Die Flachdächer des Gebäudes werden grundlegend saniert Rathaus ist frühestens 2019 gerüstfrei

Wermelskirchen · Eine Leserin beklagt am Bürgermonitor, dass auf dem Flachdach über dem Haupteingang des Rathauses Bäume und Büsche wachsen. Sie befürchtet Bauschäden. Doch alle Flachdächer werden saniert, sagt der Gebäudemanager.

 Eine Leserin kritisierte das wuchernde Grün auf dem Flachdach über dem Haupteingang zum Rathaus.

Eine Leserin kritisierte das wuchernde Grün auf dem Flachdach über dem Haupteingang zum Rathaus.

Foto: RP/Solveig Pudelski

Sorgen um den Zustand des Rathauses macht sich eine Leserin, die sich am Bürgermonitor dieser Zeitung meldete. „Auf dem Dachvorsprung wachsen Bäume, es wuchert dort Grün. Das sieht nicht nur ungepflegt aus, sondern könnte auch zu Schäden am Gebäude führen“, mutmaßt die Wermelskirchenerin. Überhaupt müsse man sich als Einheimischer für das ungepflegte Areal am Rathaus schämen, wenn man auswärtige Gäste durch die Innenstadt führe. Außerdem sei beim Abbau von Teilen des Baugerüsts nach ihrer Auffassung nicht genügend auf die Sicherheit von Passanten geachtet worden. Auch sie stellt die Frage, die viele beschäftigt: „Wann wird das Gerüst abgebaut?“

Was das Thema mögliche Bauschäden durch Baumsetzlinge und anderes Grün auf dem Fachdach über dem Haupteingang am Rathaus anbelangt, kann Hartwig Schüngel, Leiter des Gebäudemanagements bei der Stadt, beruhigen. „Die Dachabdichtung ist wurzelfest“, erklärt er. Die Wurzeln durchdringen nicht die Isolierschicht. Dieses Dach war einst als begrüntes Dach angelegt. Weil darauf neben den typischen anspruchslosen Kriechgewächsen auch Bäume und Büsche sprießen, bedürfen begrünte Dachflächen einer regelmäßigen Pflege.

Im nächsten Jahr werden alle Flachdächer des Gebäudes grundlegend saniert. Die alten Schichten werden nach seinen Angaben komplett bis zum Rohbeton entfernt. Anschließend werde eine neue Dämmung und Abdichtung eingebaut. Bezüglich der Haltbarkeit des sanierten Daches rechne man in Jahrzehnten. Rund 580.000 Euro koste die Flachdachsanierung, wobei es sich insgesamt um 1129 Quadratmeter Dachfläche handele. Eine Dachbegrünung sei angesichts der Folgekosten für Pflege nicht geplant. Ohnehin ließen sich diese über den Sälen nach der Fassadensanierung nicht mehr realisieren, weil für die Schichten einer Dachbegrünung viel Platz benötigt werde.

Die Flachdachsanierung ist auch der Grund dafür, dass das Baugerüst noch in Teilen stehen bleiben muss. „Mit einem Abbau ist dieses Jahr nicht mehr zu rechnen“, erklärt Schüngel. Aber auch nach dieser Bauphase sei das Rathaus nicht gerüstfrei. An der Süd- und Westseite des Gebäudes werde noch der Sonnenschutz angebracht: Außenjalousien mit Lamellen, die die Mitarbeiter auf den sonnenexponierten Seiten vor einer Überhitzung in den Büros schützen sollen. „Ursprünglich angedacht war, dass die Mitarbeiter der Fachfirma diesen Sonnenschutz über einen Hubsteiger installieren“, erinnert Schüngel auch an die Diskussion im Fachausschuss über das bestehende Baugerüst. Nicht nur dieses ist für die Folgearbeiten völlig ungeeignet, auch der Einsatz des Hubsteigers wurde verworfen. „Das ist technisch nicht machbar“, so Schüngel. Der Grund: Der Korb, von dem aus gearbeitet würde, schwankt. Weil die Handwerker sehr nah an der Fassade arbeiten müssen, bestehe die Gefahr, dass der Korb gegen die Fassadenplatten stößt und Beulen entstehen. Die Lösung laute nunmehr: Es werde an den beiden Gebäudeseiten ein „wanderndes Baugerüst“ aufgebaut, Abschnitt für Abschnitt werden zwei Teilgerüst auf- und wieder abgebaut. „Diese Variante ist auch kostengünstiger als der Einsatz des Hubsteigers“, betonte Schüngel. Unterm Strich kostet der Sonnenschutz 240.000 Euro, aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen sei er unverzichtbar. Im heißen Sommer herrschten ansonsten unerträgliche Temperaturen.

 Blick auf das Rathaus

Blick auf das Rathaus

Foto: Moll, Jürgen (jumo)
 Üppig wuchert das Grün auf dem Flachdach über dem Haupteingang zum Rathaus. Schäden durch Wurzeln seien aber nach Angaben des Gebäudemanagements nicht zu befürchten.

Üppig wuchert das Grün auf dem Flachdach über dem Haupteingang zum Rathaus. Schäden durch Wurzeln seien aber nach Angaben des Gebäudemanagements nicht zu befürchten.

Foto: RP/Solveig Pudelski

Zu dem Hinweis mangelnder Sicherheitsvorkehrung beim Gerüstabbau sagt Schüngel: „Solchen Hinweisen gehen wir gerne nach, wenn wir Angaben zum Tag und zur Uhrzeit haben.“ Sein Tipp: einfach über die Mängel-App melden.

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