Kultur in Wermelskirchen Musik bringt den Frühling in den Park

Wermelskirchen · Die Gruppe „Szenenreif“ zeigte am Haus der Begegnung ein kulturelles Potpourri, das eine knappe Stunde lang für beste Stimmung bei den Zuschauern sorgte.

 Frühlingstheater im Park am Haus der Begegnung: Die Gruppe Szenenreif brachte Melodien und Theater mit.

Frühlingstheater im Park am Haus der Begegnung: Die Gruppe Szenenreif brachte Melodien und Theater mit.

Foto: Theresa Demski

Der Wind raschelt in den blühenden Bäumen, dazu gesellen sich leise Trommelklänge, der Gong steuert einen dumpfen Ton bei und die Gitarre stimmt leise ein. Erdmute Schekat scheint durch den Park zu schweben. Auf der Stirn trägt sie einen Regenbogen, sie tanzt zur Bühne, und die leisen Melodien werden noch ein bisschen leiser.

Die Zuschauer, die gerade noch ihre Tasse Kaffee tranken, rücken die Stühle zurecht und werfen ihre Blicke in den Park. „Wir feiern die Sonne und das Leben“, sagt Erdmute Schekat. Die Freude über das Ende der Bühnenpause ist ihr und den Kollegen von der Gruppe „Szenenreif“ ins Gesicht geschrieben.

Die Künstler nutzen das warme Frühlingswetter für eine Aufführung im Park der Begegnung. Und in den Reihen des Publikums ist es voll geworden. Sie seien ein „Feld-, Wald- und Wiesentheater“ erklärt Erdmute Schekat noch. Ohne feste Bühne. Sie weist auf die Kunstwerke hin, die Schüler ihres Kurses für den Nachmittag im Park beigesteuert haben: Tulpen, Blumenwiesen, Aufbruchsstimmung pur. Das Ensemble von „Szenenreif“ habe nun ein „kleines, buntes Frühlingspotpourri“ mitgebracht – mit viel Musik und kleinen Szenen, kündigt sie noch an.

Und dann schwebt Erdmute Schekat wieder von der Bühne zurück zu ihrer Trommel. Gemeinsam mit Martin Schultze, Silvia Braas und Michael Hackstein sorgt sie für das melodienreiche Rückgrat der Aufführung. „Szenenreif“ hält, was ihre Gruppenleiterin versprochen hat: Es ist ein fröhliches Potpourri, das eine knappe Stunde lang für beste Stimmung in dem kleinen Park sorgt.

In glitzerndem Gold segelt Klaus Wasserfuhr über die Wiese und erzählt vom Glanz der Sonne. Jürgen Kirch schlüpft in die Rolle von „Herrn Lenz“ und begrüßt überschwänglich die Frühlingsmonate und steuert mal eigene poetische Zeilen bei – mal bedient er sich der Texte großer Dichter. In kleinen Szenen nehmen die Frühlingsmonate Gestalt an – als Zugvögel, brausender Donner und Maienkönigin. Letztere bekommt mit Silvia Braas einen besonderen Klang: Die Künstlerin tritt in den Reigen der Musikanten mit ungewöhnlichen Instrumenten ein und schickt seltene Klänge ins Publikum. Martin Schultze verlässt zwischendurch seinen Platz am Gong, setzt sich auf die grüne Bank auf der Wiese, die als erhöhte Bühne dient – während die Zuschauer auf der Terrasse sitzen. Und dann zitiert er heiter „Die Made“ und macht Heinz Erhardt alle Ehre. Sehr zur Freude des Publikums.

Besondere Beliebtheit bei den Zuschauern gewinnt an diesem Nachmittag Michael Hackstein: Mit Gitarre, Mundharmonika, einer Art Dudelsack und allerlei Rhythmusinstrumenten vertont er klassische Frühlingslieder so gekonnt, dass das Publikum nicht nur einstimmt, sondern sich auch sichtlich über den ungewohnten Klang freut. Dann bekommt das Lied „Alle Vögel sind schon da“ einen fast rockigen Anstrich, der Spaß macht. Und „Tulpen aus Amsterdam“ kommt gar so gut an, dass schließlich Zugaben gefordert werden. Am Ende schwebt das ganze, bunte Ensemble durch den Park. Das Publikum applaudiert. Und als würde der Wind auch seine Zustimmung geben wollen, steuert er klangvolles Rauschen in den Bäumen bei. Es ist ein besonderer Nachmittag – der auch der Startschuss in eine neue Parksaison sein will.

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