Reit- und Fahrverein Dhünn Pferdesportler sanieren Springplatz

Wermelskirchen · Der Reit- und Fahrverein Dhünn freut sich über einen Zuschuss aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten“, bringt aber auch Eigenmittel und -leistung ein. Die auf Vordermann gebrachte Fläche soll beim Sommerturnier offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden.

 Der Sand für die neue Tretschicht ist aufgebracht. Vor kurzem waren die Randsteine und die Umzäunung an der Reihe. Mailin Schmidt (mit dem vereinseigenen Schulpferd „Favea“) beobachtet RFV-Geschäftsführer Olaf Siebel (l.) und Meik Kalkuhl bei deren Handgriffen.

Der Sand für die neue Tretschicht ist aufgebracht. Vor kurzem waren die Randsteine und die Umzäunung an der Reihe. Mailin Schmidt (mit dem vereinseigenen Schulpferd „Favea“) beobachtet RFV-Geschäftsführer Olaf Siebel (l.) und Meik Kalkuhl bei deren Handgriffen.

Foto: Stephan Singer

Nachdem mit dem SSV Dhünn bereits ein Verein aus dem Dorf im Süd-Osten von Wermelskirchen in den Genuss des dicksten Stücks vom fast eine halbe Million Euro schweren Kuchens des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätten 2022“ gekommen ist, „verbaut“ nun mit dem Reit- und Fahrverein (RFV) ein weiterer Verein aus Dhünn Mittel aus diesem Topf: Auf der Reitanlage in Dhünn-Neuenhaus wird der Springplatz gründlich saniert.

Das Ziel der ehrenamtlich Aktiven: Zum Sommerturnier, das vom 10. bis 12. Juni erstmals nach den Ausfällen aufgrund der Corona-Pandemie in 2020 und 2021 wieder stattfindet, soll der Platz offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. „Bis dahin werden wir jeden Samstag zum Arbeitseinsatz auf dem Platz sein, denn es ist noch viel zu tun“, sagt Mailin Schmidt.

Die 29-Jährige übernahm im März den RFV-Vorsitz von Martin Hackländer, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte und den Verein 26 Jahre führte. Die neue Vorsitzende steuert mit der Sanierung des Reitplatzes also gleich zu Beginn ihrer Amtszeit eine entscheidende Weichenstellung für den Wermelskirchener Vereinsreitsport.

In Eigenleistung haben die RFV-Aktiven die ehemalige Platzumrandung entfernt, mittlerweile wurden neue Randsteine und ein neuer 1,35 Meter hohen Zaun gesetzt. Die inzwischen entfernte, ehemalige Umrandung stammte noch vom vormaligen Fußballplatz an dieser Stelle, der Mitte der 1970er-Jahre vom Kickergrün an der Staelsmühle abgelöst wurde. „Wir hatten insofern Glück, dass der Untergrund als Basis noch gut war und ist“, beschreibt Mailin Schmidt die Arbeiten: „Die sichtbare Tretschicht auf dem 2800 Quadratmeter großen Springplatz haben wir von einem Dienstleister erneuern lassen, denn dafür braucht es Fachleute.“

Dabei handelt es sich um speziellen Sand mit besonderer Konsistenz für die Reiterei. Nicht weniger als 570 Tonnen Material mussten dabei ausgetauscht werden. „Auf der neuen Tretschicht darf noch nicht geritten werden. Und sie muss dauernd stark gewässert werden, damit sie sich setzen und legen kann“, erklärt Mailin Schmidt: „Das Abtragen des alten Sandes haben wir selbst gemacht, um Kosten zu sparen.“ Die Randsteine würden gerade Kanten sorgen, an denen sich auch der Bahnplaner orientieren kann, der die Fläche bei Nutzung regelmäßig ebnet. „Der Zaun dient ganz einfach der Sicherheit. So können keine Pferde ausbrechen, wenn sie sich beispielsweise erschrecken. Und es können auch keine Zuschauer einfach auf den Platz laufen“, erläutert die RFV-Vorsitzende.

Der Platz wird nicht ausschließlich von den Springreiterinnen und -reitern genutzt, sondern genauso von den Dressurreitsportlern sowie bei gutem Wetter den RFV-Voltigiergruppen. „Alle Mitglieder freuen sich darauf, wenn sie den sanierten Reitplatz nutzen können“ sagt Mailin Schmidt, denn ähnlich wie beim Fußball sei der Platz als Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ein Identifikationsfaktor. Klar müsse genauso sein, dass sich ein schlechter Platz negativ auf die Teilnehmerzahlen bei Turnieren auswirke, weiß Mailin Schmidt, die selbst Springreiterin ist: „Taugt ein Platz nichts, bleiben die Reiter weg. Denn für sie ist ihr Pferd ihr wichtigstes Hab und Gut, das auf möglichst bestem Untergrund agieren soll.“

Da der Springplatz nicht nur unmittelbar nach dem Aufbringen des Sandes gewässert werden muss, sondern auch während der Nutzung und besonders bei trockenem Wetter zwischen den Turnierprüfungen, haben die fleißigen RFV-„Heinzelmännchen“ eine Wasserleitung auf den Springplatz verlegt, deren Ende in der Platzmitte aus dem Boden ragt. „Welche Art von Installation wir dort anbringen, wissen wir noch nicht genau. Wir überlegen noch, welche Lösung dauerhaft am besten zu uns passt“, sagt Mailin Schmidt. Natürlich gebe es auf einer Reitanlage immer etwas zu tun. Aber wir sind erst einmal froh, wenn die Springplatzsanierung abgeschlossen ist. Wir haben den Termin unseres Sommerturniers fest vor Augen – und bis dahin noch einen strammen Zeitplan.“

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