Zwischenbericht zum Verkehr in Wermelskirchen Hüpptal-Straße ist nur ohne Pkw-Durchgang denkbar
Wermelskirchen · Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr stellen die Fachleute vom Ingenieurbüro Runge ihren Zwischenbericht zur Verkehrsuntersuchung rund um das Hüpptal vor. Bedarf für Parkplätze in Spitzenzeiten ist demnach vorhanden. Verkehr, der über das Südviertel „abkürzt“, dürfe jedoch nicht erzeugt werden.
Eine Straße durch das Hüpptal-Quartier im südlichen Innenstadt-Bereich, die durch ihre Bauweise und Verkehrsregelung zu einer Durchfahrtsstrecke werden könnte, wird es nicht geben. Das erläuterte Hans-Rainer Runge vom Düsseldorfer Ingenieurbüro Runge für Integrierte Verkehrsplanung (Runge IVP) als Bilanz in seinem Zwischenbericht zur Verkehrsuntersuchung im Rahmen der Planungen zur Entwicklung des Hüpptals unter dem Förderschirm des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts (IHEK) vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV).
Der Technische Beigeordnete der Stadt Wermelskirchen, Thomas Marner, untermauerte dieses Fazit, wonach die Verkehrsplaner bei einer neuen, durchgängigen Hüpptal-Straße zwischen L409 und Quellenweg sowohl bei einer 30- als auch 50-Stundenkilometer-Regelung von einer „Anlockung“ von unerwünschtem Durchgangsverkehr ausgehen (800 bzw. 1800 Fahrzeuge pro Tag): „Wir werden als Verwaltung der Politik keinen Vorschlag unterbreiten, der Durchgangsverkehr und damit eine Belastung für die Anwohner produziert.“
Zuvor hatte Hans-Rainer Runge dargelegt, dass ein Straßenbau im Hüpptal aufgrund der dortigen Topographie „einiges an Landbewegung“ erfordere und mit Baukosten von mindestens einer Million Euro zu rechnen sei. Hinzu käme der Eingriff in „wertvolle Natur“. Thomas Marner bilanzierte: „Wir haben das prüfen lassen, weil dazu der politische Auftrag bestand. Das Ergebnis des Zwischenberichts sagt, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis keines ist.“ Aber: Zumindest für Radfahrer und auch für Fußgänger könnte eine deutliche Abkürzung geschaffen werden.
Grundsätzlich gäbe es im südlichen Innenstadt-Bereich verkehrserzeugende Einrichtungen wie Gymnasium, Krankenhaus, Berufskolleg, Grundschule, Kita oder Katt, stellte das Ingenieurbüro fest. Verkehrszählungen an elf Knotenpunkten hätten 7000 Fahrten pro Tag über die Dhünner Straße ergeben – im Vergleich: 20.000 auf der Dellmann-, 3000 auf der Telegrafenstraße. Als Problem erwiesen sich Spitzenzeiten beim Parken am Haus Eifgen und Dönges-Eifgen-Stadion. Entstehe ein neues attraktives Hallenbad am Quellenweg wären 400 Besucher pro Tag zu erwarten, erläuterte Runge die Prognosen der Fachleute: „Auf der Dhünner Straße hält sich die erwartete Zunahme mit einem Plus von 300 Fahrten pro Tag in Grenzen.“
Als Optionen stellte Hans-Rainer Runge drei weitere Varianten (jeweils Durchgang nur für Einsatzfahrzeuge und Fahrräder) in den Raum, von denen zwei eine Zufahrt zur denkbaren Hüpptal-Straße von der L 409 zu einem Parkplatz am für das neue Hallenbad gedachte Standort vorsieht (Sackgassen- oder Einbahnstraßen-Regelung) und eine zwei voneinander getrennte Hallenbad-Parkplätze mit Zufahrten aus jeweils entgegensetzter Richtung vorsieht. „Diese Varianten haben an Normaltagen einen niedrigen Verkehrswert und die Entlastung für das Südviertel wäre gering“, fasste Runge zusammen: „Als Innenstadtanbindung für Radler wären diese Optionen attraktiv.“
An Wochenendtagen wäre Potential für diesen dann über eine Hüpptal-Straße zu erreichenden Parkraum vorhanden.