Lebenshilfe Bergisches Land in Wermelskirchen will Haus Hammerstein kaufen Lebenshilfe – bald Mietwohnungen statt Wohnheime

Wermelskirchen · Es wird ab dem 1. Januar 2020 keine Wohnheime mehr bei der Lebenshilfe Bergisches Land geben. Darüber informierte der Geschäftsführer der beiden GmbHs, Axel Pulm, jetzt die Mitglieder des Vereins Lebenshilfe auf der Jahreshauptversammlung.

 Wohnheime – wie hier die Immobilie der Wohngemeinschaft Radevormwald, wo zwölf Personen – werden in Mietwohnungen umgewandelt.       Fotos: Lebenshilfe/Dörner

Wohnheime – wie hier die Immobilie der Wohngemeinschaft Radevormwald, wo zwölf Personen – werden in Mietwohnungen umgewandelt. Fotos: Lebenshilfe/Dörner

Foto: Lebenshilfe

„Sie werden umgestellt auf Mietwohnungen.“ Der Hintergrund sei der, dass die Menschen genau da wohnen sollten, wo sie wohnen wollten. „Das Stichwort lautet Personenzentrierung. Dadurch muss der künftige Mieter aber auch seine Betreuung komplett organisieren. Das hat Vor- und Nachteile“, sagte Pulm. Ein Nachteil sei natürlich die Bürokratie, die daran hänge. „Die wird dadurch natürlich nicht weniger“, ergänzte der Geschäftsführer.

Pulm blickte auch in die Zukunft der Werkstatt am Standort Wermelskirchen. „Das Gebäude ist einfach in die Jahre gekommen, das sieht man ihm an. Wir sind derzeit in der Diskussion, ob und was wann umgebaut und renoviert werden soll“, sagte Pulm. Außerdem sei man in Verhandlung mit dem Landesverband der Lebenshilfe über den Kauf des Haus Hammerstein an der Wupper-Talsperre. „Wir sind uns weitgehend einig, jetzt müssen die Gesellschafter entscheiden. Wir sind aber zuversichtlich, dass es klappt“, sagte Pulm.

 Die Werkstatt an der Altenhöhe: Hier stehen Renovierungen.   Foto: Lebenshilfe

Die Werkstatt an der Altenhöhe: Hier stehen Renovierungen. Foto: Lebenshilfe

Foto: Lebenshilfe

Auch über die Auswirkungen des Bundesteilhabegesetzes berichtete der Geschäftsführer. „Unter dem großen Strich ist es eine positive Sache – auch wenn es dazu durchaus unterschiedliche Sichtweisen gibt“, sagte Pulm. Er sehe es aber grundsätzlich positiv und berichtete von einem Mitarbeiter der Werkstatt, der an einem Projekt der Universität zu Köln teilnehme, aber noch im Bergischen Land wohne. „Er muss nun täglich nach Köln pendeln – wobei durch das Bundesteilhabegesetz die Kosten übernommen werden können“, sagte Pulm.

 Geschäftsführer Axel Pulm verkündete die Änderung.

Geschäftsführer Axel Pulm verkündete die Änderung.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Christian Aÿ, als Stellvertreter Brigitte Thiels gewählt, sprach die aktuelle Situation mit der Lebenshilfe Lindlar an. „Dort gibt es keinen funktionierenden Vorstand mehr. Wir haben vor einigen Wochen mit den Kollegen dort gesprochen und eine Vereinsauflösung angeregt. Dann könnten sie in die Lebenshilfe Bergisches Land eintreten“, sagte Aÿ. Von den Lindlarern sei das Thema „Verschmelzung“ aufgekommen, was man aber abgelehnt hätte. „Das ist auch im Hinblick auf die finanzielle Situation zu riskant“, sagte Aÿ. Die Lindlarer würden das Thema klären wollen, würden noch auf die Rückmeldung des Rechtsanwalt des nominellen Vorstands warten, der sich über die weitere Vorgehensweise beraten habe lassen wollen. „Wir sehen uns das noch bis nach den Sommerferien an, dann sehen wir weiter“, sagte Aÿ. Die favorisierte Lösung sei jedoch die bereits erwähnte Auflösung der Lebenshilfe Lindlar und der Eintritt deren Mitglieder in die Lebenshilfe Bergisches Land.

WOLFGANG WEITZDÖRFER

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