Aktion in Wermelskirchen Letzter Feierabendmarkt der Saison fällt ins Wasser
Wermelskirchen · Trotz der Wetterkapriolen in diesem Sommer zieht der Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ eine positive Bilanz. Und im kommenden Jahr wird es mit dem Feierabendmarkt weitergehen.
André Frowein und Jasmin Riemann tragen am Donnerstagabend Regenjacken. Sie schützen das Zelt, unter dem sie bunte Getränke anbieten, vor dem Wegfliegen und blicken skeptisch zum immer dunkler werdenden Himmel. Aus dem Nieselregen wird schließlich ein Starkregen: Der letzte Feierabendmarkt der Saison fällt ins Wasser. „Das Wetter hat es dieses Jahr nicht gut gemeint mit dem Feierabendmarkt“, sagt Jasmin Riemann. Immer mal wieder kam Regen oder Sturm dazwischen.
Auch am Donnerstagabend, zum Saisonabschluss, bleibt es leer auf der Telegrafenstraße. Die Händler, die trotz des Wetters gekommen sind, treten schnell den Rückweg an. Nur Familie Boidanidis an ihrem kleinen, fröhlichen Foodtruck harrt lange im Regen aus. Sie hat wieder portugiesische Köstlichkeiten mitgebracht und die wenigen Besucher, die sich auf den Weg gemacht haben, finden im Eingangsbereich zwischen ehemaligem Biomarkt und ehemaligem Schuhladen ein trockenes Plätzchen, um die Köstlichkeiten zu genießen – unter dem Strohschirm, an gemütlichen Holztischen. „Wir lassen uns die Laune nicht verderben“, sagt Kostas Boidanidis und zieht sich lachend die Kapuze seiner Regenjacke tiefer in die Stirn. Und so leuchten die Glühbirnen an dem kleinen, bunten Wagen gegen den Regen an.
Auch André Frowein vom Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) will sich die Laune nicht verderben lassen. „Insgesamt sind wir trotzdem zufrieden mit dem Feierabendmarkt in diesem Jahr“, sagt er. Und deswegen habe man gemeinsam mit den Kollegen in Hückeswagen und Burscheid auch schon Termine für das nächste Jahr abgestimmt. Es steht also fest: Der Feierabendmarkt geht weiter – es wird eine vierte Saison geben. „Wir erleben viele positive Entwicklungen“, sagt Frowein.
Es gelinge immer mehr, auch Händler mit Waren des täglichen Bedarfs auf den Feierabendmarkt auf der Telegrafenstraße zu holen. So gibt es inzwischen zum Beispiel frisches Gemüse. Ein anderer Händler bietet Lego-Spiele an – und hat sich damit einen richtig kleinen Fankreis unter den Kindern aufgebaut. „Und auch gastronomisch hat sich das Angebot etabliert“, stellt Frowein fest.
Viele der Foodtrucks nähmen auch längere Wege auf sich, um beim Markt dabei zu sein. Das gilt zum Beispiel für die Portugiesen, die sich aus dem Rhein-Sieg-Kreis auf den Weg nach Wermelskirchen machen. „Die Menschen sind hier sehr freundlich und die Kollegen sind nett“, hatte Sandra Pinheiro-Boidanidis während der Saison überzeugt erklärt.
Und diese Rückmeldung bekommt der Marketingverein auch von anderen Händlern: Viele hätten sich inzwischen Stammkundschaft auf dem Feierabendmarkt erarbeitet. Ohnehin kämen bei gutem Wetter viele Wermelskirchener auf den Markt. „Und uns gefällt die gute Gemeinschaft“, sagt Frowein und denkt dabei auch an die Vereine wie den WTV oder den Reit- und Fahrverein, die immer mal wieder beim Feierabendmarkt dabei sind. Auch das WiW-Team feiert jedes Mal mit – und motiviert Händler und Besucher auf dem Markt.
Was noch besser werden könnte? „Wir haben versucht, die Kommunikation in Sachen Toilette zu verbessern“, sagt Frowein und erinnert an die Möglichkeit, das barrierefreie WC im Rathaus nutzen zu können. „Und wir arbeiten weiterhin daran, noch mehr Händler mit Waren des täglichen Bedarfs auf den Feierabendmarkt zu holen“, kündigt er an. Denn er hat erlebt: „Der Markt tut den Städten an der Balkantrasse gut und ist ein schöner Treffpunkt für die Bürger geworden.“