A1 in Wermelskirchen Massive Kritik an Autobahn GmbH wegen der Brückenbaustelle

Wermelskirchen · NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), Landtagsabgeordnete Tülay Durdu (SPD) und Henning Rehse von den Freien Wählern äußern ihren Unmut über die mangelnde Transparenz.

 An der Baustelle über die A1-Brücke wird seit Wochen nicht gebaut.

An der Baustelle über die A1-Brücke wird seit Wochen nicht gebaut.

Foto: Stephan Singer

Der Schlagabtausch um die Baustelle an der Autobahnbrücke in Hünger hält an. In den Besuch der Landtagsabgeordneten Tülay Durdu (SPD) auf Einladung der Sozialdemokraten in Wermelskirchen an der Baustelle, an dem rund 70 interessierten Bürgern teilnahmen, platzte die Mitteilung der Autobahn GmbH. Darin teilte der Bauherr mit, dass die derzeit ruhenden Arbeiten an der Brücke bis Dezember wieder aufgenommen werden und betonte erneut, dass keine Veränderung der unbeliebten Verkehrsführung möglich ist (wir berichteten).

Darauf reagierte Tülay Durdu: „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine solche chaotische und gefährliche Baustelle gesehen. Die Bürger sind, insbesondere aufgrund der miserablen Kommunikation der Verantwortlichen, frustriert und enttäuscht. Das Schild ‚Vielen Dank für Ihr Verständnis‘ wirkt nicht unberechtigt wie Hohn. Ich erwarte von den verantwortlichen Akteuren klare Antworten, aber vor allem die Sicherung der Baustelle. Ein Personenschaden ist hier, wenn die Wege nicht gesichert werden, unverzeihlich. Die Gründe, warum es hier nicht weitergeht, sind transparent dazulegen.“

Der von den Wermelskirchener Christdemokraten eingeschaltete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wendete sich unterdessen mit einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, an den Bundesverkehrminister Dr. Volker Wissing in Berlin. Reul formuliert: „Nach meinem Kenntnisstand sind diverse Varianten zur Abmilderung der Probleme geprüft worden, aber leider nicht umsetzbar. Umsetzbar sollte es jedoch nach meinem Verständnis sein, die betroffene Bürgerschaft in Wermelskirchen so zu informieren, dass Transparenz und Klarheit für alle Beteiligten herrscht.“

An den Bundesverkehrsminister und die Autobahn GmbH schreibt Henning Rehse von den Freien Wählern als Reaktion auf die erneute Absage an Vorschläge zur Änderung der Verkehrsführung: „Zunächst einmal möchte ich meinen Unmut darüber kundtun, dass mein Schreiben vom 28. Oktober bislang unbeantwortet blieb.“ Rehse hatte bereits zuvor ein Schreiben gesendet und damit einen ähnlichen Weg gewählt, wie auch CDU, FDP und Bürgerforum (Büfo) mit offenen Briefen. Rehse moniert, dass die Autobahn GmbH auf der einspurigen Verkehrsführung durch die Baustelle beharrt: „Wer meiner Kollegen aus der Politik in Wermelskirchen, Bürger oder Verwaltungsmitarbeiter hat diese denn in Frage gestellt? Liest überhaupt jemand die Vorschläge aus Wermelskirchen? Denkt bei der Autobahn GmbH eigentlich irgendjemand nach und mit?“ Nicht die einspurige Verkehrsführung an der Baustelle werde in Frage gestellt, sondern deren Organisation bzw. die großräumigen Umleitungen im Umfeld und ihre Auswirkungen.

Der Freie Wähler-Fraktionsvorsitzende zielt damit auf den Büfo-Vorschlag ab, der nicht den Ein-Richtungsverkehr in der Baustelle aufheben, sondern für die Dauer der Brückensanierung die Raststätte Remscheid als vorübergehende Autobahnabfahrt nutzen will.

(sng)
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