Outdoorcamp für Kinder in Dabringhausen Mit allen Sinnen den Wald erfahren

Dabringhausen-Bremen · Beim Wildniscamp im Gut Alte Heide können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahre die Natur und den Wald kennenlernen. 15 Jungen und Mädchen fühlen sich dort wohl.

 Wildnis-Camp 2020 bei Gut Alte Heide. Florian Schwinge und Anton (7) machen Feuer ohne Streichhölzer, Feuerzeug oder Grillanzünder.   Foto: Jürgen Moll

Wildnis-Camp 2020 bei Gut Alte Heide. Florian Schwinge und Anton (7) machen Feuer ohne Streichhölzer, Feuerzeug oder Grillanzünder. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

 Es ist herbstlich kalt, ab und zu lugt die Sonne aus den Wolken, gelegentlich tröpfelt es vom Himmel. Das allerdings ist den etwa 15 Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren ganz egal. Denn sie nehmen am Wildniscamp „Die Feuersalamander“ des Kölner Vereins Querwaldein im Gut Alte Heide in Bremen teil. Und dort verbringen sie eine ganze Woche in den Herbstferien im Freien. „Normalerweise machen wir die Camps mit Übernachtungen, wegen Corona ist das aber nicht möglich“, sagt Florian Schwinge, der das Camp zusammen mit seiner Kollegin Eileen Czempinski leitet.

Das Ziel des fünftägigen Wildniscamps sei es, die Verbindung der Kinder zur Natur durch sinnliche Erfahrungen zu stärken, sagt Schwinge weiter. „Daher sind wir auch den ganzen Tag im Freien – was uns natürlich auch ein wenig vom Wetter abhängig macht“, ergänzt er. Bei ihren Camps hätten sie dabei schon Kinder gehabt, die sehr naturverbunden seien, andere wiederum hätten schon Probleme damit, einen schmutzigen Stock in die Hand zu nehmen.

Die Kinder, die in dieser Woche auf Gut Alte Heide dabei sind, haben damit aber keinerlei Berührungsängste. „Am ersten Tag haben wir zusammen einen Lagerplatz angelegt, aus Totholz haben wir Sitzgelegenheiten gebaut. Wir machen Spiele und basteln gemeinsam. Jedes Kind bekommt einen Holzanhänger, auf dem der Name steht. Um die Zahl etwas kleiner zu halten, haben wir die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt“, sagt Schwinge. Zur Unterscheidung hätte die eine Gruppe Tiernamen bekommen, die andere Pflanzennamen.

Außerdem habe man gemeinsam die Gegend erkundet. „Dabei haben wir dann auch etwa die Hinterlassenschaften unterschiedlicher Tiere gefunden. Oder unterschiedliche Tiere und Pflanzen gesehen“, sagt Schwinge. Das sei für die Kinder schon etwas Besonderes gewesen.  Am zweiten Tag steht nun das Thema Feuer auf dem Programm. „Wir versuchen, ohne Streichholz oder Feuerzeug ein Feuer anzuzünden“, sagt Schwinge.

Der elfjährige Jori, der bei seinem Cousin zu Besuch aus dem Saarland gekommen ist, hat daran viel Spaß, auch wenn es mit dem Feuer bislang noch nicht geklappt hat. „Ich habe hier einen Feuerstein und ein Schlageisen, damit kann ich Funken produzieren“, sagt der Junge. Das sei nicht ganz einfach. Der siebenjährige Anton aus Dabringhausen findet die Idee „total cool“, Feuer auf diese Weise zu entfachen. „Das ist wie früher. Wir nehmen dazu Stroh, Bast oder Birkenrinde“, sagt er.

Und plötzlich ist das Hallo groß, einige Kinder rufen: „Feuer, Feuer, hier ist Feuer!“ Was normalerweise ein Grund zur Sorge ist und die Feuerwehr auf den Plan rückt, ist nun ein Grund zur Freude. „Wir haben die Grasbüschel von da drüben genommen“, sagt der achtjährige Karl und deutet hinter die Zelte, „und dazu Rinde. Wir haben das jetzt ganz lange probiert – und irgendwann hat es dann geklappt.“ Man müsse die Grasbüschel mit dem Feuerstein festhalten, sagt die zehnjährige Johanna. „Dann können sie nicht wegfliegen, und wenn die Funken gut fliegen, dann klappt es auch“, sagt das Mädchen. Jetzt müsste das kleine Feuer nur noch zur Feuerstelle gebracht werden. „Das hat noch nicht geklappt“, sagt Johanna.

Das Lager sei toll, sagt Jori noch, ehe er sich wieder daran macht, mit dem Feuerstein und dem Schlageisen für Funkenflug zu sorgen. „Es ist zwar ein bisschen kalt, aber es macht mir viel Spaß“, sagt der Elfjährige. Die Spiele, die sich die beiden Referenten ausgedacht hätten, seien ebenfalls sehr gut, sagt er weiter. Und versucht weiter, Feuer zu entfachen.

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