Baumaßnahmen in Wermelskirchen Im Altbau des Gymnasiums entsteht eine Unisex-Toilette

Wermelskirchen · Die Stadt hat viele Sommerbaustellen in Kitas und Schulen. Das größte Projekt wird jetzt angeschoben: die Umsetzung des Digitalpaktes.

 Die entstehenden Gender-Toiletten im Altbau: Die Kabinen sind hochgemauert, so dass niemand über den Kabinenrand schauen kann.

Die entstehenden Gender-Toiletten im Altbau: Die Kabinen sind hochgemauert, so dass niemand über den Kabinenrand schauen kann.

Foto: Udo Teifel

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums werden mit dem Start ins neue Schuljahr erstmals eine geschlechterneutrale Toilette nutzen können. Die Stadtverwaltung errichtet derzeit im Altbau eine Unisex-Toilette. „Wir bauen diese Form der geschlechterneutralen Toilette auf Anfrage und damit Wunsch der Schulleitung“, sagt Sonja Amend, Architektin im Gebäudemanagement der Stadtverwaltung.

Der Altbau des Gymnasium entstand 1867 – ob die Toilettenanlage noch aus dieser Zeit stammt, ist nicht überliefert. Die Spülung jedenfalls erfolgte bislang per Kette aus den oberhalb angebrachten Wasserbehältern, in den Wänden waren noch Bleirohre. Im Rahmen der jährlichen Bauunterhaltung wurden die Toiletten-Anlagen im Altbau komplett saniert – für Jungen und Mädchen gibt es nun ganz normale, moderne Kabinen. Die Räume wurden hell gefliest. Die Unisex-Toilette indes unterscheidet sich darin, dass es keine nach oben offenen Kabinen sind, sondern einzelne geschlossene Einzelkabinen. Sie sind raumhoch gemauert und haben auch unten keine Unterteilung. Damit gibt es erstmals keine Geschlechtertrennung: Schülerinnen und Schüler wird somit ein möglichst angstfreier und diskriminierungsarmer Zugang ermöglicht.

Der Sommer ist für das Gebäudemanagement die Zeit, in der vor allem in Kitas und Schulen viele Baustellen sind. In der Kita Bussardweg wurden Bodenbelag und Stromleitung erneuert, in der Danziger Straße die Strom-Unterverteilung ertüchtigt. In Pohlhausen wurden Heizung und Warmwassersorgung überarbeitet und neue Komponenten eingesetzt.

 Die normalen Einzelkabinen in den Toiletten des Altbaus sind bereits fertig. Hier wird noch nach Geschlecht getrennt. 
  Foto: Udo Teifel

Die normalen Einzelkabinen in den Toiletten des Altbaus sind bereits fertig. Hier wird noch nach Geschlecht getrennt. Foto: Udo Teifel

Foto: Udo Teifel

In der Ogata der Grundschule Dabringhausen wird der Wasserschaden des Starkregens aus 2021 saniert, in der Waldschule der Differenzierungsraum hergerichtet mit Decke und Beleuchtung. In der VHS wird der Treppenaufgang gestrichen sowie die Brandschutzvorgaben geprüft. In der Sekundarschule steht der Check der Fachräume an. Sonja Amend: „Wir müssen prüfen, ob sie für eine künftige Gesamtschule nutzbar sind.“

Letztlich, so die stellvertretende Sachgebietsleiterin, seien es viele Instandsetzungen und Reparaturen – wobei sie betont, dass vor allem Vandalismus „schon Mehrarbeit“ verursache. Zutrittskontrollen während der Pandemie aber hätten dazu geführt, dass in den öffentlichen WC-Bereichen keine Verstopfungen mehr festgestellt wurden.

Als großes Projekt steht im Gebäudemanagement die Planung und Umsetzung des Digitalpaktes Schule an. 3,4 Millionen Euro wurden dafür freigegeben. „Das wird demnächst die größte Baustelle, denn in allen Grundschulen, Sekundar-/Gesamtschule und im Gymnasium wird dann gearbeitet.“ Elektro- und EDV-Versorgung müssen erneuert werden. Im Herbst soll der Auftrag nach einer Fachplanung erteilt werden – bis Oktober 2023 möchte die Stadt möglichst viel umgesetzt haben. „In der Koordination und Umsetzung steckt viel Arbeit“, so Sonja Amend.

Den Antrag für die Sekundar-/Gesamtschule hat die Stadt übrigens „nachgeschoben“, da der eigentliche Förderantrag für Grundschulen und Gymnasium schon vor Festlegung des Standortes verschickt worden war. Die Bezirksregierun hat mit Bescheid vom 7. Juli auch diese Maßnahmen bewilligt.

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