Sportabzeichen in coronakonformer Variante Kibaz-Kerze unter freiem Himmel

Wermelskirchen · 25 kleine Nachwuchs-Sportler absolvierten das Kinderbewegungsabzeichen im Eifgen-Stadion in einer coronakonformen Variante. Zehn Stationen mussten absolviert werden; die Teilnehmer kamen „schichtweise“, damit es kein Gedrängel gab.

 Mit Tochter Luise (vier Jahre) zeigt Sonja Robbe, wie eine Kerze funktioniert. Die neunjährige Mayla weiss, dass der Griff an das Becken hilft.

Mit Tochter Luise (vier Jahre) zeigt Sonja Robbe, wie eine Kerze funktioniert. Die neunjährige Mayla weiss, dass der Griff an das Becken hilft.

Foto: Stephan Singer

Das in der Luft liegende Gewitter ging nicht im Eifgen nieder. Dennoch hatten einige Eltern mit ihren Kindern die Teilnahme am Kinderbewegungsabzeichen, kurz „Kibaz“ genannt, aus Sorge um nasse Füße absagt. Die erwies sich letztlich als unbegründet, denn 25 Jungen und Mädchen legten in Begleitung eines Elternteils ganz ohne Wolkenbrüche auf dem Kunstrasen im Eifgen-Stadion das das Abzeichen ab.

„Durch Corona sind die Kinder seit Wochen in Sachen Sport ziemlich ausgebremst. Da wollten wir unbedingt noch vor den Sommerferien eine Möglichkeit schaffen, etwas machen zu können“, sagt Sonja Robbe, die für den rheinisch-bergischen Kreissportbund tätig und beim SV 09/35 als Übungsleiterin aktiv ist. Deshalb habe sie das „coronakonforme Kibaz“ entwickelt: „Diese Variante ist umsetzbar, ansonsten könnte das Kibaz zur Zeit nicht durchgeführt werden.“ 

Gemeinsam mit 09-Jahrespraktikant Thore Mühlinghaus, Xenia Dimou (KSB) und Unterstützung von Mutter Eva Frommenkord baute Sonja Robbe auf dem weiten Grün des Fußballplatzes zehn Stationen auf, die die  Kinder  innerhalb von einer Stunde wie einen Parcours mit Aufgaben durchliefen. An den einzelnen Stationen erwarteten die Kinder einlaminierte Hinweisschilder und Tafeln, die die Aufgabe erklärten. „Die liegen einfach auf dem Boden, können gelesen werden, ohne dass sie angefasst werden müssen“, erläutert Sonja Robbe. Ein mehr als ausreichender Abstand zwischen den Stationen ließ die Einhaltung des Sicherheitsabstands zu keinem Problem werden, bereits am Eingang in das Stadion desinfizierten alle Besucher die Hände. Damit nicht Bälle oder anderes von mehreren Teilnehmern genutzt wurden, brachten die kleinen Nachwuchs-Sportler ihr „Gerät“ gleich mit: Tannenzapfen galt es treffsicher in eine Kiste zu werfen. Mit eigenem Handtuch und Kuscheltieren wurde der „Transport“ von „Patienten“ in das Krankenhaus simuliert, was unter anderem die Koordination trainiert. An der „Yoga“-Station streckten die Kinder ihre Füße in Richtung Himmel und zeigten eine „Kerze“. „Das ist Outdoor-Eltern-Kind-Turnen“, beschreibt Sonja Robbe. 

Die Übungsleiterin weiß aus Erfahrung: „Wenn es um die Einhaltung der Corona-Regeln geht, sind Kinder bis zehn Jahren am schwersten in den Griff zu bekommen.“ Das sei nachvollziehbar, denn im Spiel würden die Regeln schnell vergessen: „Wir müssen uns derzeit etwas einfallen lassen.“ Deshalb kamen die Teilnehmer auch in „Schichten“ zum Kibaz ins Eifgen, damit nie mehr als zehn gleichzeitig den Parcours absolvierten.

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