Nach Kündigung des Generalunternehmens Krankenhaus: Umbau der Privatstation verzögert sich weiter

Wermelskirchen · Der weitere geplante Umbau der Privatstation im Krankenhaus Wermelskirchen kann noch nicht erfolgen. Die betroffene, teilweise schon neu ausgebaute Station liegt brach.

Bis 10. August habe der beauftragte Generalunternehmer Zeit, die Mängel zu beseitigen, sagte Krankenhaus-Geschäftsführer Christian Madsen auf Nachfrage dieser Redaktion. Bisher sei nichts geschehen. Parallel werde neu geplant, wie Stadtion West und Station 2 zusammengeführt werden können. „Die Privatstationen laufen dennoch weiter“, betonte Madsen, um Missverständnissen vorzubeugen, die Versorgung privat versicherter Patienten könne eingeschränkt sein: Sie werden weiterhin aufgenommen und wie bisher versorgt. „Nur bei einer Spitzenauslastung fehlt uns die betroffene Station“, räumte Madsen ein.

Wie berichtet, hatte die Krankenhausleitung hat die Reißleine gezogen und den Vertrag mit dem Generalunternehmer, der mit Umbauarbeiten beauftragt worden war, im Frühjahr gekündigt. Danach erfolgte eine Bestandsaufnahme mit Hilfe eines Sachverständigen.

Geprüft wurde, was in welcher Qualität vom Auftragsumfang abgearbeitet wurde und welche Arbeiten noch offen sind. Inzwischen habe der Sachverständige erhebliche Mängel festgestellt, sagte Manuel Noack, technischer Leiter des Krankenhauses. Es stellte sich heraus, dass Einbauten, Ausstattung und Zuschnitte von Zimmern für die Krankenhaus-Abläufe und die Versorgung von Patienten nicht geeignet seien. Wer die Baustelle betritt, sieht offene Decken, aus denen Kabelstränge hängen, Patientenzimmer, die mit schicken, halbfertigen Bädern ausgestattet sind. Doch für mobilitätseingeschränkte, frisch operierte Menschen wären sie schlecht zu nutzen, im Sanitärbereich wird es mit Krankenstuhl eng.

Mit dem Umbau soll die Privatstation auf einer Ebene zusammengefasst werden – abgesehen von der Privatstation in der Gynäkologie, sagte Madsen. „Auf der neuen Privatstation soll künftig interdisziplinär gearbeitet werden.“ Die räumliche Nähe der bisher getrennt liegenden Stationen erleichterte die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen. 48 Betten sind dort vorgesehen, in drei solle die Aufnahme einer Begleitperson möglich sein.

Die Ergebnisse des Sachverständigen bilden nun die Grundlage, das Projekt fertigzustellen. Vorgesehen sei, den Umbau mit einem Planungsbüro und Sachverständigen in Eigenregie fortzuführen. Parallel laufe eine Rechtsberatung, um Schadensansprüche an das Generalunternehmen geltend machen zu können.

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