Mit Krammarkt und Kulturprogramm Die Kirmes ist ein gigantisches Stadtfest

Wermelskirchen · Vom 24. bis 28. August steigt Wermelskirchens größte Sause. Allein 155 Stände bilden den Krammarkt.

 Als Novum auf dem Wermelskirchener Kirmes wird das Fahrgeschäft Nessy aufgebaut.

Als Novum auf dem Wermelskirchener Kirmes wird das Fahrgeschäft Nessy aufgebaut.

Foto: RP/Stadt Wermelskirchen

Ihre Strahlkraft ins Bergische Land und die benachbarte Region ist unbestritten, WiW-Geschäftsführer André Frowein spricht gar von einer „touristischen Attraktion“ und jedes Wermelskirchener Kind weiß, dass die Herbstkirmes mehr als eine Ansammlung von Fahrgeschäften, Los- und Schießbuden ist. Gemeinsam mit Frowein vom Stadtmarketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) stellten Vertreter der Stadtverwaltung die anstehende Kirmes, die im Volksmund als „Herbstkirmes“ bezeichnet wird sowie traditionell am und um den letzten Sonntag im August gefeiert wird, vor. Achim Stollberg, Programmmacher der Kattwinkelschen Fabrik und angehender Kulturmanager der Stadt, brachte es auf den Punkt: „Die Kirmes ist mehr als ein typischer Rummel, das hat eindeutig den Charakter eines gigantischen Volksfestes.“ Allein die Vielzahl der Beteiligten und die Weitläufigkeit seien dafür Indikatoren.

Das Weindorf an der Katt und das Live-Musik-Programm an vier Tagen in Folge sind genauso fester Bestandteil der Kirmes.

Die „große Sause“, wie der Beigeordnete Stefan Görnert die Kirmes nannte, beginnt am Freitag, 24. August, um 16 Uhr mit dem Fassanstich durch den Bürgermeister auf einer kleinen Bühne am „Bermudadreieck“ (Schnittpunkt von Loches Platz, Eich, Kölner und Telegrafenstraße).

Gleich drei neue Kirmesgeschäfte erwarten die Besucher auf dem Schwanenplatz. Zu den Neulingen gehört der 23 Meter hohe „X-Factor“, der allerdings nicht von links nach rechts schaukelt, sondern von hinten nach vorne. „Das bekommen also nicht nur die Passagiere, sondern auch die Zuschauer Magengrummeln. Letztere gewinnen nämlich den Eindruck, als käme der ‚X-Factor‘ auf sie zu“, freut sich Paul Engelbracht (Ordnungsamt) über den Coup, der gar nicht einfach war: „Die Schausteller solch großer Fahrgeschäfte kommen nach Wermelskirchen und besichtigen die Örtlichkeiten, um zu prüfen, ob eine Aufstellung überhaupt möglich ist.“

Obendrein sind das Rundfahrgeschäft „Heroes“ im Stil von Marvel-Comic-Helden und die zweigeschossige Geisterbahn „Zombie“ neu auf dem Schwanenplatz, wo sich natürlich auch wieder einer von Deutschlands größten Autoscootern befinden wird.

Während das Kirmestreiben auf dem Schwanenplatz tendenziell Teenies und Twens im Fokus hat, richtet sich das Geschehen auf dem Loches-Platz an Familien: Kinderkarussells, ein Kettenkarussell oder Musik-Express sind beliebte Fahrgeschäfte. Ein besonderes Erlebnis verspricht das „9D“-Kino, in dem die Besucher in beweglichen Sitzen hocken, eine §D-Brille auf der Nase haben und je nach Filmszene Wind, Regen oder Wärme abbekommen.

Insgesamt locken 240 fahrende Geschäfte zur 422. Kirmes nach Wermelskirchen, 155 davon sind Stände auf dem Krammarkt, der unter anderem mit Gardinen, Socken, Lederwaren und Dingen des täglichen Bedarfs wie allerlei Haushaltswaren zum Bummel einlädt.

Das nahezu an „jeder Ecke“ für Speis und Trank gesorgt ist, versteht sich von selbst. Am Sonntag beteiligen sich die Einzelhändler und heimische Vereine am Kirmestreiben. Von 13 bis 18 Uhr sind 100 Mitwirkende aktiv, Rabatt- und Mitmach-Aktionen sorgen für zusätzliches Leben.

„Die Kirmes hat eine ganz besondere Bedeutung für die Stadt. Sie bietet etwas für jedes Lebensalter - wir sprechen gerne von ‚Zwei bis 82‘“, betont Paul Engelbracht. Den Besucherrekord, den Polizei, WiW und Ordnungsamt laut Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann in 2017, mit 250.000 Gästen zählten, wollen die Organisatoren in diesem Jahr gerne einstellen, ohne „unendlich“ wachsen zu wollen.

„Die Kirmes wird immer größer“, stellt Arne Feldmann fest, das Wachstum solle jedoch „im Rahmen“ erfolgen: „Wir wollen eine familienfreundliche Veranstaltung für die umliegende Region sein.“ Damit begründet Feldmann auch, dass es auf der Wermelskirchener Kirmes keinen „Familientag“ mit vergünstigten Preise in einem bestimmten Zeitraum gibt: „Die Preise sind sowieso familienfreundlich gestaltet, anderswo kostet eine Karussellfahrt mehr.“ Andere Veranstalter wollten seiner Einschätzung nach mit solch einem „Familientag“ die Besucher von weit her anlocken: „Wir sind da sehr regional aufgestellt und das soll so sein.“

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