Wermelskirchen Wermelskirchen muss 110 neue Flüchtlinge bis 2018 unterbringen

Wermelskirchen · In Bähringhausen und Wiesenweg wird gebaut. Eckringhausen, Asterweg und auch Kenkhausen sind nicht vom Tisch. Alte Wohnungen werden geräumt.

Wermelskirchen: Wermelskirchen muss 110 neue Flüchtlinge bis 2018 unterbringen
Foto: Stephan Singer

Die gute Nachricht: Die Gesamtzahlenentwicklung entspannt sich momentan. Doch Wermelskirchen hat Handlungsbedarf, um Flüchtlinge unterzubringen. Gebaut wird in Tente-Bähringhausen sowie am Wiesenweg. Aber auch die geplanten Unterkünfte Asterweg (zwei Häuser), Eckringhausen (drei Häuser) und Kenkhausen (vier Häuser) sind nicht vom Tisch.

"Es müssen Unterbringungen geschaffen werden, weil wir ja nicht nur 2018 die Polizeiwache wieder räumen wollen, sondern durch den Umbau des Loches-Platzes dort genutzte Wohnungen im Ärztehaus, Norma und Eich abreißen werden", sagte Bürgermeister Rainer Bleek gestern auf Anfrage. Dort fallen etwa 100 Plätze weg. "Dafür müssen wir Kapazitäten schaffen." Details wollte Bleek gestern nach der Sitzung des Ältestenrates nicht nennen. "Wir werden unsere Vorschläge für die Fachausschuss-Sitzungen Ende des Monats aufbereiten." Denn: Die Stadt müsse die Politiker zuerst informieren. Den Bau von Flüchtlingsunterkünften am Asterweg, in Eckringhausen und Kenkhausen wie es das vorherige Flüchtlingskonzept vorsah, bestätigte er nicht, verneinte diese Pläne aber auch nicht. "Wir werden das neue Konzept in den Ausschüssen vorstellen."

Neu sind zwei Projekte durch gemeinnützige Träger. So baut der Bauverein in Tente-Bähringhausen ein Gebäude für Sozialwohnungen und Flüchtlingshäuser. Die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft plant laut Bleek ein großes Bauvorhaben am Wiesenweg. Dort werden alte Häuser abgerissen und Raum geschaffen für zehn bis zwölf Wohnungen. Bleek ist es wichtig zu erklären, dass "bezahlbarer Wohnraum geschaffen" werde - also nicht nur für Flüchtlinge. Beide Projekte sollen 2018 verwirklicht werden.

Denn: Nicht nur für die rund 100 Menschen aus Polizeiwache und Wohnungen rund um den Loches-Platz muss Ersatz geschaffen werden, sondern weitere 110 werden der Stadt zugewiesen. Der Grund: Es gibt mittlerweile zwei Quoten, wonach die Kommunen aufnehmen müssen. Da ist die gesetzliche Flüchtlingsaufnahme. Die erfüllt Wermelskirchen bereits zu 93 Prozent. Inzwischen gibt es eine zweite, die sogenannte Wohnsitzaufnahme. Dabei handelt es sich um anerkannte Flüchtlinge, die ebenfalls unterbracht werden müssen. Diese Quote erfüllt Wermelskirchen erst zu 63 Prozent. Somit hat Wermelskirchen eine Aufnahmeverpflichtung von rund 110 Personen.

Bald fertiggestellt ist der Anbau am Ausländerzentrum. Dort wird Platz sein für zwölf Personen. "Wir kaufen natürlich auch Häuser oder mieten Wohnungen an", sagte Bleek. Aber der Markt werde immer enger.

(RP)
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