Löwenteich in Wermelskirchen Fische ziehen noch diese Woche um

Wermelskirchen · Der Löwenteich kann bald trockengelegt und umgestaltet werden. Eine Investition in die Teichanlage, die einen Bestand des Teichs bis 2027 ermöglicht hätte, kam für die Technischen Betriebe nicht in Frage.

 Die Restwasserfläche des Löwenteichs am Heintjesmühlenbach.

Die Restwasserfläche des Löwenteichs am Heintjesmühlenbach.

Foto: Wupperverband

Noch in dieser Woche sollen alle restlichen im Löwenteich verbleibenden Fische umgesiedelt werden, wie der Wupperverband und die Technischen Betriebe Remscheid gemeinsam am Dienstag mitteilten. Am Montag sei bereits mit den Vorbereitung für die Umsiedlung begonnen worden, heißt es darin.

Im August war die Trockenlegung des Löwenteichs durch die Technischen Betriebe, denen das Gewässer gehört, Kostenpflichtiger Inhalt beschlossen worden. Der Grund: Die wasserrechtliche Erlaubnis beim Rheinisch-Bergischen Kreis war für den Löwenteich ausgelaufen. Zudem schreibt die Europäische Union ab 2027 vor, alle Gewässer durchgängig zu gestalten. Das war beim Löwenteich bisher nicht der Fall. Auch eine Investition in die Teichanlage, die einen Bestand des Teichs bis 2027 ermöglicht hätte, kam für die Technischen Betriebe nicht in Frage: Mehr als 100.000 Euro hätten für eine Instandsetzung aufgewendet werden müssen. Hinzu wären Kosten für die Entschlammung gekommen. Anstelle einer Instandsetzung soll nun also umgestaltet werden: Die Technischen Betriebe planen, den Heintjesmühlenbach an der Stelle des Löwenteichs wieder durchgängig zu gestalten: Da der Heintjesmühlenbach durch ein Dammbauwerk gestaut wurde und der Damm nicht mehr standsicher ist, wurde der Teich inzwischen abgesenkt, und der Bach fließt nun durch die ehemalige Teichfläche. Durch den Umbau zum Durchgang können sich Fische und Kleinlebewesen künftig dann wieder ungehindert bewegen.

Bereits im Herbst wurde damit begonnen, die schützenswerden Edelkrebse aus dem Teich zu holen, den Teich schrittweise abzusenken, fast alle Fische abzufischen und sie in ein neues Quartier umzusiedeln. Etwa 1000 kleinere Fische, unter anderem Rotaugen und Flussbarsche, sowie etwa 100 größere Exemplare wie Karpfen und Zander wurden dazu aus dem Teich gefischt – was sich nicht gerade als einfach erwies: Schätzungsweise eine Handvoll Karpfen und einige kleine Fische wollten sich aber trotz wiederholter Versuche an drei verschiedenen Tagen zunächst nicht einfangen lassen. Sie sind immer wieder entkommen, da sich das Fang-Boot im Schlamm schlecht bewegen ließ. Sogar das Technische Hilfswerk sei ein paar Tage vor Weihnachten zu Hilfe geeilt, heißt es in der Mitteilung des Wupperverbandes.

„Um die Wasserfläche zu verkleinern und das Abfischen zu erleichtern, kamen Pumpen zum Einsatz“, schreibt der Wupperverband weiter, mit großem Aufwand sei eine Rampe gebaut worden, um die Wasserfläche überhaupt erreichen zu können. Nach Absprache mit dem Biologen, der das Abfischen übernommen habe, sei die bisherige Restwasserfläche des Löwenteichs aber ausreichend groß gewesen, so dass sie noch genügend Nahrung für die wenigen übrig gebliebenen Fische geboten hatte.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde der Wasserstand zudem immer wieder kontrolliert, so dass die Fische über die Weihnachtstage weiterhin gut im Teich aufgehoben waren.

(mkoe)
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