Wermelskirchen Leck in Erdgastank — Explosionsgefahr dauerte Stunden

Wermelskirchen · Ein Leck im Erdgastank eines Autos hat am Freitagmorgen einen Großeinsatz der Wermelskirchener Feuerwehr verursacht. Die Tankstelle und auch umliegende Häuser an der Berliner Straße wurden evakuiert. Es herrschte Explosionsgefahr. Erst gegen Mitternacht war der Einsatz beendet.

 Feuerwehreinsatz in Wermelskirchen nach einem Leck in einem Erdgastank.

Feuerwehreinsatz in Wermelskirchen nach einem Leck in einem Erdgastank.

Foto: Sebastian Rademacher

Ein Ehepaar aus Radevormwald (beide 51 Jahre alt) hatte gegen 8 Uhr sein Auto an der Tankstelle aufgetankt. Nach dem Bezahlen bemerkte es ein verdächtiges Zischen, außerdem roch es streng nach Gas. Sofort alarmierten die beiden die Feuerwehr. Diese evakuierte die Tankstelle umgehend und sperrte die Straße. "Es herrscht akute Explosionsgefahr, es ist ein zündfähiges Gemisch aus Gas und Sauerstoff entstanden. Wenn es jetzt einen Zündfunken gibt, kann es explodieren", sagte Einsatzleiter Ingo Mueller vor Ort.

Die Feuerwehr war bis gegen Mitternacht am Freitag vor Ort. Solange dauerte es, bis das Gas vollständig aus dem Auto ausgeströmt und die Explosionsgefahr damit gebannt war. "Wir haben das Fahrzeug gegen 23 Uhr mit einem Abschleppwagen zur Feuerwache Vorm Eickerberg bringen lassen — dort konnte dann in der Nacht das Gas komplett hinausströmen", teilte Feuerwehrchef Holger Stubenrauch mit. Messungen der Feuerwehr hatten am Abend ergeben, dass nur noch eine geringe Menge an Gas aus dem Tank strömte. "Es zischte zwar noch leicht, es bestand aber keine Explosionsgefahr mehr. Daher konnten wir das Auto zur Wache bringen und die Berliner Straße wieder freigeben", sagte Stubenrauch. Erst danach konnten auch die Anwohner, die sicherheitshalber die umliegenden Häuser verlassen mussten, in ihre Wohnungen zurückkehren. Das beschädigte Auto wurde abgeschleppt.

Mehrere Experten hatten das Auto am Morgen begutachtet. Es bliebe nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis das Gas komplett ausgetreten ist, teilte die Feuerwehr mit.

Zwölf Hilfskräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Außerdem wurde ein Fachmann für Erdgastanks hinzugezogen. "Er hat direkt gesagt, dass er diese Bombe nicht mehr anpackt. Sogar das Autoradio läuft noch", sagte Mueller am Morgen.

Hektik herrschte, als sich gegen 9.30 Uhr plötzlich auf dem Gehweg ein Radfahrer dem Auto mit dem Leck im Gastank näherte. Ingo Mueller sprintete auf ihn zu und machte ihm lautstark deutlich, dass Straße und Gehweg nicht ohne Grund abgesperrt worden seien. "Er hat uns daraufhin aufs Übelste beschimpft — das geht gar nicht. Hier geht es um die Sicherheit der Menschen, und manche Leute denken, für sie gelten solche Absperrungen einfach nicht", schimpfte der Einsatzleiter.

Dies sei übrigens nicht zum ersten Mal der Fall gewesen: "In den vergangenen Monaten mussten wir feststellen, dass die Verkehrsmoral bei Auto- und auch Radfahrern immer mehr zurückgeht. Immer öfter werden wir beschimpft, wenn wir bei einem Einsatz Straßen oder Wege sperren müssen. Das ist einfach traurig", sagte Mueller.

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