Offenes Singen auf dem Kirchplatz in Wermelskirchen Auf den Kirchhof kehren die Melodien zurück

Wermelskirchen · Mehr als 40 Teilnehmer kommen zur Premiere des Offenen Singens der Evangelischen Kirchengemeinde auf den Kirchplatz. Meinhard Felbick begleitete die Liederfeunde mit der Gitarre.

 Gut besucht war die Premiere des Offenen Singens auf den Kirchplatz der Ev. Stadtkirche Am Markt.

Gut besucht war die Premiere des Offenen Singens auf den Kirchplatz der Ev. Stadtkirche Am Markt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es ist leise geworden rund um die Stadtkirche. Seit fast vier Monaten pausieren die Chöre, in Gottesdiensten darf wegen der Infektionsgefahr nicht gesungen werden. „Am letzten Sonntag habe ich mich dabei erwischt, wie ich plötzlich in die Liturgie eingestimmt habe“, erzählte Meinhard Felbick, „da merkt man erst, wie sehr einem das Singen fehlt“. Deswegen zeigt er nun Initiative und lädt zum Offenen Singen auf den Kirchplatz.

Premiere feierte die Idee am Donnerstagabend. „Die Resonanz ist super“, stellte Felbick fest. Mehr als 40 Sängerinnen und Sänger hatten ihre Klappstühle mitgebracht und sich einen Platz auf der Wiese im Schatten des Kirchturms gesucht oder fanden einen Platz auf der Bank. Viele Chormitglieder aus den verschiedenen Ensembles der Gemeinde, aber auch andere Liederfreunde kamen zu der lockeren Runde, die Felbick mit der Gitarre begleitete.

Ganz bewusst war das Programm deswegen auch einfach gehalten: „Wir wollen hier niemanden überfordern, keine Stimmen üben und große Werke singen“, erklärte Felbick. Stattdessen gehe es einfach darum, den Gesang an die Stadtkirche zurückkehren zu lassen. So standen schließlich ganz weltliche Stücke wie „Lemon tree“ oder „Let it be“ im Programm, zahlreiche traditionsreiche Lieder aus der „Mundorgel“ und Klassiker aus dem Evangelischen Gesangbuch. Wer wollte, konnte einfach einstimmen und mitsingen. Um dann doch noch eine Mehrstimmigkeit zu erreichen, setzte das Programm vor allem auf den ein oder anderen Kanon. In mehreren Gruppen sorgten die Sänger für heitere Melodien, schöne Klänge und besondere Töne auf dem Kirchhof. Die Glocken gesellten sich zuweilen dazu, der Wind wehte leicht und immer wieder wurden Liedwünsche reingerufen und erfüllt.

„Es bedeutet mir viel, dass wir wieder singen können“, befand schließlich Bruni Flitsch-Schmidt. Sie habe endlich die vielen Freunde aus dem Chor wiedertreffen können – auf Abstand versteht sich. „Und ich habe mich gefreut, dass ich mit meiner Stimme wieder zu Gottes Lob singen konnte“, erklärte sie. Wie Bruni Flitsch-Schmidt ging es am Donnerstagabend vielen Besuchern. Die Stimmen seien etwas aus der Übung, umso gelegener käme das Angebot, bekundeten sie. Bereits am Mittwochnachmittag hatte Jutta Benedix ein ähnliches Programm für Kinder angeboten. Die Einladung bleibt bestehen: Kinder sind mittwochs von 16.30 bis 17.15 Uhr auf den Kirchhof zum Offenen Singen Eingeladen, Erwachsene dann donnerstags von 19 bis etwa 20 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort