Ölwehr in Wermelskirchen Spezialisten beseitigen schmierige Gefahr

Wermelskirchen · Ursprünglich als Gartenbauunternehmen gegründet, hat das Team um Ralf Magney inzwischen vor allem mit der Beseitigung von Ölspuren zu tun. Er hat viel Geld in das Equipment gesteckt.

 Er ist zurecht stolz auf den Fuhrpark und auf die technische Ausrüstung seiner Ölwehr: Unternehmer Ralf Magney. Seit 25 Jahren beseitigt er beispielsweise Ölspuren nach Unfällen.

Er ist zurecht stolz auf den Fuhrpark und auf die technische Ausrüstung seiner Ölwehr: Unternehmer Ralf Magney. Seit 25 Jahren beseitigt er beispielsweise Ölspuren nach Unfällen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ralf Magney hat sein Notfalltelefon stets griffbereit – sogar nachts liegt es neben seinem Bett auf dem Nachttisch. „Wenn es klingelt, falle ich drei Treppen runter, treffe dort die Kollegen und bin innerhalb von acht Minuten einsatzbereit“, sagt er. Wenn er dann mit dem großen Einsatzfahrzeug, das stark an einen Feuerwehrwagen erinnert, das Industriegebiet verlässt, wird er irgendwo in der Region bereits dringend erwartet. Denn dann hat ein Lastwagen eine riesige Ölspur hinterlassen – oder die Straße muss nach einem Unfall dringend gereinigt werden. Andere Szenarien: Ein Wildschwein liegt auf der Stadtautobahn oder Klärschlamm auf der Autobahn.

Ralf Magney und sein Unternehmen stehen inzwischen als Verwaltungshelfer bei Straßen.NRW unter Vertrag. Seine Ölwehr rückt in Windeseile aus – vor allem dann, wenn die Straßenmeistereien Feierabend haben, also abends, nachts und an Wochenenden. „In Wermelskirchen erreichen wir Ausrückzeiten wie die Feuerwehr“, sagt Magney. Weil die Ölwehr aber im kompletten Rheinisch-Bergischen Kreis, im Oberbergischen Kreis, in Solingen, Remscheid und Wuppertal im Einsatz ist, fallen die Strecken auch mal länger aus.

Eine halbe Millionen Euro hat Magney schon in die Technik der Ölwehr investiert. Jedes Fahrzeug hat einen Laptop an Bord, mit dem die Daten des Einsatzes direkt an Straßen.NRW übermittelt werden. Absperrmaterialien, aber vor allem die aufwendige Technik zur Reinigung der Straße wurde angeschafft.

Für das laufende Jahr hat sein Unternehmen weitere 100.000 Euro veranschlagt, um den Fuhr- und Maschinenpark zu modernisieren. „Schließlich wollen wir so gründlich wie möglich arbeiten“, sagt Magney. Und das bedeutet vor allem in Sachen Ölspur: Kein Tropfen soll zurückbleiben, den Verkehr gefährden und die Umwelt belasten. Wer Magney auf gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen anspricht, der bekommt Einblick in unzählige Papiere und Gesetze. „Wir sind alle entsprechend ausgebildet“, sagt er.

Mit „wir“ meint er sich und seine Mannschaft: Die Truppe ist von drei auf zwölf Mitarbeiter gewachsen. Und jeder kennt die Regeln. „Früher wurden die Ölspuren eben abgestreut“, sagt Magney, „aber das ist heute gesetzlich so gar nicht mehr vertretbar.“ Statt des Abstreuens wird mit heißem Wasser gearbeitet, um die Poren der Fahrbahn zu spülen und die Gefahrstoffe mit Schallgeschwindigkeit aufzunehmen.

Noch haben nicht alle Straßenmeistereien und Leistellen die Ölwehr auf dem Schirm, immer mal wieder werden dann Feuerwehren alarmiert. „Dabei stehen wir doch bereit“, betont Magney. Sind die Experten der Ölwehr erst einmal vor Ort, übernehmen sie die Verantwortung. Dass sein Unternehmen einmal so viel Zeit und Energie in die Ölwehr stecken würde, das hatte Ralf Magney nicht geplant, als er vor 25 Jahren seinen Gartenbaubetrieb im Industriegebiet gründete. „Aber ich war schon immer ein Technikfreak“, sagt er. Und deswegen bildete er sich fort, studierte und ergänzte die Landschaftspflege um die Ölwehr. „Wir waren ja ohnehin schon auf den kommunalen Straßen unterwegs“, sagt Magney und denkt etwa an den Winterdienst.

Als sich die Gesetzeslage änderte und sich die Anforderungen an die Ölspur-Beseitigung erhöhte, brachte Magney seine Begeisterung für technische Finessen und seine Erfahrung in der Landschaftspflege unter einen Hut.

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