Supermarkt-Planung in Dabringhausen Politik kann mit Edeka ohne Kreisverkehr leben

Wermelskirchen · Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr trägt Beschlussvorschlag zur Vertragsänderung im Rahmen des Supermarktbaus in Dabringhausen mit deutlicher Mehrheit. Niemand will die Vollsortimenter-Ansiedlung gefährden.

 An der Kreuzung L 101 / K 18 in Dabringhausen ist der Edeka-Neubau geplant.

An der Kreuzung L 101 / K 18 in Dabringhausen ist der Edeka-Neubau geplant.

Foto: Peter Meuter

Es gab eine Nein-Stimme aus der dreiköpfigen SPD-Vertretung, alle übrigen Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr  stimmten für die Vertragsänderung mit der Edeka Rhein-Ruhr eG. Damit hat sich die ursprünglich von der Kommunalpolitik  geforderte Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung L101 / K18 im Zuge des Neubaus eines Edeka-Supermarkts erledigt. Die deutliche  Mehrheit  folgte mit der Beschlussempfehlung an den Stadtrat einer Vorlage, die die Verwaltung in Abstimmung mit Edeka gefertigt und bereits mit dem Ältestenrat besprochen hatte. Der Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelvollsortimenter Dabringhausen“ wird nun geändert.

Erhebliche Kostensteigerungen haben den Kreisverkehrbau aus Edeka-Sicht unwirtschaftlich gemacht. Die ursprüngliche Kostenschätzung von vor gut drei Jahren belief sich auf 500.000 Euro, nach Abstimmung aller Anforderungen mit Straßen NRW vor zwei Jahren seien es 750.000 Euro gewesen, skizzierte der Technische Beigeordnete Thomas Marner den Ablauf: „Jetzt sprechen wir von Kosten in Höhe 1,5 Millionen Euro.“ Verantwortlich seien dafür zwei Faktoren: 400.000 Euro sind an Investition für eine Entwässerung nötig, mindestens 300.000 Euro schlagen durch die Preissteigerungen im Bausektor zu Buche. „Anfangs war nicht davon auszugehen, dass keine Entwässerung da ist“, erinnerte Marner.

Grundsätzlich stellte der  Beigeordnete heraus: „Ein Verkehrskonzept bestätigt, dass der Knotenpunkt ausreichend Reserven hat – auch mit einem Supermarkt.“ Der Kreisverkehr war ein Wunsch der Politik, ebenso hätte Edeka lieber den Kreisverkehr – aber es ginge nach fachlicher Einschätzung eben ohne: „Der Kreisverkehr ist monetär nicht leistbar.“

Wie die Verwaltung darlegte, hätten weder die Stadt noch Edeka die Mehrkosten übernehmen können oder wollen. Es bestehe Einigkeit darüber, dass Edeka die Kosten für die Ertüchtigung sowie die Änderung der Mobilstation trägt. Das ist Bestandteil der Vertragsänderung. Allerdings: mit Kostendeckel.  Mehrkosten werde die Stadt tragen, hieß es.

Kritik übte  Stephan Theil (FDP): „Erst wird die Mobilstation errichtet, dann fällt auf, dass sie versetzt werden muss, weil der Kreisverkehr dort hin soll. Dann stellt sich heraus, dass der Kreisverkehr entwässert werden muss.“ Das seien Zwischenschritte mit vielen „Hopplas“, bemängelte Theil: „Hätten die nicht früher entdeckt werden können?“

Rund um den Tisch herrschte einhellige die Meinung, dass ein großer Vollsortimenter zur Nahversorgung von Dabringhausen wichtig sei und das Projekt nicht gefährdet werden dürfe.

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