Gemeindeleben in Wermelskirchen Festliches Erinnern in der Stadtkirche

Wermelskirchen · 54 Jubelkonfirmanden feierten am Samstagnachmittag mit Gottesdienst und Mittagessen. Schnell werden alte Fotoalben rumgereicht und Erinnerungen geteilt.

 Die Goldkonfirmanden trafen sich beim Jubelfest am Samstag zum ersten Mal zum gemeinsamen Erinnern wieder.

Die Goldkonfirmanden trafen sich beim Jubelfest am Samstag zum ersten Mal zum gemeinsamen Erinnern wieder.

Foto: Theresa Demski

Jürgen Bruckhoff setzt sich beim Foto nach dem Gottesdienst gut gelaunt in die muntere Damenreihe und lacht in die Kamera. Er ist am Samstag der einzige Besucher, der seine Gnadenkonfirmation feiert: 1947 und damit vor 75 Jahren wurde Jürgen Bruckhoff von Pfarrer Winkler konfirmiert – bei der Jubelkonfirmation kommt er aber schnell mit den jüngeren Jubilaren der anderen Jahrgänge ins Gespräch.

Insgesamt 54 Männer und Frauen haben sich von der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen einladen lassen, um sich gemeinsam an ihre Konfirmation zu erinnern. Zu ihnen gehört Jürgen Bruckhoff genauso wie die Kupfernen Konfirmanden, die vor 70 Jahren Konfirmation feierten, die Eisernen Jubilare, die 1957 eingesegnet wurden, die Diamantenen Konfirmanden, die sich an ihr Fest im Frühling 1962 erinnern – und die Goldenden Konfirmanden, die sich am Samstag zum ersten Mal nach fünf Jahrzehnten wiedertreffen. Viele von ihnen leben heute noch oder wieder in Wermelskirchen, andere haben eine längere Anreise. Schnell werden alte Fotoalben rumgereicht und Erinnerungen geteilt.

Dazu hatte Pfarrer Manfred Jetter schon im Gottesdienst in der Stadtkirche eingeladen – und die Jubilare gruppenweise zum Abendmahl aufgerufen. Beim Mittagessen sind dann Gespräche über den Suppenteller möglich. „Das war damals ein aufregender Tag“, erinnert sich Hannelore Engels, die 1952 in der Stadtkirche konfirmiert wurde. Es habe nicht viel gegeben, gemeinsam habe sie mit ihrer Mutter beraten, was sie zu dem besonderen Fest tragen solle. „Ein blaues Kleid bekam ein weißes Krägelchen, damit es festlicher wurde“, erzählt sie. Ihr Konfirmationsspruch sei ihr pünktlich zum Jubiläum wieder eingefallen: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn“, zitiert sie, „Psalm 37.“

Auch wer Bruni Flitsch-Schmidt nach den Versen und Liedern aus der Konfirmandenzeit fragt, bekommt ohne langes Zögern eine Antwort: „Wir haben viel auswendig gelernt bei Pfarrer Knies“, sagt sie, „und die Texte haben mich durch mein ganzes Leben begleitet.“ Psalm 23, viele Liedtexte und Gebete: Bis heute kann Bruni Flitsch-Schmidt die Texte ohne Vorlage mitsprechen. „Ich habe von meiner Konfirmandenzeit wirklich profitiert“, stellt sie am Samstag fest, „und es ist schön, sich heute gemeinsam und dankbar daran zu erinnern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort