Mein Wahlbezirk Henning Rehse (WNKUWG) 1000 Haushalte und viel Natur

Wermelskirchen · Eine Gaststätte, viel Grünfläche und das Problem mit dem Obdachlosenheim: Das ist der Wahlbezirk Kenkhausen.

 Henning Rehse vor dem Haus Hochstein. Es ist die einzige Gaststätte in seinem Wahlbezirk und ein wichtiger Treffpunkt.

Henning Rehse vor dem Haus Hochstein. Es ist die einzige Gaststätte in seinem Wahlbezirk und ein wichtiger Treffpunkt.

Foto: Özge Kabukcu

„Wir haben in unserem Wahlbezirk nur eine Gaststätte und das ist das Haus Hochstein – die ist uns sehr wichtig“, sagt Henning Rehse, Fraktionsvorsitzender der Partei WNKUWG. Mit voller stolz präsentiert er das Restaurant, dass in ihm schöne Erinnerungen weckt. Vor einigen Jahren war es einst mal sein Wahllokal. Die räumliche Gegebenheit mit Platz für etwa 130 Personen sowie der Bundeskegelbahnen und dem Biergarten sei, wie er sagt, ein idealer Ort für Treffen. „Es war immer eine schöne und gesellige Stimmung“, sagt der 57-Jährige. Jetzt befindet sich das Wahllokal im Wahlbezirk 3, im evangelischen Gemeindehaus Heisterbusch, was Rehse bedauert. Allerdings finden nach wie vor Bürgerversammlungen sowie Parteisitzungen dort statt.

Ein zweiter Lieblingsort des Fraktionsvorsitzenden ist die gesamte Grünfläche in Kenkhausen. „Mir liegen hier die Grenzen zur Natur und zum Wald am Herzen“, sagt er.

Der Wahlbezirk 4 ist mit seinen circa 20 Straßen ein ruhiges Viertel und hat eine große Waldfläche. Etwa bis zu 60 Prozent schätzt Rehse die Bewaldung in seinem Bezirk ein. Projekte wie zum Beispiel Neubauten an der Kenkhauser Straße seien unproblematisch, aber alles was ins Grüne hinein greift, sieht er kritisch. „Eine Verdichtung ist nur im Bestand möglich. Und in die Natur darf nicht reingebaut werden“, betont Henning Rehse. Beispielsweise solch ein Neubau, wie das, das auf der Kenkhauser Straße an der Kreuzung zu Remscheider Straße stattgefunden hat, begrüßt er. Denn das damalige Acht-Familien-Haus von der Bahn, wie er sagt, sei ziemlich alt und verwahrlost gewesen.

Auch wenn der Wahlbezirk mit etwa 1000 Haushalte recht überschaubar ist, gäbe es dennoch einige Problem-Ecken. Das SOS-Programm – Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit – welches für die gesamte Stadt gilt, sei definitiv auch ein Thema im Wahlbezirk 4. Die WNKUWG plädieren zum Beispiel, für die Kenkhauser Straße ein Tempolimit von 30 einzuführen. Da es aber eine Kreisstraße ist, sei eine Fahrtgeschwindigkeit von 50 erlaubt. Doch Rehse weiß sich anderes zu helfen. Mit Parkplätzen und Bushaltestellen, die hinzugefügt worden, seien die Autofahrer nun gezwungen, langsamer zu fahren. Auch das Unkraut an den Straßenrändern sei ärgerlich. Denn insbesondere bei schlechten Wetterbedingungen würde sich der Straßendreck häufen und auf der Straße liegenbleiben. „Irgendwann sehen die Bürger es nicht ein, das Unkraut immer selber weg zumachen“, sagt Rehse. Seiner Meinung nach zu Recht, denn das sei die Aufgabe der Stadt. Die müsse so viel Personal zur Verfügung stellen, so dass die Stadt in Ordnung ist und sauber bleibt.

Ein viel größeres Thema, „was ganz oben auf der Liste steht“, wie er sagt, ist etwas anderes: Und zwar das Obdachlosenhaus, um das sich Rehse „intensiv kümmere“, wie er sagt. Die Obdachlosenunterkunft bestand aus drei Wohnungen, in der drei bis maximal fünf Menschen unterkommen konnten. Heute wurden die Räumlichkeiten geteilt und haben mehrere Zugänge, sodass bis zu 12 Menschen Obdach haben können. „Hier gibt es immer Stress. Unter ihnen sind zum Teil Personen, die  psychisch krank sind. Und die kommen untereinander gar nicht aus“, erzählt Henning Rehse. Neben den alltäglichen Konflikten kam es bereits auch zu größeren Vorfällen wie Brand und Überschwemmung. Sinnvoll sei es, hier mit Streetworkern zu arbeiten. Daher plädiert er, dass psychisch kranke Menschen medizinisch behandelt werden müssten beziehungsweise in einer Psychiatrie betreut werden sollten.

Eine weitere Problem-Ecke in seinem Wahlbezirk sei die Wielanlage. „Früher war es hier viel belebter. Es kamen Mütter mit ihren Kinderwagen oder ältere Menschen, die sich auf die Bänke setzten, jetzt ist alles weg“, sagt er. Die Wielanlage ist ein kleiner grüner Park einst mit Blumenbeeten, die zudem mit Bänken und Mülleimer ausgestattet war. Nach Vandalismus und Randale  wurde alles beseitigt. Daher möchte der Fraktionsvorsitzender sich verstärkt gegen Vandalismus einsetzten. Ein Lösungsansatz, dem entgegen zu wirken, sieht er in Videoüberwachungssysteme. „In solchen Fällen sollten wir auf neue Techniken zurückgreifen“ sagt Rehse. Denn er ist der Meinung, dass alleine schon die Beschilderung eines Überwachungssystems mögliche Randalierer abschrecken könnte.

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