Kabarett in Wermelskirchen Achtung, der Mann mit der Echse ist da
Wermelskirchen · Echsenmann Michael Hatzius war mit seinem Programm „Echsoterik“ zu Gast in Wermelskirchen und konnte sich über eine sehr gut besuchte Katt freuen.
„Achtung, dieses Programm enthält einen Clown!“, kam als Ansage vom Band, ehe Michael Hatzius die Bühne in der sehr gut besuchten Kattwinkelschen Fabrik betrat. Als Clown mit Clownsnase, zu entsprechender Musik, mit entsprechenden Gesten. Ein ungewohnter Beginn des „Echsoterik“ genannten Programms. Aber nach nur wenigen Augenblicken kam die Stimme aus dem Off – „jetzt bring doch endlich die Echse!“ Der Clown war schnell weg, aber es sollte doch noch ein wenig dauern, bis die Echse auftauchte.
Denn unter dem Tuch, das Hatzius wenig später vom bereitstehenden Tisch zog, verbarg sich nicht die freche Amphibie, sondern vielmehr Torsten und Steffi, zwei ganz und gar unterschiedliche Schweine. Das eine klein und mit grunzendem Sprachfehler, das andere groß und schlecht gelaunt. „Du siehst scheiße aus“, sagte es. „Ich sehe nicht scheiße aus, ich sehe nur anders aus als du“, kam die empörte Antwort. Man erwartete die Antwort bereits: „Das ist ja die Scheiße.“ Dann fanden die beiden aber doch noch zusammen. Indem sie Geräusche vor- und dann nachmachten, was sich in einer gemeinsamen Techno-Nummer entlud.
„Vielen Dank, ist angemessen“, sagte die Echse dann, wie gewohnt auf dem Schoß von Michael Hatzius sitzend. Doch auch hier stimmte etwas nicht. „Ich habe…“, begann die Echse, und fuhr dann fort: „… meine Zigarre vergessen.“ Wieder auf der Bühne, den Glimmstängel in der Kralle, verriet die Echse auch den Grund dafür: „Ich wollte immer schon mal in Wermelskirchen auftreten. Aber ganz ohne Drogen stehe ich das nicht durch“, sagte sie. Aber es sei ja dringend nötig, dass sie hier auftrete. „Ich muss euch Orientierung geben. Echse, habe ich mir gesagt, wir haben viele Probleme hier. Umweltverschmutzung, Krieg, Remscheid“, sagte die Echse unter dem lauten Gelächter des Publikums. Das noch stärker wurde, als sie hinzufügte: „Bei Remscheid haben wir die beiden Dinge vereint.“
Es war schnell deutlich, dass wirklich alle nur die Echse sehen wollten. Vielleicht auch wegen solcher Sätze: „Korrigiert mich nicht, wenn ich falsch liege.“ Oder: „Ich wollte euch auf Augenhöhe begegnen. Deswegen komm ich zu euch runter.“ Das meinte die Echse allerdings wörtlich, denn sie ging ins Publikum und kam direkt ins Gespräch mit Spurensicherer Uwe, Lehrerin Patricia, Informatikerin Marie-Ann oder Rentnerin Christine. Das war humorvoll, weil die Echse durchaus schlagfertig war. „Welche Fächer unterrichtest Du?“, fragte sie die Lehrerin. „Erkunde, Mathematik und Biologie“, kam die Antwort. „Na, prima, dann können wir uns ja jetzt ausrechnen, wo wir uns begegnen und was wir dann körperlich miteinander machen.“



