Osterferienkursus in Dabringhausen Kinder toben sich in den Ferien aus
Dabringhausen · Der Dabringhauser Turnverein bietet in beiden Ferienwochen Bewegung für Grundschüler an. Damit wird gleichzeitig die Finanzierung neuer Sportgeräte möglich.
Kaum ist das Startzeichen gefallen, rennt Finjus sofort los. Der Siebenjährige umrundet die Pylone, klatscht dann Isabelle ab und atmet erstmal tief durch. „Ich spiele sonst Fußball“, erzählt er. „Laufen bin ich gewöhnt“. Das geht vielen Kindern an diesem Montagmittag in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen ähnlich. Der Dabringhauser Turnverein (DTV) hat zum Ferienprogramm eingeladen. 20 Grundschüler können sich zwei Tage lang austoben. „Natürlich sind viele Kinder aus unserem Verein dabei“, weiß Trainer Dietmar Weber. Aber weil der DTV für das Ferienprogramm ganz bewusst auch Werbung an der Grundschule gemacht hat, haben sich auch Kinder angemeldet, die mit Vereinssport sonst wenig am Hut haben. „Sie können in den Ferien mal reinschnuppern und feststellen, ob sie nicht Lust haben, wiederzukommen“, sagt Dietmar Weber.
In der großen Halle hat er gemeinsam mit Trainerkollegin Christina Schmolke ein Turnparadies für Kinder aufgebaut. An vielen verschiedenen Stationen können sich die Grundschüler auspowern. „Am ersten Tag müssen wir erstmal sehen, wie gut die Kondition der Jungen und Mädchen ist“, sagt Dietmar Weber, „dann passen wir das Programm an.“ Zum Aufwärmen wird also erstmal gelaufen: Zwei Mannschaften treten gegeneinander an – einmal um die Pylone und zurück. Die Kinder kommen ins Schwitzen.
Erst recht als Christina Schmolke den riesigen Sack bunter Bälle auf der Laufstrecke leert und die Kinder nun für ihre Mannschaft Bälle einsammeln. In kaum vier Minuten haben alle 200 Bälle einen Platz in einem der Kästen gefunden. Isabelle und Bruder Alexander übernehmen das Zählen und jubeln dann: Der Punkt geht an ihre Mannschaft. Während die Kinder zur ersten Trinkpause ihre Wasserflaschen holen, beraten die Trainer über die nächsten Spiele. Feuer, Erde, Wasser, Luft: Die Kinder wissen sofort Bescheid und suchen sich in Windeseile einen Platz auf den Bänken, den Matten, an der Wand und auf dem Boden. Wer das Spiel noch nicht kennt, lernt schnell.
Drei Stunden lang gestalten Dietmar Weber und Christina Schmolke das Ferienprogramm für die Kinder. „Dabei setzen wir auf viel Freiheit“, sagt Weber und deutet auf den Parcours. Nach dem Aufwärmen entscheiden die Jungen und Mädchen selbst, an welcher Station sie sich besonders wohlfühlen.
Das Ferienprogramm beim DTV wird vom Landessportbund gefördert: „Wir schreiben ein Konzept und beantragen die Gelder“, erklärt Weber. Von der finanziellen Unterstützung profitieren die Kinder im Ferienprogramm genauso wie die Vereinskinder. „Das Geld macht es uns auch möglich neue Geräte wie die Hulahoop-Reifen anzuschaffen“, erklärt der Trainer. Gleichzeitig sollen so alle Familien die Möglichkeit bekommen, ihre Kinder bei den „Extrazeit-Kursen“ in den Osterferien anzumelden.
In der Halle haben sich die Kinder inzwischen auf Entdeckungstour gemacht. Sie schaukeln an den Seilen, balancieren über die Bänke, klettern über Kästen. Den einen fällt der Parcours deutlich leichter, andere haben ein bisschen zu kämpfen. „Hauptsache die Kinder haben Spaß an der Bewegung“, sagt Dietmar Weber. Die neunjährige Frida schwingt gerade am Seil durch die Halle. „Es ist schön, dass ich mit meinen Freunden hier sein kann“, sagt sie, „manchmal sind Ferien sonst etwas langweilig.“ Zumal sie die Bewegung gewöhnt ist: Beim SV 09/35 Wermelskirchen gehe sie zum Boden- und Geräteturnen, erzählt die Grundschülerin. Währenddessen sitzt Alma sonst vor allem auf dem Pferd. „Aber die Spiele hier in der Halle machen auch Spaß“, erklärt sie während einer kleinen Trinkpause.
Wenn Kinder Unterstützung brauchen, sind Christina Schmolke und Dietmar Weber schnell zur Stelle – und beobachten zufrieden, wie die Kinder eigene Hürden und Grenzen überwinden. „Ich wünsche mir, dass die Kinder heute Abend ganz zufrieden sind mit dem, was sie geschafft haben“, sagt die Trainerin und sieht den Kindern dabei zu, wie sie die nächsten Kästen erklimmen. Dietmar Weber lacht und ergänzt: „Und sie sollen sich richtig auspowern und dann morgen genauso begeistert wiederkommen.“