Übernachten im Bergischen Land Neue Herberge bleibt ein Ziel der Stadt

Wermelskirchen · City-Herberge oder etwas für Natur-Touristen? Die Entscheidung treffen nicht die Städte, sondern LVR und DJH. Wermelskirchener Beigeordneter würde gerne mit einer Initiative Solingen und Remscheid mit ins Boot holen.

 Die Jugendherberge Oberburg ist seit dem 30. September 2018 geschlossen. Wermelskirchen möchte gerne eine Jugendherberge in der Region erhalten.

Die Jugendherberge Oberburg ist seit dem 30. September 2018 geschlossen. Wermelskirchen möchte gerne eine Jugendherberge in der Region erhalten.

Foto: Anna Steinhaus

„Wir wollen eine Jugendherberge in der Region. Deshalb wäre ich auch bereit, mit Solingen und Remscheid eine neue Initiative auf den Weg zu bringen und einen neuen Vorschlag zu unterbreiten.“ So äußerte sich jetzt der Erste Beigeordnete Stefan Görnert im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn touristisch habe die Region einiges zu bieten. „Schloss Burg ist sicher unser touristisches Magnet. Aber es gibt mit dem Oberbergischen Kreis ein Tourismuskonzept über die Kreisgrenzen hinaus. Es wird gerade in seiner dritten Auflage fortgeschrieben.“ Deshalb müsse man am Thema bleiben. Zumal die Balkantrasse ein wichtiges touristisches Aushängeschild ist. „Die Trasse soll im Zuge der Regionale 2025 verbreitert werden. „Was unterstreicht denn mehr die Bedeutung dieses Radweges?“, fragt Görnert. Der Beigeordnete hatte schon vor der Corona-Krise im Tourismus-Ausschuss angedeutet, wohin der Weg führen könnte. „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was der Landschaftsverband Rheinland mit dem Jugendherbergswerk Rheinland bei ihrem Screening erreichen.“ Wichtig sei die ÖPNV-Anbindung, die touristische Attraktion, die kommunale Unterstützung der Städte – und ob ein Grundstück vorhanden ist. „Versprochen sind uns die Ergebnisse im Herbst. Inwieweit sich das jetzt durch die Corona-Krise weiter rauszögert, kann ich schwer einschätzen“, sagte Görnert. Die Kernfrage wird lauten: City-Herberge oder eine landschaftsorientierte Jugendherberge? „Für eine City-Herberge kommt Wermelskirchen weniger in Frage. Eher dann dann für Natur-Touristen. Hier sind eben die Trasse und das Wandergebiet die Aushängeschilder“, sagte Görnert. Er nennt Schloss Burg, das Eifgenbachtal, die Talsperren als hohen Freizeitwert, der künftige Jugendfreizeitplatz, das Lenneper Röntgenmuseum, die Wupperorte als Keimzelle der Industriealisierung. „Allein schon, wenn Wermelskirchen in den Katalogen auftaucht, ist das ganz wichtig für unser Standing.“ So müsse diese Grundsatzentscheidung fallen, wenn LVR und DJH ihre Vorarbeit beendet haben. „Es ist sinnvoll, das Projekt Jugendherberge oder Hostel nicht allein anzugehen. Solingen und Remscheid müssen mit ins Boot. Wir müssen dann gemeinsam die Initiative ergreifen und einen neuen Vorschlag unterbreiten. Aber soweit sind wir noch nicht“, sagte Görnert. Er wäre gerne bereit, diese Initiative anzuführen. „Wichtig ist für uns, dass wir den Gedanken an eine Jugendherberge nicht einschlafen lassen.“ Die Forderung von Lars Hartmann (Büfo) im Fachausschuss, schon jetzt ein Grundstück festzulegen, sieht der Technische Beigeordnete Thomas Marner skeptisch. Hartmann brachte den Standort des heutigen Quellenbades ins Gespräch. Marner: „Das macht keinen Sinn, potenzielle Grundstück zu suchen, wenn wir den Platzbedarf nicht kennen.“ Der Planungsaufwand wäre zu groß. Ein Grundstück müsse zielgruppengerecht gesucht werden.

Wobei Görnert ergänzte, dass man Grundstücke auch immer unter dem Gesichtspunkt einer Nutzung für eine Jugendherberge mitbewertete. „Wir werden dafür eine Lösung finden, wenn die Roadmap vorliegt. Wichtig aber ist: Solche Grundstücke dürfen nicht mit Wohnbauland konkurrieren“, sagte er.

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