Ansichtssache Mehr Geld für Fraktionen, kein Geld für Kindersicherheit

Meinung | Wermelskirchen · Es gibt keine Überquerungshilfe in Limmringhausen, weil kein Geld im Stadtsäckel ist; die Katt feiert ihr 30-jähriges Bestehen – und 25 Schausteller kommen zur Herbstkirmes.

 Hier muss dringend eine Überquerungshilfe gebaut werden.

Hier muss dringend eine Überquerungshilfe gebaut werden.

Foto: Theresa Demski

Kinder in der Wermelskirchener Innenstadt haben es einfach. Bürgersteige sichern in der Regel den Fußweg zur Schule. Spätestens vor der Schule machen ihnen dann die Eltern-Taxis das Leben schwer. Viele Mütter und Väter möchten in ihrer Über-Obhut ihren Nachwuchs am liebsten mit dem Auto ins Klassenzimmer bringen. Rücksicht auf andere Kinder wird da wenig genommen. Dass es noch nicht zu schweren Unfällen gekommen ist, mag man kaum glauben. Die Stadt appelliert, möchte helfen, „Walking-Bus“-Stationen einzurichten. Das ist sicher löblich. Man könnte natürlich einfach für einen festen täglichen Zeitraum Autos ganz aus dem Umfeld von Schulen verbannen und einfach entfernt feste Parkplätze einrichten. Aber das ist natürlich mal wieder nicht machbar. Die bürokratischen Hürden für solche Entscheidungen sind zu hoch. Die geht man doch lieber nicht an. Appelle sind einfach, vielleicht auch öffentlichkeitswirksamer. Suggeriert wird damit, dass man gewillt ist, etwas zu tun. Mehr aber auch nicht. Nicht anders ist es in Limmringhausen. Dort stehen Kinder morgens im Dunkeln an der Bushaltestelle. Sie wurde dank einer Elterininitiative und der Unterstützung der Redaktion verlegt. So ist mehr Platz. Aber über die Straße müssen die Kinder trotzdem, eine Überquerungshilfe aber gibt es nicht. Kein Geld im Stadtsäckel. Kein Geld für die Sicherheit von Kindern. Abgewartet wird, bis sich Fördertöpfe auftun. Es muss anscheinend erst einmal ein Kind von einem Raser überfahren werden. Vielleicht reagieren dann Verwaltung und Politik und geben Geld frei für den Bau. Bei der Erhöhung der Anzahl ihrer Sitzungen waren die Politiker schnell und einstimmig dabei. Das sind Mehrkosten von 30.000 Euro. Soviel wie etwa eine Überquerungshilfe kostet. Eben ein Selbstbedienungsladen.