Austausch zwischen Loches und Wermelskirchen Praktikum in einem fremden Land

Wermelskirchen · Sieben Schüler aus der französischen Partnerstadt Loches arbeiten drei Wochen lang in Wermelskirchen. Mit dem Gegenbesuch endet eine Premiere, die für die deutschen Schüler bereits stattgefunden hat.

 Empfang der Praktikanten aus Loches: Chiara Schröder (l.) aus Wermelskirchen kann schon von ihren Erfahrungen in Frankreich berichten. Lorine Gauditiaubois aus Loches sammelt gerade die ersten Eindrücke in Wermelskirchen.

Empfang der Praktikanten aus Loches: Chiara Schröder (l.) aus Wermelskirchen kann schon von ihren Erfahrungen in Frankreich berichten. Lorine Gauditiaubois aus Loches sammelt gerade die ersten Eindrücke in Wermelskirchen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Chiara Schröder hat die Herausforderung bereits gemeistert, Lorine Gauditiaubois steht sie noch bevor: Ein Praktikum in einem anderen Land. Zwei Wochen lang arbeiteten Schüler aus Wermelskirchen in Unternehmen der französischen Partnerstadt Loches. Jetzt steht der dreiwöchige Gegenbesuch an.

Im Gespräch mit der 15-jährigen Chiara Schröder aus Wermelskirchen und der drei Jahre älteren Lorine Gauditiaubois wurde deutlich, dass die Aufgabe für die Französin noch komplizierter werden könnte.

„Ich war im Herbst schon zu einem zweimonatigen Schüleraustausch in Frankreich“, sagte Schröder. So konnte sie ihre ihre in der Schule erlernten Sprachkenntnisse vertiefen und war bestens auf ihr Praktikum bei einer Lokalzeitung vorbereitet. „Am Ende habe ich sogar einen kleinen Text über meine Zeit in Loches geschrieben. Das hat gut geklappt“, sagte sie.

Lorine Gauditiaubois hingegen spricht kein Deutsch. Sie muss sich wie ihre sechs Mitpraktikanten auf Englisch verständigen, oder auf die Französisch-Kenntnisse der Wermelskirchener verlassen. Für unser Gespräch dolmetschte Chiara Schröder.

„Mein erster Eindruck ist super. Wermelskirchen ist eine wunderschöne Stadt. Auch bei meiner Arbeitsstelle wurde ich sehr herzlich empfangen“, sagte Gauditiaubois. Sie absolviert ihr Praktikum im Tagungshotel „Maria in der Aue“. Die Sprache steht für sie nicht so sehr im Vordergrund. „Mir geht es darum, das Land und die Leute kennenzulernen“, sagte sie.

Bürgermeister Rainer Bleek ließ es sich nicht nehmen, die sieben französischen Praktikanten persönlich in Wermelskirchen zu begrüßen. „Wie wir alle wissen, besteht der Austausch zwischen Loches und Wermelskirchen nun schon 45 Jahre“, sagte Bleek. „Nun kommen auch noch Schüler-Austausch-Praktikanten hinzu und damit schlagen wir ein neues Kapitel in der Kooperation auf.“ Er hoffe, dass die Schüler viele positive Eindrücke mit nach Frankreich nehmen. Finanziert wird das Auslandspraktikum zum Teil über das Europäische Austauschprogramm Erasmus. Auch der Ehemaligenverein des Wermelskirchener Gymnasiums hat das Projekt unterstützt. „Eine tolle Sache“, schwärmt der Vorsitzende Thorsten Schmalt.

Nicht nur Bürgermeister Bleek, auch die französischen Schüler hatten sich eine kurze Begrüßungsrede zurechtgelegt, die sie gemeinsam in englischer Sprache vortrugen. Dabei betonten sie den Wert der deutsch-französischen Freundschaft und freuten sich auf die Zeit in Wermelskirchen. „Es ist eine wichtige Erfahrung für unser zukünftiges Arbeitsleben“, sagten die Schülerinnen.

Bei allem beruflichen Ernst soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Die 16- bis 18-jährigen Franzosen absolvieren in den kommenden zwei Wochen neben der Arbeit ein Ausflugs- und Besichtigungsprogramm in der Region. „Ich wünsche mir, dass sie viele schöne Eindrücke gewinnen werden“, sagte Bleek. Und riet bei dieser Gelegenheit gleich zum Besuch des Dawerkuser Rosenmontagszuges: „Der wird ihnen bestimmt gefallen.“

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