ÖPNV in Wermelskirchen RVK will bis 2030 emissionsfrei fahren

Wermelskirchen · Seit diesem Jahr sind Brennstoffzellenbusse im Netz der Regionalverkehr Köln GmbH auch in Wermelskirchen unterwegs. Die umweltfreundlichen Fahrzeuge sind für das Unternehmen die Zukunft im ÖPNV.

 Gehören längst zum Stadtbild in Wermelskirchen: die Brennstoffzellenbusse der RVK.

Gehören längst zum Stadtbild in Wermelskirchen: die Brennstoffzellenbusse der RVK.

Foto: Annika Lamm

Er gehört mittlerweile schon fest zum Verkehrsbild in und um Wermelskirchen: der Brennstoffzellenbus des Typs A330FC des Herstellers Van Hool. Zehn Stück davon hat die Regionalverkehr Köln GmbH (RKV), das auch für den Rheinisch-Bergischen Kreis zuständige Verkehrsunternehmen, in ihrem Verkehrsnetz im Einsatz. Und das mit Erfolg, wie Unternehmenssprecherin Andrea Jahn auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt. „Seit der zweiten Dezemberwoche wird zudem ein Fahrzeug des Models Caetano getestet – und im kommenden Jahr werden weitere H2-Solaris-Busse am Standort eingebunden.“ Der Brennstoffzellenbus ist aber nicht nur neu – er ist im Vergleich zum herkömmlichen Dieselbus auch wesentlich klimafreundlicher. Und passe daher auch aus diesem Blickwinkel heraus perfekt in die Zeit.

„Klimaschutz ist in aller Munde – und gerade auch im Bereich der Individual- und öffentlichen Mobilität nicht mehr wegzudenken“, sagt Andrea Jahn. Wenn man an umweltfreundliche Mobilität denkt, fällt einem – sicherlich auch wegen des ausführlichen politischen und öffentlichen Diskurses – die Elektromobilität ein. Andrea Jahn ergänzt: „Aber auch der Wasserstoff spielt in diesem Zusammenhang eine zunehmende Rolle.“ Wasserstoff sei ein lokal komplett emissionsfreier Treibstoff, der weder Feinstaub noch Stickoxide und Kohlendioxid ausstoße.

Dabei könne der Wasserstoff auf zwei unterschiedliche Weisen gewonnen werden, wie Andrea Jahn ausführt. „Es gibt ihn als Nebenprodukt aus der Industrie – dann bezeichnet man ihn als grauen Wasserstoff. Und es gibt ihn, noch umweltfreundlicher, als grünen Wasserstoff.“ Letzteren einzusetzen, sei das Ziel des Verkehrsunternehmens. Natürlich gehe einem flächendeckenden Einsatz der umweltfreundlichen Busse im RKV-Verkehrsnetz zunächst eine Testphase und dann eine Umrüstphase voraus. „Unser Ziel ist es, bis 2030 unsere Fahrzeugflotte komplett auf alternative Antriebe umzustellen. Die ersten Busse des belgischen Herstellers Van Hool sind bereits seit 2014 in Hürth im Rhein-Erft-Kreis zu Testzwecken im Einsatz“, sagt Andrea Jahn. Die Linie 260, die von Köln über Leverkusen und Wermelskirchen nach Remscheid fährt, werde fast vollständig mit Gelenkbussen gefahren. Diese gebe es vom Hersteller noch nicht als Brennstoffzellen-Hybrid-Modelle.

„Die vorhandenen Busse sind aber dennoch auf allen Linien der RVK auch im Bereich Wermelskirchen unterwegs. Wir warten jetzt darauf, dass der Hersteller dem Bedarf der Verkehrsunternehmen nach Gelenkfahrzeugen möglichst schnell gerecht wird“, betont Andrea Jahn. Für den Fahrgast ändere sich bei der Fahrt im Brennstoffzellenbus prinzipiell nichts, sagt die Unternehmenssprecherin. Mit zwei kleinen, aber doch nicht unwesentlichen Ausnahmen. „Die Busse werden von Elektromotoren angetrieben und sind dadurch wesentlich leiser und vibrationsärmer. Dadurch empfinden viele Fahrgäste die Fahrt sehr viel angenehmer.“ Auch die Fahrer berichten aus dem Alltag, dass die Brennstoffzellenbusse sehr gut ankommen würden.

„Vielen Fahrgästen ist auch wichtig, dass sie emissionsfrei auf den Straßen unterwegs sind. Das wurde unseren Fahrern auch schon öfter als Rückmeldung mitgeteilt“, sagt Andrea Jahn. Für das Kölner Verkehrsunternehmen ist der Brennstoffzellenbus definitiv die Zukunft im Öffentlichen Personennahverkehr. „Für uns als regionales Unternehmen gibt es keine Alternative“, bestätigt Andrea Jahn.

Die RVK-Sprecherin ergänzt die Gründe: „Die Reichweiten und die dem Dieselbus vollkommen vergleichbaren Betankungszeiten sind für unser Verkehrsgebiet derzeit mit keinem anderen klimafreundlichen Antrieb möglich.“ Ein weiterer Vorteil gegenüber den reinen Elektrobussen sei zudem, dass die Standzeiten auf den Betriebshöfen, die für die Ladevorgänge nötig seien, entfallen würden.

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