Ufer des Wermelskirchener Bachs sind zugewachsen Hobbyhistoriker beklagt Zustand der Hüppanlage

Wermelskirchen · Hüppanlage, die zweite? Oder schon die dritte? Claus Füllhase fühlt sich an frühere Pläne und Projekte erinnert, wenn er über die Ideen zu Neugestaltung der Hüppanlage im Rahmen des Intergrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IKEHK) liest.

 Claus Füllhase beklagt den Zustand der Hüppanlage. Hier steht er an der Stelle, an der der Wermelskirchener Bach in den Kanal mündet.

Claus Füllhase beklagt den Zustand der Hüppanlage. Hier steht er an der Stelle, an der der Wermelskirchener Bach in den Kanal mündet.

Foto: RP/Solveig Pudelski

Die Planer und Projektbeteiligten haben diese stadtnahe Grünanlage als ein Alleinstellungsmerkmal Wermelskirchens herausgestellt, haben sie als  ein Schatz, den es durch Aufwertung zu heben gilt, bezeichnet. Wer heute durch das Areal läuft, kann nur zustimmen. So auch Claus Füllhase. In den Augen des Hobby-Historikers muss dringend in die Pflege der Grünanlage investiert werden. „Schauen Sie mal, wie hier alles zugewuchert ist“, sagt er bei einem Ortstermin in der Hüppanlage und deutet auf einen Streifen Schilf entlang des Bachlaufs. Dort liegen auch Einwegbecher, Papier, Dosen. Er habe der Stadt Hilfe beim Müll-Aufsammeln angeboten, aber es würde ihm nur erlaubt, wenn er den Müll selbst entsorge, berichtet er.

Füllhase, ein Wermelskirchener Urgestein,  taucht nicht nur mit Vorliebe tief in die Geschichte Wermelskirchens ein und sammelt fleißig Dokumente, Fotos und alte Zeitungsausschnitte. Er verfolgt auch die jüngsten Entwicklungen und die politischen Entscheidungen in seiner Stadt. So las er auch über die Idee, dass der Park attraktiver gestaltet werden soll und eventuell der Wermelskirchener Bach wieder freigelegt werden könne. Dagegen sei nichts einzuwenden, so Füllhase. Aber es habe in früheren Jahren bereits Versuche gegeben, das Areal aufzuwerten. „Aber dann verkommt alles, weil sich keiner um die Pflege kümmert“, beklagt Füllhase. Er kann sich noch gut an Investitionen früherer Jahre erinnern. Tischtennisplatten seien aufgebaut worden, ein großes Schachbrett- und Mühlespiel lud einst zum Spielen ein. Auch eine Boccia-Bahn habe es gegeben, sie sei auch rege genutzt worden. Heute haben Büsche und Sträucher das Terrain erobert. „Man hat nicht an die Folgekosten gedacht“, meint Füllhase. Aber er wolle nicht nur Kritik üben.

Zurück zum Bach: Claus Füllhase erzählt, dass der Wermelskirchener Bach an der Ecke Taubenstraße/Berliner Straße entspringt.  Zu Zeiten der Kutschen habe es dort eine Pferdetränke gegeben. Später wurde dort gebaut, ein Brunnen wurde angelegt, der Bach in ein Rohr unter die Berliner Straße gelegt. In der Hüppanlage, unterhalb des Spielplatzes trete er wieder an die Oberfläche. In Trockenzeiten wie im niederschlagsarmen September und Oktober ist nichts von ihm zu sehen. Doch weiter unten füllt sich das Bachbett dank Zuläufe. Im Bereich des Fußwegs „In den Steinen“, der zum Gymnasium führt, tritt das „Stuckepöttchen“ zutage und speist den Wermelskirchener Bach, der sich in Richtung Eifgen-Sportanlage schlängelt. Dort, wo heute die Turnhalle steht, sei früher ein Stadtbrunnen gewesen, so Füllhase.Er wurde an den Kanal angeschlossen.  Und an der Dhünner Straße, wo ebenfalls eine Quelle ist, bezog einst die Brauerei Küpper ihr Brauwasser. Der Park scheint eine wasserreiche Gegend zu sein. Claus Füllhause kennt die Quellbereiche, sumpfige Areale. Sein Wunsch sei, dass die Grünanlage regelmäßig gepflegt, der Bachlauf freigeschnitten wird.

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