Innenstadt Wermelskirchen Private Anwohner müssen Pflaster verfugen

Wermelskirchen · Elektro vom Stein hat das Natursteinpflaster vor der Haustür neu verfugen lassen. Dafür stellt die Stadt den Anliegern das Material. Diese tragen die Arbeitskosten. Bisher haben fünf Wermelskirchener von dem Angebot Gebrauch gemacht. „Es müssen mehr sein“, meint Rafael vom Stein.

 Elektromeister Rafael Stein ist erleichtert: Durch den Wechsel des Fugenmaterials im Pflaster kann er nun viel einfacher und effektiver vor seiner Haustür säubern.

Elektromeister Rafael Stein ist erleichtert: Durch den Wechsel des Fugenmaterials im Pflaster kann er nun viel einfacher und effektiver vor seiner Haustür säubern.

Foto: Stephan Singer

Die Zeiten, in denen Rafael vom Stein mindestens ein Mal wöchentlich eine halbe Stunde oder gar länger mühselig Zigarettenkippen pulen, Unkraut zupfen oder ausgelutschte Kaugummi-Kleckse vom Pflaster kratzen musste, sind vorbei. Der Inhaber von Elektro vom Stein und Besitzer des Hauses Eich 55 hat die Pflasterfugen vor seinem Geschäft mit dauerhaft festem Material verfüllen lassen. Der Vorteil: Die neuen Fugen reichen bis zur Kante des Natursteinpflasters und bilden so eine nahezu ebene Fläche, Unkraut kann nicht mehr wachsen, Kippen und anderer Müll setzen sich nicht mehr fest und es wird beispielsweise beim Fegen kein Fugenmaterial abgetragen, wie es bisher der Fall.

„Alle Anlieger sind zur Reinigung verpflichtet und ich will ja auch ein sauberes Erscheinungsbild vor meinem Laden haben. Das fällt mir nun viel leichter“, sagt Rafael vom Stein. Mit seinem Spezial-Sauger ist der 56-Jährige jetzt in weniger als fünf Minuten mit der Reinigung des Pflasters fertig: „Man darf nicht schludern, denn dann wird es viel.“

Elektromeister vom Stein folgte dem Beispiel vom Hotel Zur Eich, wo die Inhaberfamilie Jörgens bereits in 2019 das Natursteinpflaster hatte neu verfugen lassen. Das Fugenmaterial bekommen die Anlieger von der Stadt gestellt. „Das sollten noch viel mehr Bürger machen“, appelliert Rafael vom Stein: „Es sieht nicht nur gut aus, es macht auch deutlich weniger Arbeit.“ Und trage zu einem schönen Stadtbild bei: „Ein bisschen Engagement sorgt für eine ansehnliche Innenstadt. Mich kostet die Arbeitsleistung rund 2500 Euro – weniger als ursprünglich vermutet. Das muss für jeden Hausbesitzer drin sein.“ Vom Stein sieht einen weiteren Vorteil: „Der alte Fugensplitt löste sich heraus und dann kommen die Steine hoch. Das lässt sich mit den festen, aber wasserdurchlässigen Fugen verhindern.“   

Das Angebot der Stadtverwaltung, das für den Bereich des Innenstadt-Ausbaus mit Natursteinpflaster gilt, besteht seit etwa drei Jahren. Bisher haben fünf Anlieger davon Gebrauch gemacht. Das berichtet Thomas Scholl vom Tiefbauamt auf Anfrage unserer Redaktion. Demnach kann die Stadtverwaltung die Arbeitsleistung in Zeiten der Haushaltssicherung nicht übernehmen: „Die Kosten sind in diesen Zeiten des Nothaushaltes einfach nicht darstellbar.“ Allerdings habe die Stadt in den Bereichen der Bushaltestellen Eich, Telegrafen-, Kölner Straße und im Bereich vor dem Rathaus die Verfugung selbst vorgenommen. Scholl weiter: „Im privaten Bereich, für den Bereich der Gehwegflächen, werden die Kosten mit den interessierten Anliegern geteilt, indem die Stadt das Material stellt und die Anlieger die Arbeitskosten übernehmen.“ Für Grundstückszufahrten obliege die bauliche Unterhaltung sowieso dem Anlieger, aber auch dafür stelle die Stadt das moderne Fugenmaterial kostenlos zur Verfügung.

Interessierte können sich an den Straßenmeister Julian von Heimburg (Telefon 02196 / 710-930) oder generell an den Betriebshof (Telefon 02196 / 710-921) wenden.

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