Corona-Pandemie in Wermelskirchen Kaum Druck beim Krankheitsgeschehen

Wermelskirchen · Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Derzeit fallen im Krankenhaus Wermelskirchen vermehrt Mitarbeiter wegen Erkrankung oder Quarantäne aus.

 Dr. Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Wermelskirchen.   Foto (Archiv): kel

Dr. Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Wermelskirchen. Foto (Archiv): kel

Foto: Kathrin Kellermann

Die Corona-Zeichen scheinen derzeit auf Entspannung zu stehen. Die Omikron-Variante ist zwar viel ansteckender, hat aber wohl nicht so schwere Auswirkungen. Hinzu kommt eine Impfquote mit derzeit über 75 Prozent doppelt geimpften Menschen und über 56 Prozent mit Auffrischungsimpfung. Bleibt die Frage nach der Situation in den Krankenhäusern – die größte Sorge in allen Pandemie-Phasen ist die Überlastung oder gar der Zusammenbruch des Gesundheitswesens.

Dr. Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Wermelskirchen, beurteilt die aktuelle Lage auf Anfrage dieser Redaktion. Momentan sei es im Haus so, dass Corona sich hauptsächlich durch Erkrankungen oder Quarantäne-Ausfälle von Mitarbeitern bemerkbar mache. „Das liegt über dem normalen Maß dessen, was im Winter normal ist. Das ist aber ein organisatorisches Problem, das wir durch entsprechende Planungen im Griff haben“, sagt Launhardt.

Auf der anderen Seite stehe die „klinische Inanspruchnahme“ durch Covid-19-Patienten. Und auch diese sei „absolut beherrschbar“, wie der Ärztliche Direktor sagt. „Seit Beginn der Impfkampagne, insbesondere bei den hochgefährdeten Gruppen, vor rund einem Jahr hatten wir nur noch sehr wenige Corona-Fälle auf der Intensivstation – die waren dann ungeimpft oder hatten anderweitige schwerste Vorerkrankungen“, sagt Launhardt.

Grundsätzlich könne man im Moment also durchaus von einer Entspannung sprechen, was das Virus angeht. „Wir spüren momentan keinen Druck, was das Krankheitsgeschehen betrifft. Die Anzahl und die Intensität der Corona-Erkrankungen geben Anlass für einen positiven Ausblick“, sagt Launhardt. Nun bleibe zwar zu hoffen, dass die Lage sich nicht wieder verschlechtere. „Darauf deute aber aktuell nichts hin. Insofern sehe ich die geplanten Lockerungen der Landes- und Bundesregierung ebenfalls positiv“, sagt der Ärztliche Direktor.

Dennoch sei man „in allen Bereichen gut beraten“, nüchtern an die weitere Entwicklung heranzugehen. „Wir müssen die Erkrankung als das sehen und als das managen, was sie ist: Eine vermutlich saisonale Erkrankung, deren Verlauf von Saison zu Saison variieren kann, der aber aufgrund der Grundimmunisierung der Bevölkerung nicht noch einmal so schwer werden sollte, wie zu Pandemiebeginn“, sagt Launhardt. Von blindem Aktionismus halte er nichts.

Insgesamt sei die Situation derzeit nicht besorgniserregend. „Wir hatten in Wermelskirchen aber, und das muss man fairerweise dazusagen, immer einen recht günstigen Verlauf, was das Aufkommen von Covid-Erkrankten ebenso betrifft, wie die Ausfallquote von Mitarbeitern in allen medizinischen Berufsgruppen – dies auch im Vergleich zu anderen Städten in der Region“, sagt Launhardt. Eine gewisse „Verdichtung des Arbeitsaufkommens“ sei in den Wintermonaten ganz normal. „Aber die Notfallversorgung steht auf sicherem Fundament. Gelegentlich kommt es vor, dass der eine oder andere nicht ganz so dringende Eingriff um ein oder zwei Wochen verschoben werden muss“, sagt Launhardt. Das sei fraglos für die Betroffenen eine belastende Situation, die wir bedauern und stets zu vermeiden versuchen. Die Versorgung der Menschen sei aber grundsätzlich vollumfänglich gesichert.

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