Polizei entwickelt digitale Fußgänger-Ausbildung für Grundschüler „QR-Schulweg“ sorgt für mehr Sicherheit

Wermelskirchen · Eltern können mit ihren i-Dötzchen den sicheren Weg zur Grundschule üben und dabei mit Smartphone spezielle Infos zur Verkehrssicherheit abrufen. Für die „Drachen“-Klasse gab es bereits vor den Ferien einen Probelauf.

 Die Polizei startet eine QR-Code Kampagne für die i-Dötzchen, um den Weg zur Schule sicherer zu gestalten.

Die Polizei startet eine QR-Code Kampagne für die i-Dötzchen, um den Weg zur Schule sicherer zu gestalten.

Foto: Jürgen Moll

Die Kinder der „Drachen“-Klasse 2c, im kommenden Schuljahr dann 3c, der Gemeinschaftsgrundschule Am Haiderbach durften ihn vor den Sommerschulferien schon gemeinsam mit Klassenlehrerin Felicitas Brust und der Polizei ausprobieren: den „QR-Schulweg“. Ab sofort können alle Grundschüler der 56 Grundschulen im Rheinisch-Bergischen Kreis diese Aktion der rheinisch-bergischen Kreispolizeibehörde nutzen. Rund um die Schulen hat die Polizei-Direktion Verkehr und Verkehrssicherheitsberatung an Ampel-, Laternen- und Schildermasten in kindgerechter Augenhöhe QR-Codes angebracht, die sich mit dem Smartphone oder auch dem Tablet auslesen lassen. Zu finden sind die QR-Codes an neuralgischen Punkten auf den von der Polizei empfohlenen Schulwegen im Umkreis der Schulen.

„Der Hintergrund dieser Aktion ist Corona. Aufgrund der Pandemie konnten wir in diesem Jahr nicht die sonst übliche Fußgänger-Ausbildung für die Jungen und Mädchen, die in die Schule wechseln, in den Kindergärten machen“, erläutert Polizeihauptkommissar und Verkehrssicherheitsberater Siegfried Breuer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Aber: Mit dieser Technik lassen sich auch gut Informationen vermitteln.“ So entwickelte die Polizei sechs verschiedene Aufkleber mit OR-Codes, zu denen im Internet der jeweiligen Situation entsprechende Informationen hinterlegt sind. Stichworte hierzu sind Grundlagen, Einmündung oder Kreuzung, Ampel, Zebrastreifen oder Verkehrsinsel, geparkte Pkw sowie Kinder in Gruppen. „Die Links der QR-Codes führen auf unsere Polizei-Internet-Seite, wo ausführliche Informationen zu den Schlagworten zu finden sind“, sagt Siegfried Breuer.

Dafür habe er über drei Monate viel ausgearbeitet und schriftlich niedergelegt: „Das ist auf jeden Fall besser, als gar nichts zu machen. Denn wir wollen die Eltern ja unterstützen.“ Deshalb wären die QR-Codes auch bereits jetzt zum Ende der Sommerschulferien angebracht: „So können die Eltern nun mit ihren Kindern schon üben – das macht ja bereits vor Neubeginn des Unterrichts Sinn.“

 Die Polizei startet eine QR-Code Kamapgne für die i-Dötzchen.

Die Polizei startet eine QR-Code Kamapgne für die i-Dötzchen.

Foto: Jürgen Moll

Siegfried Breuer betont, dass alle Grundschulen und Kindergärten von der Polizei den Hinweis auf den „QR-Schulweg“ erhalten. Und auch die Am Haiderbach-Schulleiterin Marion Klein kündigt an, die Aktion in den Fokus rücken und nutzen zu wollen: „Das ist für die i-Dötzchen und ihre Eltern besonders wichtig, aber letztlich für alle Kinder, Mütter und Väter.“ Sie könne sich gut vorstellen, den „QR-Schulweg“ ebenso mit den iPads der Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu proben. „Schließlich liegt ja bei vielen Eltern die Schulzeit naturgemäß schon länger zurück – durch die QR-Codes sehen sie die Verkehrssituationen wieder aus der Perspektive der Kinder“, stellt Marion Klein fest. Früher sei beim Überqueren einer Straße der Links-Rechts-Links-Blick gelehrt worden, heute würde zwei Mal links, zwei Mal rechts vermittelt.
Wie die Rhein-Berg-Polizei erklärt, bekommen Eltern die Informationen über das Einlesen der QR-Codes mit dem Handy oder Tablet direkt vor Ort aufs Display. Zudem sei in dem QR-Code auch ein Link integriert, welcher direkt auf die Internetseite der Kreispolizeibehörde führt. Dort sind die Themenbereiche noch komplexer beschrieben. Generell wäre die Verunglückten-Zahl bei den Fußgängern im Rheinisch-Bergischen Kreis im Vergleich zu anderen Kreisen „gut“, kommentiert Polizeisprecher Christian Tholl, aber: „Wir wollen diesen guten Zustand behalten und ihn am liebsten auf Null bringen.“

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