Mobilität in Wermelskirchen Politik befürwortet Pilotprojekt - Mitfahrerbänke in zwei Stadtteilen

Wermelskirchen · In Nachbarkommunen gibt es bereits 30 Mitfahrerbänke. Jetzt will auch die Wermelskirchener Politik Bänke aufstellen, auf denen „Tramper“ Platz nehmen können.

 Mitfahrerbänken stehen schon in vielen Städten.

Mitfahrerbänken stehen schon in vielen Städten.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Auf einer Bank unter einem Schild mit dem Fahrziel Platz nehmen und warten, bis ein Autofahrer einen im Wagen mitnimmt – das ist die Idee so genannter Mitfahrerbänke. Doch während in den Nachbarkommunen im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits 30 Mitfahrerbänke aufgestellt wurden und werden, gesponsert durch das Unternehmen Covestro, steht Wermelskirchen noch am Anfang.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV) zeigte sich gegenüber der Idee, angestoßen durch einen Antrag der WNKUWG im März, aufgeschlossen. Er empfahl dem Stadtrat grünes Licht für eine Testphase zu geben: Zwei Ortsteile sollen mit Mitfahrerbänken ausgestattet und deren Akzeptanz zwei Jahre lang überprüft werden. Allerdings wurde der Beschlussvorschlag auf Initiative der CDU noch ergänzt: Die Verwaltung soll andere Finanzierungsmöglichkeiten prüfen.

Von Nachbarkommunen kann Wermelskirchen lernen. Covestro zahlte im vergangenen Jahr 45.000 Euro für etwa 30 Mitfahrerbänke in vier Kommunen im Kreis, Burscheid, Kürten, Leichlingen und Odenthal.

Für die WNKUWG sind Mitfahrerbänke eine mögliche Facette zur Verbesserung des Mobilitätsangebots. Sie sollen keine Konkurrenz zum ÖPNV sein, sondern in Ortsteilen ohne ÖPNV-Anschluss angeboten werden: in Emminghausen und Ellinghausen, von wo aus unterschiedliche Fahrrichtungen möglich seien wie Dabringhausen oder Wermelskirchen Innenstadt.

Dass für diese Testphase 8000 Euro aus dem städtischen Etat investiert werden sollen, behagt Christian Klicki, CDU-Fraktionsvorsitzender, nicht. Er erinnerte in der Sitzung des StuV daran, dass es sich um eine freiwillige Leistung handele. In der Phase der Haushaltssicherung, in der die Stadt noch steckt, sind diese auf 1,1 Prozent des Gesamtetats gedeckelt. „Es geht mir ums Prinzip, dass Projekte priorisiert werden. Da dürfen wir nicht leichtfertig 8000 Euro ausgeben“, mahnte Klicki. Er riet dringend dazu, andere Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, weil auch andere Wunschprojekte wie der Jugendfreizeitpark anstehen. Auch SPD-Vorsitzender Jochen Bilstein begrüßte die Idee der Mitfahrerbänke, „aber die sollten für die Stadt möglichst kostenneutral finanziert werden“. Es wäre doch sinnvoll, für solche kleineren Projekte einen niedrigen Etatposten einzurichten, so Bilstein. Simon Hemmrich (Grüne) regte an, die Mitfahrerbänke als Mobilitätsangebot in entsprechenden Apps zu bewerben. Denn beworben werden muss das Pilotprojekt, damit potenzielle Mitfahrer Platz nehmen.

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