Fluthelfer aus Wermelskirchen Die Erinnerungen an den Schlamm

Wermelskirchen · Viele Wermelskirchener machten sich nach dem Hochwasser im Juli auf den Weg in die betroffenen Gebiete, um zu helfen. Sie trafen auf große Not, aber auch auf bewegende Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Was sie dort erlebt haben.

 Insgesamt 33 aktive Helfer gehören zum Team von Tente-Rollen, das nach der Flut im Ahrtal hilft. Die ersten Helfer sind schon kurz nach dem Hochwasser losgefahren.

Insgesamt 33 aktive Helfer gehören zum Team von Tente-Rollen, das nach der Flut im Ahrtal hilft. Die ersten Helfer sind schon kurz nach dem Hochwasser losgefahren.

Foto: Tente-Rollen

Timo Faßbender erinnert sich genau an jenen ersten Tag an der Ahr. Mit Hilfsgütern hatte er sich von Wermelskirchen auf den Weg Richtung Erftstadt gemacht und war dann immer weiter bin in die Katastrophengebiete gefahren. „Wir standen bis zu den Knien im Schlamm“, sagt er, „das sind die ersten Eindrücke, die wir nicht mehr vergessen.“ Damals, kurz nach dem die Ahr über die Ufer getreten, Häuser und Menschen mit sich gezogen hatte, brauchten die Menschen erstmal das Nötigste: Trinkwasser, Obst und Hygieneartikel. Anderthalb Monate setzte Faßbender mit seinem Team die Hilfsaktion fort – wie auch andere Wermelskirchener machte er sich regelmäßig auf den Weg in die Flutgebiete, um zu helfen. Im Gepäck hatte er Spenden, die in seinem Geschäft abgegeben worden waren. Viel Kraft und Zeit flossen in den Hilfseinsatz. Inzwischen ist wieder der Alltag eingekehrt in seinem Malerbetrieb. Aber Kontakte an die Ahr sind geblieben – und deren Nachrichten seien ernüchternd. „Das Medieninteresse hat nachgelassen und die staatliche Hilfe hat nur sehr begrenzt stattgefunden“, sagt Faßbender, „die Menschen werden alleine gelassen.“ Was für die Politik für einen Augenblick im Wahlkampf interessant gewesen sei, werde heute nicht mehr beachtet. „Es ist unglaublich, was dort noch alles gemacht werden muss“, sagt er.