Kindergärten in Wermelskirchen Kinder nehmen Spinnen unter die Lupe

Wermelskirchen · Zum „Tag der kleinen Forscher“, der erstmals gleichzeitig in vielen Kitas und Grundschulen im Rheinisch-Bergischen Kreis stattfand, stand die Naturentdeckung auf dem Programm.

 Kleine Forscher bei St. Michael. Kerstin Kiani erklärt den Kindern Tausendfüßler, Würmer, Kellerasseln und Co..  Foto: Jürgen Moll

Kleine Forscher bei St. Michael. Kerstin Kiani erklärt den Kindern Tausendfüßler, Würmer, Kellerasseln und Co.. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Vorsichtig gräbt Tim mit einem Stein ein kleines Loch in die Erde. „Wir suchen nach Bewohnern im Garten“, sagt der Sechsjährige und die Kinder, die um ihn herum stehen, nicken. Spinnen haben sie schon gefunden. Und Ameisen. „Hier ist ein Ohrenkneifer“, sagt Tim dann und strahlt die anderen Vorschulkinder an. Die einen treten einen Schritt zurück und sind etwas skeptisch. Die anderen wollen es genau wissen. Tim transportiert das kleine Tier vorsichtig in das Lupenglas. „Die kneifen einen nicht wirklich in die Ohren“, sagt er dann. Die Menschen hätten den Tieren nur diesen Namen gegeben, weil sie sich vorgestellt hätten, wie sie in die Ohren gekniffen werden.

Kerstin Kiani von der Biologischen Station Rhein-Berg steht am Rande, lächelt und nickt. „Im besten Fall verlieren die Kinder heute ihre Angst vor Krabbeltieren“, sagt sie dann. Zum „Tag der kleinen Forscher“, der am Donnerstag erstmals gleichzeitig in vielen Kitas und Grundschulen im Rheinisch-Bergischen Kreis stattfindet, steht die Naturentdeckung auf dem Programm. „Wir lernen unsere unbekannten Mitbewohner kennen“, erklärt Kerstin Kiani und freut sich über die Truppe in der Kita.

Schon früh ließ sich die Einrichtung als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren. „Bei uns kommen Experimente fast jeden Tag im Kindergartenalltag vor“, erklärt Erzieherin Jessica Bornhöfft. Wenn die Kinder mit Wasser spielen oder Farben mischen, wenn sie Magnete testen oder entdecken, warum Gegenstände schwimmen: „Dann sind wir mittendrin im Experiment“, erklärt die Erzieherin. Darum geht es auch den Initiatoren im MINT-Netzwerk des Kreises. „Wir wünschen uns, dass der Forscherdrang der Kinder gefördert statt ausgebremst wird“, sagt Katrin Sachs vom Netzwerk, die am Donnerstag in der Kita zu Gast ist. Deswegen würden zertifizierte Einrichtungen mit Ideen und Material unterstützt. In Wermelskirchen gibt es bisher zwei zertifizierte Einrichtungen – die katholische Kita und die katholische Grundschule. „Wir machen heute Nachmittag auch noch einen Halt in der Jörgensgasse, um für das Programm zu werben“, sagt Katrin Sachs.

Währenddessen haben die Kinder im Garten angefangen, mit Blumentöpfen ein Hotel für Ohrenkneifer zu bauen. „Die sollen ein schönes Bett haben“, sagt ein Mädchen. „Und wenn Papa das nächste Mal eine Spinne mit dem Staubsauger einsaugen will, dann darf er das nicht machen“, sagt sie dann, „die Spinnen fressen schließlich die Mücken. Sie sind keine bösen Tiere.“ resa

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