Missbrauchskomplex erschüttert Wermelskirchen „Das sind doch kranke Menschen“

Wermelskirchen · Die Missbrauchsfälle, die dem 44-jährigen Wahl-Wermelskirchener Marcus R. vorgeworfen werden, beschäftigen auch die Kommunalpolitiker. Die Stadt müsse mit genügend Personal ausgestattet werden, um Missbrauchshinweisen nachgehen zu können, heißt es.

 Der Garten des mutmaßlichen Täters in Wermelskirchen.

Der Garten des mutmaßlichen Täters in Wermelskirchen.

Foto: Christian Schwerdtfeger

Die Aufdeckung des Missbrauchskomplexes wühlt die Menschen auf. Auch die örtlichen Kommunalpolitiker, die von „Sprach- und Fassungslosigkeit“ reden, aber auch Ziele formulieren, die vor Ort umgesetzt werden müssten. „Es ist eine Verpflichtung von Politik, Erzieher und Lehrer zu schulen, damit sie frühzeitig mögliche Missbrauchsfälle erkennen. Aber auch Vereinsvertreter, die mit Kindern oder jungen Leuten arbeiten, müssten fortgebildet werden“, sagt Theresa Rehn (CDU), die selbst als Erzieherin tätig war und stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses ist. „Wir müssen genau hinschauen. Das muss man in die Einrichtungen transportieren, die mit Kindern zu tun haben.“ Dieses Thema berühre alle, sagt Rehn im Gespräch mit der Redaktion. Sie sei schon häufig angesprochen worden, seit die Dimension des Missbrauchs durch einen Wahl-Wermelskirchener öffentlich wurde. „So ein Missbrauch kann Eltern und Großeltern treffen, deren Kinder und Enkel aktiv sind.“ Es sei ganz furchtbar, welche Gefahren heute für Kinder bestehen. „Das sind doch kranke Menschen“, so Rehn. Man müsse die Gesellschaft sensibilisieren, dass genauer hingeschaut und hingehört werde. In der Politik sieht sie die Aufgabe, Vorgaben zu machen, dass Menschen, die mit jungen Leuten umgehen, genau geprüft würden. „Und wenn in der Verwaltung Personal fehlt, um Hinweisen nachzugehen, müsse die Kapazität geschaffen werden.“