Jule´s Eiland Frische Eier von Gut Luchtenberg

Dabringhausen · Seit Ende Januar betreibt Julia Börner „Jule´s Eiland“. Für die Hühner hat sie sogar ihren Job als Kinderkrankenschwester aufgegeben.

 Julia Börner steht vor ihrem Hühnermobil mit der Aufschrift „Jule’s Eiland“. Ihre 250 Hühner umringen sie.

Julia Börner steht vor ihrem Hühnermobil mit der Aufschrift „Jule’s Eiland“. Ihre 250 Hühner umringen sie.

Foto: Marc Latsch

Wer regelmäßig von Dabringhausen nach Altenberg fährt, dem dürfte es schon aufgefallen sein. Direkt an der L101, kurz hinter Limmringhausen, wirbt ein großes Banner für „Jule´s EiLand“ und verspricht Luchtenberger Landeier – „täglich frisch aus dem Hühnermobil“.

Jule, das ist Julia Börner. Sie lebt mit ihrem Mann Stefan auf dem angrenzenden Gut Luchtenberg. Der Agrarbetriebswirt leitet den Reiterhof. Ein Familienbetrieb, in den Julia sozusagen eingeheiratet hat. Dort bietet Familie Börner einen Rundum-Service für Pferdebesitzer: Einsteller, Reithalle, Außen-Springplatz und Reitkurse.

Julia Börner arbeitete hingegen bis vor kurzem noch als Kinderkrankenschwester. Den Job hat die zweifache Mutter aufgegeben. Sie widmet sich nun ganz ihren Hühnern. „Meinem eigenen Projekt“, wie sie sagt. Ihre beiden Töchter Marta und Lilja helfen fleißig mit.

„Ich hatte eigentlich immer Hühner, bin mit ihnen groß geworden“, sagt Börner. „Eier aus dem Supermarkt schmecken auch einfach nicht.“ Ihr Mann ist zunächst nicht so begeistert von der Idee, Hühner zu besitzen. Also legt sich Julia Börner erst einmal nur ein paar Tiere zu. Hält sie hinter dem Haus. Schon da kommen regelmäßig Nachbarn und fragen nach Eiern. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.

 Im Hühnermobil legen die Hühner ihre Eier und Julia Börner kann sie ganz praktisch über eine Klappe herausnehmen.

Im Hühnermobil legen die Hühner ihre Eier und Julia Börner kann sie ganz praktisch über eine Klappe herausnehmen.

Foto: Marc Latsch

Anfang des Jahres entscheidet sich Julia Börner zum Radikalausbau. Sie stockt ihre Hühnerzahl von 15 auf 250 auf. Am 22. Januar kommen das Hühnermobil für die Haltung der Tiere und der Eierautomat für den Verkauf der Eier. Das Projekt startet.

Das gut sichtbare Banner an der L101 ist nicht einfach nur ein Werbeobjekt, es ist die Rückseite des neuen Hühnermobils. Mit seinem braunen Schrägdach sieht es von hinten ein wenig so aus, als sei es eine zu klein geratene Doppelhaushälfte. In dem Mobil leben die Tiere und legen ihre Eier. Auf einem umzäunten Wiesenstück rund um ihr bewegliches Haus grasen sie. Das Mobil erzeugt sogar seine eigene Energie. „Das Dach ist mit Solarzellen ausgestattet“, sagt Börner.

Ein Mal in der Woche verschiebt Sie dsa Häuschen entlang der L101. Dann gibt es wieder frisches Gras für die Hühner. Das Gelände ist groß genug. Der abgenutzte Untergrund kann sich in Ruhe erholen. Hühner und Werbebanner begrüßen die Autofahrer dann bereits ein paar Meter früher. Ist der Appetit erst geweckt, können die Pendler gleich danach rechts abbiegen.

Auf der anderen Seite der L101, direkt am Gut Luchtenberg, steht nämlich der Eierautomat in einer kleinen Holzhütte. „Er wird total gut angenommen“, sagt Börner. Hier werden die Eier aus dem Hühnermobil angeboten. Schon jetzt, nach nicht einmal einem Monat, verkauft Börner dort täglich rund 150 Eier. 220 Eier kommen derzeit insgesamt an einem Tag zusammen. „Dabei muss sich das Angebot ja erst noch rumsprechen“, sagt sie. Auch eine Pizzeria aus der Umgebung hat schon angefragt und will ihre Eier regelmäßig von ihr beziehen.

Aktuell lockt der Eierautomat mit Sonderangeboten. „Die Eier sind noch nicht so groß“, sagt Börner. Noch kostet das Ei 35 Cent. Wenn Hühner und Eier etwas gewachsen sind, sind es 40 Cent. Im Automat bietet Julia Sechser- und Zehnerpacks an. Der Automat wird täglich aufgefüllt und arbeitet sowohl mit Münzgeld als auch mit Scheinen. 24 Stunden am Tag – sieben Tage die Woche.

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