Diskussionsreihe im Haus Eifgen Über die Mechanismen „erfolgreicher“ Medien

Wermelskirchen · Bei der nächsten Ausgabe von „Dialog im Eifgen“ ist mit Markus Nelles der Chefredakteur der Ruhr-Nachrichten zu Gast. Der Wermelskirchener fragt: „Wie viele Medien vertrage ich noch ?“

Conny und Jörg vom Stein (v.l.) sowie Adrian Kunitz (r.) im Gespräch mit Journalist Markus Nelles, der beim nächsten „Dialog im Eifgen“ unter anderem eine intensive Diskussion über den Medienkonsum anregen will.

Foto: Jürgen Moll

„Wie viel Medien vertrage ich noch ?“ – eine Frage, der man sich im Interesse der eigenen geistigen Gesundheit heutzutage geradezu stellen muss. Was drastisch klingt, relativiert sich beim näheren Blick auf die schier unübersichtliche Medienlandschaft – Print, Online, Messenger, soziale Medien. Daher ist das Thema des nächsten „Dialogs im Eifgen“, der neuen Gesprächsplattform von Conny und Jörg vom Stein und Armin Himmelrath im Haus Eifgen, wohl auch für eine große Öffentlichkeit interessant.

Als Gast ist mit Markus Nelles, Chefredakteur der Ruhr-Nachrichten in Dortmund, ein Mann eingeladen, der sich in diesem Bereich sehr gut auskennt. „Ich bin bei den Ruhr-Nachrichten nicht für die inhaltliche Ausrichtung verantwortlich, sondern für die Art der Verbreitung dieser Inhalte“, sagt der Dabringhauser. Markus Nelles stammt aus der Eifel, hat lange in Aachen gelebt und ist dann nach Dortmund gewechselt. „Ich lebe aber mittlerweile hier in Dabringhausen, in der Nachbarschaft von Conny und Jörg vom Stein. So ist auch der Kontakt zustande gekommen“, sagt er.

Der „Dialog im Eifgen“ widmet sich in lockerer Atmosphäre Themen, die die Menschen betreffen, über die es sich nachzudenken lohnt. Dazu gehören der Medienkonsum sowie das Medienangebot, das täglich auf einen einprasselt. „Früher hat man morgens die Zeitung gelesen – und das war es dann für den Tag. Heute ist es aber, gerade über die sozialen Netzwerke, ein mediales Dauerfeuer“, sagt Nelles.

Er wird in der gemütlichen Bistro-Atmosphäre im Haus Eifgen zunächst einmal Einblicke in seine Arbeit geben. Denn als Chefredakteur treibt er die digitale Transformation seines Mediums voran. „Ich werde irgendwann derjenige sein, der die Print-Zeitung einstellt“, sagt er. Ein aktuelles Beispiel sei die „taz“, die genau diesen Schritt bereits angekündigt hat. „Wir bekommen das in den USA oder in Skandinavien vorgemacht, und es wird auch zu uns kommen. Wir befinden uns in diesem Prozess. In diesem Zusammenhang sammeln wir Daten über das Leseverhalten – auch das wird Thema beim ‚Dialog im Eifgen’ sein“, sagt Nelles. Denn auch wenn es für die Redaktion gut zu wissen sei, dass etwa das Wochenende am Donnerstag geplant werde und damit dann Veranstaltungstipps gelesen werden, gehe damit doch auch eine große Verantwortung einher.

Denn es geht um Vertrauen. „Wann wird aus dem Datensammeln Manipulation?“, fragt daher auch Conny vom Stein, die den Abend mit Armin Himmelrath moderieren wird – und sich schon auf interessante Gespräche freut. „Ich möchte darüber reden, wie man das Vertrauen der Leser halten kann“, sagt Nelles. Jörg vom Stein ergänzt: „Die Menge an Informationen, die es Tag für Tag gibt, führt bei dem einen oder anderen ja auch zu den Phänomenen der News Avoidance, als dem Vermeiden von Nachrichten, oder der News Fatigue, der Nachrichtenmüdigkeit.“

Daher soll auch die Frage diskutiert werden, wie laut und polarisierend Nachrichten und Medien sein müssen. „Wir haben festgestellt, dass schlechte Nachrichten mehr gelesen werden als gute Nachrichten. Daher haben wir angefangen, konstruktive Nachrichten zu bringen“, sagt Nelles.

Dialog im Eifgen Sonntag, 13. Oktober, 17 Uhr (Einlass: ab 16.30 Uhr); Eintritt frei