellt. Diese App der „Sozialhelden“ wird weltweit von Menschen mit körperlichen Einschränkungen genutzt.

(sng)
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