Der Bedarf an Betreuung wächst stetig OGS-Plätze in Innenstadt werden knapp

Wermelskirchen · Die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung steigt. Bisher konnte allen Eltern für ihr Kind ein Platz angeboten werden. Mit steigenden Geburtenzahlen und dem Rechtsanspruch auf einen Platz muss das Angebot ausgebaut werden.

Auf die Betreuung ihrer Kinder am Nachmittag sind viele Eltern angewiesen, und auch viele berufstätige Alleinerziehende haben keine andere Wahl: Sie wollen ihre Kindern nach der Kita-Phase verlässlich betreuen lassen und melden es in der OGS an. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Plätzen im Offenen Ganztag. „Vor allem in der Innenstadt ist der Nachfragedruck groß“, sagen Stefan Görnert, Erster Beigeodneter, und Andreas Voß vom Amt für Schule und Jugend. Um eine Ausweitung des Angebots in der OGS-Betreuung komme die Stadt nicht herum, „auch wenn wir derzeit allen Nachfragen nach Plätzen noch gerecht werden konnten“, sagte Görnert.

Die Ansprüche der Eltern seien nachvollziehbar. „Die Kinder kommen nach der Kita-Zeit aus einem guten Betreuungsbereich, das erwarten viele Eltern auch in der Grundschulzeit“, räumte Voß ein. Aber nicht allein aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage und steigender Kinderzahlen werden weitere OGS-Plätze geschaffen werden müssen. Auch angesichts der gesetzlichen Änderungen: 2025 sollen Eltern einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für ihr Kind haben – ähnlich wie im Kita-Bereich könnten sie den Platzanspruch mit juristischer Hilfe durchsetzen. Wie hoch die Nachfrage am Ende tatsächlich ist, darüber könne derzeit nur spekuliert werden – zwischen 45 und 80 Prozent könne der Bedarf liegen.

Derzeit werden 516 Wermelskirchener Kinder in einer OGS betreut. Das seien 46 Prozent aller Grundschüler. Voss: „Wir gehen von einer Steigerung auf 560 Plätze in den nächsten Jahren aus.“ Dieser Trend dürfte sich auch im Schulentwicklungsplan widerspiegeln, der im November vorgestellt werde. Der Druck wächst, die Ganztagsbetreuung benötigt mehr Platz und mehr Personal. Görnert: „Wir werden zusätzliche Räume schaffen müssen, insbesondere in den Innenstadt.“

Drei Träger hat die Stadt zurzeit unter Vertrag: das DRK, die katholische Jugendagentur und den Betreuungsverein Hünger. Dessen Vertrag laufe fristgerecht zum 31. Juli 2019 aus. Eine vorzeitige Kündigung sei vom Tisch, eine Tiefenprüfung habe ergeben, dass die Buchführung ordentlich war und die entsprechenden Belege vorliegen. Der Betrieb unter der Regie des Betreuungsvereins bis zu diesem Tag sei sichergestellt. Stefan Görnert zeigte sich davon überzeugt, einen neuen Träger zu finden. „Die Umbauten laufen auf Hochtouren, der Träger wird ein erweitertes Raumprogramm vorfinden.“

Um die Zukunftsaufgabe OGS-Ausbau – und andere Vorhaben – stemmen zu können, wünscht sich Görnert eine Bestandsaufnahme, welche Flächen für Neubauten noch zur Verfügung stehen oder auch neu ausgewiesen werden könnten.

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