Daniela Hager zeigt Werke im Haus Eifgen Ihre Kunst ist „mehr als ein Augenblick“

Wermelskirchen / Remscheid · Die Ausstellung von Daniela Hager im Haus Eifgen ist bis Ende Januar zu sehen. Die Remscheiderin und ehrenamtlich Aktive der Wermelskirchener Kulturinitiative stellt mit ihren Werken ­Fotografien und alte Dinge in einen Bezug.

 Daniela Hager engagiert sich nicht nur im Haus Eifgen, sondern stellt dort derzeit auch ihre Kunst aus:.

Daniela Hager engagiert sich nicht nur im Haus Eifgen, sondern stellt dort derzeit auch ihre Kunst aus:.

Foto: Stephan Singer

Wenn Daniela Hager über ihr Kunst spricht, hat das nachdenkliche Züge. Sie wolle mit ihren Werken für sich und die Betrachter ihrer Arbeiten „Seele zurückgewinnen“, ein „Innehalten in schnelllebiger Zeit“ ermöglichen. „Natürlich will ich nicht Schreckensnachrichten negieren, aber besondere Momente für die Betrachter meiner Werke schaffen“, beschreibt die 66-Jährige im Gespräch ihre Motivation. Dabei erinnert sie an den Philosophen Walter Bendix Schoenflies Benjamin (1892 - 1940), der schon lange vor dem Zeitalter der Digitalisierung feststellte, dass „Seele durch Vervielfältigung verloren geht“.

Noch bis Ende Januar zeigt Daniela Hager ihre Arbeiten im Haus Eifgen. Dort hat die Remscheiderin, die bei sich daheim gerade ihren Dachboden zu einem „echten“ Atelier umfunktioniert, eine künstlerische Heimat gefunden. Sie ist Mitglied in der Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk) als Haus Eifgen-Betreiberverein, engagiert sich aktiv als ehrenamtliche Helferin beim Getränkeausschank, in der Küche und dort, wo gerade Unterstützung gebraucht wird. Da lag es nahe, in Kooperation mit Martin de Giorgi (Kult-in-Wk und Kunstverein), die Ausstellung zu installieren. De Giorgi kümmert sich im Haus Eifgen um Konzepte, die den musikalischen Schwerpunkt des Kult-in-Wk-Programms mit künstlerischen Anschauungsobjekten ergänzen.

Für ihre Kunst nutzt Daniela Hager unterschiedliche Stilmittel. „Ich schöpfe aus einem Fundus von 4500 Fotos“, sagt sie. Diese setzt die Künstlerin stets in einen Kontext. Mal sind die Bilder von alten Fensterrahmen eingefasst, mal inszeniert sie die Fotos auf oder zwischen beispielsweise Maschendraht oder alten, mehrfach überstrichenen Bohlen mit abblätternder Farbe, die vermutlich mal als Wandvertäfelung dienten. „Ich bin fasziniert von wirklich alten Dingen – die sprechen mich an. Sachen im angesagten Vintagelook hingegen gar nicht“, sagt Daniela Hager.

So kommt es vor, dass die Künstlerin auf dem Sperrmüll an der Straße alte „Schätzchen“ entdeckt. „Dann muss ich manchmal wiederholt da hin – mit einem größeren Fahrzeug“, erläutert Daniela Hager: „Aber ich klingele immer und frage nach, ob ich etwas mitnehmen kann.“ Diese Teile stünden dann oft längere Zeit bei ihr zuhause herum: „Da hat mich etwas fasziniert und ich weiß, irgendwann werde ich etwas damit machen.“

Aus einem anfänglichen Ansatz oder einer Idee entwickelt sich bei der Arbeit das letztliche Werk. Zum Beispiel wenn Daniela Hager das passende Fotomotiv gefunden hat. Und sie zeigt auf eines der im Haus Eifgen ausgestellten Bilder: „Diesen schon reichlich verrosteten Metall-Pferdekopf habe ich an einem Stall gesehen, an dem ich mehrfach vorbeigefahren bin.“ Irgendwann wäre der Impuls da gewesen, das Motiv mit ihrer Kamera festzuhalten. „Kurz darauf war der Pferdekopf vom Stall entfernt“, erzählt Daniela Hager als wolle sie betonen, dass sie genau rechtzeitig auf den Auslöser gedrückt hat: „Für mich ist es schön, etwas festzuhalten, was der Vergänglichkeit unterworfen ist.“ Und weiter: „Ich stelle alte Dinge in Bezug zu den Fotografien.“

Die Vergänglichkeit gehöre zu der Thematik ihrer Kunst, denn: „Momente sind nur ein Augenblick.“ Aber: Das Innehalte, das sie bei den Betrachtern hofft zu bewirken, wäre mehr als Augenblick. Womit Daniele Hager den Titel ihrer Ausstellung im Haus Eifgen aufgreift: „Mehr als ein Augenblick“.

Eine starke Beziehung zu Kunst und Künstlern verspüre sie bis heute, berichtet Daniela Hager, die Kurse unter anderem im Wuppertaler Von der Heydt-Museum besuchte oder Sängerin an der Wuppertaler Oper war: „Ich habe unzählige Kunstausstellungen besucht. Dadurch schult sich das Auge und entwickelt sich der Zugang zur Kunst.“

Bis zur ihrer Pensionierung arbeitete Daniela Hager als Verwaltungsfachangestellte. Auch in diesem „Brotberuf“, wie sie es nennt, ging es nicht ohne Kunstprojekte. So war Daniela Hager unter anderem an der Organisation des Kinderprogramms während der Röntgen-Woche in Remscheid beteiligt.

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