Taten in Wermelskirchen und Remscheid Bande gesteht zahlreiche Einbrüche

REMSCHEID / WUPPERTAL / Wermelskirchen · Am ersten Verhandlungstag hatten die vier Angeklagten vor dem Landgericht Wuppertal noch geschwiegen. Nun aber folgte das Geständnis. Unter anderem waren die Männer im Mai 2021 in die Wermelskirchener Schwanenschule eingebrochen.

 Bei dem Einbruch in der Schwanenschule entstand ein Gesamtschaden von rund 30.000 Euro.

Bei dem Einbruch in der Schwanenschule entstand ein Gesamtschaden von rund 30.000 Euro.

Foto: Udo Teifel

Geständnisse sind ansteckend. Dies trifft auch auf die vier Angeklagten zu, die vor dem Landgericht Wuppertal des gemeinschaftlichen schweren Bandendiebstahls angeklagt sind. Die anfängliche Zurückhaltung aus dem ersten Termin wich bei dieser Verhandlung einer wesentlich offeneren Kommunikation. Die Anklagepunkte wurden bis auf Nuancen bestätigt.

Den drei Remscheidern (25, 26, 27) und dem 22-jährigen Wermelskirchener werden insgesamt 18 Einbrüche in Schulen, Kindertagesstätten und Firmengebäude vorgeworfen. Überwiegend in Remscheid – eine Tat sollen die Angeklagten in Wermelskirchen begangen haben, eine weitere in Sprockhövel. Nach dem ersten Einbruch in einem Berufskolleg im Januar vorigen Jahres mit reicher Beute folgte der Einbruch in ein Lockdown-geschlossenes Hotel, bei dem Thermomixe und Kaffeeautomaten mitgingen. Weitere Einbrüche in Schulen und Kindergärten folgten. War ein Einbruch dort nicht ergiebig, wurden in der gleichen Nacht weitere durchgeführt. Teilweise gab es bis zu vier Einbrüche in einer Nacht. Die Serie von Einbrüchen hatte von Januar bis Juni 2021 gedauert. Auch in der Wermelskirchener Schwanenschule sollen sie eingebrochen haben. Neben dem Tresor stahlen die Einbrecher dort auch etwa 50 iPads, die unlängst erst für die Schüler angeschafft worden waren. Außerdem entwendeten sie einen Generalschlüssel. Der Gesamtschaden betrug rund 30.000 Euro.

Angst vor Entdeckung schien bestimmend bei der Auswahl der lohnenden Objekte. Die Ausgangssperren in der ersten großen Pandemiewelle haben ihnen die Einbrüche ähnlich einfach gemacht wie das Fehlen von Alarmanlagen.

In wechselnder Zusammensetzung suchten die vier Männer vor allem nach Bargeld, schleppten aber auch hochwertige Elektronikgeräte zum späteren Verkauf oder Versetzen bei Pfandleihern heraus. Zum Teil kannten sie die Schulen und Firmen, weil sie dort einmal gearbeitet oder durch Freunde Informationen hatten. Auch wurden lohnende Objekte gemeinsam über das Internet ausgegoogelt. Das scheint den Vorwurf der gemeinsamen Planung und des Vorsatzes zu bestätigen – den die Verteidiger offensichtlich gerne aus der Welt geschafft hätten. Die Gelder und Geräte wurden hinterher aufgeteilt, zum Teil für Marihuana ausgegeben. In gemeinsamen Alkohol- und Kifferrunden wurden weitere Straftaten abgesprochen.

Mit Hilfe einer befreundeten, wegen Beihilfe separat angeklagten Taxifahrerin entging man im Lockdown den Ausgangskontrollen, denn Taxis wurden selten kontrolliert – doch Zivilstreifen hatten das Auto mittlerweile auch auf dem Schirm. Mehr und mehr unbehaglich wurde es zwei Mittätern, die sich ab Mai aus der Gruppe zurückzogen.

Weitere Verhandlungstermine sind für Februar terminiert.

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