Kommunalwahl in Wermelskirchen Lindner: Rhombus ist ein „Zeichen der Zuversicht“

Wermelskirchen · Die Besitzer des Areals, Sven Schulte und Walter vom Stein, begrüßten den FDP-Chef Christian Lindner mit Hammer und Lego-Baustein. Unter freiem Himmel erlebte die FDP Wermelskirchen den Höhepunkt ihres Wahlkampfs.

 Christian Lindner besucht im Rahmen der Wahlkampfveranstaltung der FDP das Rhombus-Gelände. Sven Schulte, Christian Lindner und Walter vom Stein (v.l.) stehen an einer alten Tachowaage.   Foto: Jürgen Moll

Christian Lindner besucht im Rahmen der Wahlkampfveranstaltung der FDP das Rhombus-Gelände. Sven Schulte, Christian Lindner und Walter vom Stein (v.l.) stehen an einer alten Tachowaage. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Für den FDP-Ortsverband Wermelskirchen war es der Höhepunkt eines ungewohnten „Corona-Wahlkampfs“: Kurz vor der anstehenden Wahl besuchte der gebürtige Wermelskirchener und Vorsitzende der FDP-Bundespartei, Christian Lindner, seine Heimat. Ort des Geschehens: Das aus dem „Dornröschen-Schlaf“ erweckte Rhombus-Areal. Unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein sprach Lindner vor gut 100 Anwesenden, deren Großteil aus den Reihen der Liberalen aus der Region stammten. Ebenfalls unter den Zuhörern: Bürgermeister Rainer Bleek und Ehrenbürger Manfred Maus.

„Diese Veranstaltung ist für uns so etwas wie der Gipfel eines Wahlkampfs, in dem wegen der Corona-Pandemie nur wenig möglich war“, sagte der Vorsitzende der FDP-Wermelskirchen, Patrick Engels, im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wir hätten gerne mehr gemacht. Begegnungen im öffentlichen Raum waren jedoch kaum möglich.“ Obendrein sei die Kommunikation über soziale Medien und E-Mail im Vergleich zu vorherigen Wahlkämpfen immens angestiegen, stellte der 34-jährige Engels, der seit 2005 in der FDP ist und 2009 erstmals im Wahlkampf aktiv war, fest: „Gerne haben wir die Gelegenheit genutzt, die ganz am Anfang einer Neu-Entwicklung stehende Industrie-Brache nutzen zu dürfen.“

Die beiden Besitzer des Rhombus-Geländes, Sven Schulte und Walter vom Stein, begrüßten den Gast aus Berlin auf ihre Weise: Vom Stein überreichte Lindner einen Hammer, Schulte einen symbolischen Lego-Baustein. Die grüne Farbe des Spielsteins kommentierte Christian Lindner: „Das ist wohl ein besonders dunkles Gelb.“ Derzeit wäre die Zukunft des Rhombus-Geländes noch ein Puzzle-Spiel, betonte Sven Schulte. Er hoffe, dass alle die Teile des Puzzles zu einem Ganzen später zusammensetzen. Walter vom Stein schrieb dem Bundespolitiker in das Stammbuch: „Der Liberalismus verlangt Aufräum-Arbeiten, damit die Freiheit des Tuns nicht weiter eingeschränkt wird.“

Als „Zeichen der Zuversicht“ wertete Christian Lindner die Möglichkeit eines Treffens und die Aufbruch-Stimmung rund um das Rhombus-Gelände. Von den durch Corona beschleunigten Entwicklungen in der Gesellschaft könne Wermelskirchen profitieren, schätzte Lindner ein und nannte Homeoffice im Gegensatz zu Arbeitsstättenverordnungen als Beispiel: „Beeindruckende Flexibilitätsreserven haben sich durch Corona offenbart. Plötzlich waren Dinge möglich, die zuvor vermeintlich nicht gingen.“

Forderungen der FDP konkretisierte Lindner: „Die seit 15 Jahren überfällige Unternehmenssteuer-Reform muss genauso her, wie ein gerechteres Steuer-System für Bürgerinnen und Bürger.“ Wenn Verdi derzeit eine Gehaltserhöhung verhandele, dann würde eine solche von der Einkommenssteuer geschluckt: „Das betrifft das Pflegepersonal und die Erzieher, für die wir applaudiert haben.“ Angesichts Corona müssten Verluste aus 2020 für Unternehmen mit Gewinnen aus 2018 und 2019 zu steuerlich zu verrechnen sein - quasi aus drei Steuer-Jahren eines gemacht werden.

Mit Blick auf die Kommunalwahl sagte Lindner: „Ziel ist ein Wechsel in der Bundesregierung in 2021 - die Basis dafür wird vor Ort gelegt.“

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