Konzert im Haus Eifgen in Wermelskirchen Quintett in bester Spiellaune

Wermelskirchen · Horst-Hansen-Trio mit Musik im herrlichen Biergarten von Haus Eifgen.

 Die Band „Horst Hansen Trio“ gastierte im Haus Eifgen.

Die Band „Horst Hansen Trio“ gastierte im Haus Eifgen.

Foto: Ensemble

Zwar waren es am Donnerstagabend nicht mehr die ganz heißen Biergartentemperaturen, trotzdem fand die beliebte Session im Haus Eifgen erstmals im Biergarten statt. Und rund 40 Jazzfreunde waren gekommen, hatten es sich unter den Kastanien bequem gemacht und zudem viel Lust auf guten Jazz mitgebracht. Den präsentierte das Horst-Hansen-Trio aus Krefeld unter freiem Himmel und bei bester Spiellaune.

Die tatsächlich fünf Musiker vom Niederrhein waren bereits alte Bekannte in Wermelskirchen, spielten sie doch bereits zum dritten Mal bei der Jazz-Session, wenn auch zum erste Mal im Haus Eifgen. „Wir haben schon in der Kattwinkelschen Fabrik gespielt, dort auch schon mal unter freiem Himmel, vor dem Bistro“, sagte Schlagzeuger „Rudi“. Auch an diesem Abend freuten sie sich wieder auf ein kleines Konzert unter freiem Himmel - und auch dem Publikum war die Freude über die ungewohnte, aber umso schönere Location im Biergarten anzusehen.

Warum aber bezeichnete sich ein Quintett als Trio? Und warum nach einem Musiker, der gar nicht mit dabei war? „Horst Hansen war ein durchaus berühmter Krefelder Trompeter, der unter anderem mit Klaus Doldinger gespielt hat“, sagte „Rudi“. Quasi als Hommage habe man den Namen übernommen - und sich auch die nach den 1950er Jahren klingenden Vornamen zugelegt - aber auch noch aus einem weiteren Grund, wie der Schlagzeuger sagte. „Wir wollen nicht dieses Ein-Bandleader-im-Bandnamen-Ding bedienen. Deswegen auch Trio, obwohl wir zu fünft sind.“

Die fünf Jungs hatten also durchaus Humor, was sich auch an diversen Ansagen äußerte. So, als ein Musiker sich nach den ersten beiden Songs mit den selbst für Instrumental-Jazz ungewöhnlichen Namen „Sägewerk“ und „Velue Verrue“, etwa mit den Worten „Guten Abend Wermelskirchen“ ans Publikum wendete. Nur um dann anzufügen: „Ihr seid ja gar keine Stadt, ihr seid ja Menschen. Ich nenne euch jetzt Berta. Ja, Berta, das gefällt mir.“ Und auch die im weiteren Verlauf des kurzweiligen Abends immer wieder gestarteten Animationsversuche in Richtung Publikum - „seid ihr bereit für ein bisschen Überjazz?“ - entbehrten nicht einer gewissen Komik.

Musikalisch war das indes absolut keine Comedy, ganz im Gegenteil. Was die fünf jungen Musiker da im gemütlichen Biergarten an hochwertiger, hochkomplexer und hochemotionaler Jazzmusik boten, war der höchsten Jazz-Weihen wert. Songs wie „Frisör“ oder „GLP“ machten beim Zuhören jede Menge Spaß.

Die großartigen Instrumentalabfahrten ließen das Publikum staunen, und nur in den leisen Momenten, derer es bei allen musikalischen Kapriolen doch einige gab, störten ab und zu vorbeirauschende Autos an der Straße durchs Eifgen-Tal ein wenig.

Und auch Lust aufs Jammen machte die Musik des Horst-Hansen-Trios, wie sich an der anschließenden Session zeigte. „Wir mussten unser Pfund – den Biergarten – bei diesem schönen Sommerwetter, unbedingt ausspielen“, sagte Michael Regenbrecht vom Haus-Eifgen-Team, der sich sehr über die neue und ungewohnte Örtlichkeit für diesen Abend gefreut hatte. Selbst wenn es im weiteren Verlauf des Abends doch ein wenig kühler wurde.

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