Schulleiter in Wermelskirchen Maskenpflicht im Unterricht kein Problem

Wermelskirchen · Die Leiter der ortsansässigen Schulen sind begeistert von ihren Schülern, die sich durchweg diszipliniert an die Maskenpflicht hielten. Dabei gebe es jedoch andere Schwierigkeiten, was die Unterrichtsform und die zusätzliche Belastung der Lehrkräfte angeht.

 Wie selbstverständlich spielen die Viertklässler der Dhünntalschule in Dabringhausen auf dem Schulhof, während sie alle eine Maske tragen.

Wie selbstverständlich spielen die Viertklässler der Dhünntalschule in Dabringhausen auf dem Schulhof, während sie alle eine Maske tragen.

Foto: Annika Lamm

Wermelskirchen Wo sich einige Erwachsene noch immer schwer mit tun und das Gemecker zuweilen groß ist, ist es für Wermelskirchener Schüler mittlerweile selbstverständlich: das Tragen eines Mundschutzes. Sie halten sich vorbildlich daran, wie die Schulleiter bestätigen.

Städtisches Gymnasium

„Natürlich ist keiner begeistert“, sagt Elvira Persian, Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums. „Aber es funktioniert, alle machen mit. Dass es Diskussionen gab, habe ich nicht erlebt.“ In dieser Hinsicht sei das Tragen des Atemschutzes kein Problem an ihrer Schule. Allerdings würde die Maske pädagogisch einschränken: „In der Wahl der Unterrichtsform sind wir nicht mehr so frei, Gruppenarbeit oder Partnerarbeit können die Schüler nicht machen. Auch das Experimentieren in den naturwissenschaftlichen Fächern entfällt,“ bedauert Persian.

Waldschule

An der Waldschule kommen die Kinder „gut mit dem Tragen des Atemschutzes zurecht“. Nur die Erstklässler würden sich ein wenig schwertun. Insgesamt ist die Leiterin Dagmar Strehlow-Toussaint aber zufrieden: „Die Akzeptanz ist da, für die meisten Kinder ist das Masketragen selbstverständlich geworden.“ Sie und ihre Kollegen würden den Atemschutz durchweg tragen, auch im Lehrerzimmer. „Wenn es allerdings wichtig ist, dass die Kinder die Münder der Lehrkräfte sehen können, wie beispielsweise bei der Sprachförderung, werden durchsichtige Trennwände eingesetzt“, so Strehlow-Toussaint.

Verbundschule Nord

„Wir sind positiv überrascht davon, wie diszipliniert die Schüler sich verhalten“, sagt Henning Beeres, Standortleiter der Verbundschule Nord. „Dabei haben wir hier eine Sondersituation, da bei uns Kinder und Jugendliche von der Klasse 1 bis 10 die Schule besuchen.“ Während die Kleinen im Unterricht also keine Maske tragen müssen, ist es bei den Großen hingegen Pflicht: „Das war am Anfang schon schwierig zu verstehen für einige Kinder“, sagt Beeres. Er rechnet damit, dass die Maskenpflicht bis zu den Herbstferien bestehen bleibt: „Die Masken aufsetzen, immer wieder lüften, Abstandhalten: das sind die wenigen Dinge, die wir tun können, um uns und andere zu schützen.“

Katholische Grundschule St. Michael

Überhaupt kein Problem sei das Masketragen an ihrer Schule, berichtet Schulleiterin Andrea Steinz. Ermahnt werden müsste kaum ein Schüler, im Gegenteil: „Die Kinder erinnern sich sogar gegenseitig daran, falls bei einem von ihnen die Maske etwas schief sitzt.“ Mit der Situation würden die Schüler wunderbar umgehen. „Da können sich sogar manche Erwachsene ein Beispiel daran nehmen“, sagt sie.

Schwanenschule

Auch an der Schwanenschule gibt es für Grundschulleiterin Katrin Wagner keinen Grund zu klagen. „Die Schüler gehen hervorragend damit um“, sagt sie. Ermahnen müsse sie höchstens, wenn einem Kind die Gesichtsmaske verrutscht sei, so Wagner. Wie an der Waldschule würden ihre Kollegen und sie selbst die Masken durchgehend tragen. „In der Grundschule geht man schon ziemlich viel durch die Klasse, da müssen wir uns selbst schützen“, erklärt sie. Erschwert würde der Unterricht immer dann, wenn es für die Schüler wichtig sei, den Mund der Lehrkraft zu sehen, wie es beispielsweise beim Lernen der Buchstaben der Fall sei und natürlich auch beim Kennenlernen der Erstklässler. „Doch“, sagt Wagner und zitiert ihren Mann, der beruflich auch schon vor dem Ausbruch des Coronavirus einen Atemschutz habe tragen müssen. „Man lernt mit der Zeit, Gefühle über die Augen abzulesen.“

Grundschulverbund Am Haiderbach

„Bei uns gibt es keinen Schüler, der sich nicht daran hält“, sagt Marion Klein, Schulleiterin der Grundschulen in Hünger und Tente. Für die meisten sei die Maske kein Thema mehr. Dabei gebe es jedoch ein anderes Problem. „Wenn sich zwanzig bis dreißig Kinder vor Schulbeginn und nach den Pausen die Hände waschen müssen, geht da sehr viel Unterrichtszeit drauf“, berichtet Klein.

Dhünntalschule in Dabringhausen und Dhünn

Auch Friederike Kelzenberg-Gerloff kann sich nicht über ihre Schüler beklagen. „Die Kinder kommen gut mit der Maske zurecht“, sagt sie. Sie ist jedoch froh darüber, dass ihre Schüler im Gegensatz zu den an den weiterführenden Schulen ihren Mund-Nasen-Schutz immerhin am Platz ablegen können. Die Maske sei ansonsten jedoch zur Selbstverständlichkeit geworden. Auch auf dem Pausenhof könne man beobachten, dass sich die Kinder kaum daran stören würden: „Die wollen dann einfach nur normal spielen.“

Bergisches Berufskolleg

„Im Großen und Ganzen halten sich die Schüler an die Maskenpflicht“, sagt Schulleiter Thilo Mücher.  Mücher rechnet seinen Kollegen und Schülern ihre Diszipliniertheit hoch an. Er moniert lediglich, dass einige Schüler nach Verlassen des Schulgeländes mit ihren Freundesgruppen ihre Maske abziehen. Seit Corona sei außerdem die Parkplatzsituation am Berufskolleg verschärft: Die Schüler würden verstärkt mit ihren Privatfahrzeugen zur Schule kommen.

Sekundarschule Wermelskirchen

Der Leiter der Sekundarschule Wermelskirchen berichtet von anfänglichen Startschwierigkeiten: „Natürlich gibt es immer den Schüler, der provozieren will“, sagt Dietmar Paulig. Doch diese Diskussionen gebe es mittlerweile nicht mehr. „Insgesamt ist das Einhalten der Maskenpflicht für die Schüler kein Problem.“ Doch auch er klagt über Einschränkungen, die mit dem Tragen des Atemschutzes einhergehen würden. Wenn man sich im Unterricht nicht richtig sehe, gingen viele Informationen wie beispielsweise die Mimik verloren, so Paulig. Auch die höhere Belastung für die Lehrkräfte sei unbestreitbar. „Keiner liebt es“, fasst er zusammen. „Doch meine Kollegen und ich sind sehr, sehr froh, dass wir überhaupt wieder Präsenzunterricht machen dürfen.“

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