Galerie Markt 9 in Wermelskirchen Kunstausstellung verbildlicht Träume

Wermelskirchen · Am Sonntagnachmittag wurde die Oktoberausstellung in der Galerie des Wermelskirchener Kunstvereins Markt 9 offiziell eröffnet. Zu sehen sind Werke der beiden Künstlerinnen Gudrun Anger und Brigitte Müller.

 Gudrun Anger (l.) und Brigitte Müller stellen in den kommenden Wochen ihre Werke in der Galerie Markt 9 aus.

Gudrun Anger (l.) und Brigitte Müller stellen in den kommenden Wochen ihre Werke in der Galerie Markt 9 aus.

Foto: Susanne Katterwe

„Sag, wovon träumst du…?“ lautet der Anfang eines Gedichtes, dass Gudrun Anger vor einer Weile in eines ihrer Bilder eingearbeitet hat. Jetzt ist es auch das Motto der Oktoberausstellung in der Galerie Markt 9, die jetzt offiziell eröffnet wurde. In den nächsten Wochen werden Anger und Mal-Kollegin Brigitte Müller hier ihre neuesten Werke präsentieren. Beide haben sich vor einigen Jahren bei den Montagsmalerinnen kennengelernt, einer Kunstgruppe, die unter Leitung von Daphna Koll jede Woche am Montagmorgen im KunstBahnhof (KuBa) in Wipperfürth zusammenkommt, um sich den Bildern und der Malerei zu widmen. Oft haben Anger und Müller schon gemeinsam mit weiteren Künstlern ausgestellt, nun organisierte das Duo zum zweiten Mal seine eigene Ausstellung.

Im vergangenen Jahr kreiste alles um das Thema „Dialog“, jetzt stellen die Damen ihre Bilder neben dem Motto auch unter ein Zitat des Malers Casper David Friedrich: „Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er also nichts in sich, so unterlasse er zu malen, was er vor sich sieht.“ Kombiniert man Motto und Zitat ergibt das für die Ausstellung eine sehr persönliche Sichtweise auf Innen- und Außenwelten, die Anger und Müller in ihren Bildern darstellen.

„Träumen kann man ja von fast allem“, sagt Müller „wichtig ist mir aber, wie bei all meinen Bildern, die Stimmung, die eingefangen wird.“ Entsprechend sind die von ihr gezeigten Bilder alle sehr unterschiedlich in Motiven und Darstellung und erwecken eine Vielzahl unterschiedlicher Gefühle. „Ohne Titel“ heißt eines davon. Es überlässt dem Betrachter selbst, was er sieht und empfindet.

Ein weiteres Gemälde zeigt antike Glaskaraffen, ein Bild, das man vielleicht nicht direkt mit Träumen verbinden würde: „Ein Traum ist es für mich, dass nicht alles vergänglich ist, das alte Glas symbolisiert das“, erklärt Müller.

Sie widmet sich seit 20 Jahren aktiv dem Malen, gerne der Acrylmalerei und immer ein Bild nach dem anderen. Ein neues anzufangen, ohne das andere fertig zu haben, könne sie nicht.

Anders ist es bei Anger, denn sie muss immer parallel an mindestens zwei Bildern arbeiten. Kein Wunder, dass ihr Teil der Ausstellung deshalb sichtbar zusammenhängende Werke enthält. „Es ist nicht nur das Malen, für mich ist es meine Art des Ausdrucks. Ich male aus dem Bauch heraus“, meint sie. Strukturpaste, Gedichtfetzen, Collagen mit vielen Elementen – ihre Malereien laden zum Nachdenken ein und spiegeln das Zitat Friedrichs. Anger hat die Kunst für sich 2005 nach längerer Pause wiederentdeckt und brennt sichtlich dafür.

Zur Eröffnung am Sonntagnachmittag waren viele Gäste in der Galerie der Kunstvereins Wermelskirchen Markt 9 erschienen, um bei Sekt und Häppchen die unterschiedlichen Werke der beiden Künstlerinnen zu betrachten und auf sich wirken zu lassen – und die erste Resonanz fiel für die Damen sehr gut aus. „Es ist immer schön, positive Rückmeldung zu bekommen, aber selbst wenn Kritik käme…, ich stehe hinter den Sachen, die ich male“, sagt Müller, „Oder wie unsere Leiterin immer sagt: Bilder müssen einmal gesehen werden, wenn sie nicht gut ankommen, kann man sie übermalen. Aber sie müssen einmal an die frische Luft“.

Übermalt werden muss nach den ersten Reaktionen wohl keines der Bilder, lüften dürfen sie in den nächsten Wochen aber gerne.

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