Kultur in Wermelskirchen Hänsel und Gretel verwandeln das Haus Eifgen in ein Märchenland

Wermelskirchen · Die musikalische Märchen-Inszenierung von „Hänsel und Gretel“ des Ensembles der Wuppertaler Kinderkonzerte gefiel im Haus Eifgen nicht nur den Kindern.

Tina Hermann als „Gretel“ und Katharina Greiss als „Hänsel“ überzeugten bei der musikalischen Inszenierung des Märchens im Haus Eifgen.

Tina Hermann als „Gretel“ und Katharina Greiss als „Hänsel“ überzeugten bei der musikalischen Inszenierung des Märchens im Haus Eifgen.

Foto: Jürgen Moll

Da war Leben im Haus: Knapp 50 Kinder waren mit ihren Eltern und Großeltern ins Haus Eifgen gekommen,  um sich mitten in einem Märchenland wiederzufinden. Anlass war die musikalische Märchen-Inszenierung von „Hänsel und Gretel“ des Ensembles der Wuppertaler Kinderkonzerte. „Die Hexe mit dem spitzen Schnabel war gruselig, aber Gretel hatte keine Angst. Und ich auch nicht“, sagte Leonie und war ganz beeindruckt von der spannenden Geschichte.

Rita Batkowski stellte das Projekt vor und Mascha Potapenko begrüßte die anwesenden Gäste aus der Ukraine in ihrer Landessprache. Die Aufführungen sind ein Angebot des Förderprogramms „Sonnenstunden“ der Kulturstiftung der Länder. Dieses Programm will ermöglichen, dass geschützte Räume für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine geschaffen werden.

Bereits zwei Tage vor der Aufführung hatte Eifgen-Hausmeister Thomas Behle mit seinen Helfern die Bühne eingerichtet, auf der dann das Team um Organisatorin Karin Leister ihr Bühnenbild gestaltete. Wald und Reh, Mond und Sterne ließen kleine und große Zuschauer vergessen, wo sie waren und nahmen sie mit ins Abenteuer. Sie erlebten die Not der Familie, die mutigen Kinder und den glücklichen Ausgang der Geschichte. Gänsehaut gab es, als die Kinder zum Schluss die Stimme des Vaters hörten und er sie in die Arme schloss. „Alles wird gut – eine Hoffnung nicht nur für die ukrainische Bevölkerung“, kommentierte Michael Dierks und Alfred Karnowka von der Kulturinitiative Wermelskirchen als Betreiberverein des Haus Eifgen die gute Botschaft.

Dierks und Karnowka richteten ein großes Kompliment an die Ausführenden: „Die stimmlich und schauspielerisch überzeugenden Sängerinnen Tina Hermann („Gretel“), Katharina Greiss („Hänsel“)  und Erzähler Arian Stettler („Vater“), sowie an das Instrumental-Ensemble der Wuppertaler Kinderkonzerte, das nicht nur den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall der Cellistin verkraften musste, sondern auch die wesentlichen musikdramatischen Aspekte, die im Original durch ein großes romantisches Orchester dargestellt werden, zu vermitteln vermochte.“

Die Oper „Hänsel und Gretel“ des in Siegburg geborenen spätromantischen Komponisten Engelbert Humperdinck wird meist als „Kinderoper“ bezeichnet, was in Bezug auf die Handlung und die Verwendung volkstümlicher Melodien („Ein Männlein steht im Walde“, „Suse, liebe Suse“) nachvollziehbar ist. „In den Hintergrund tritt bei dieser Betrachtung jedoch die außergewöhnliche kompositorische Qualität des Werkes, in dem Harmonik und thematisch-kontrapunktische Verarbeitung des Materials dem Vergleich mit den großen Meistern der Romantik durchaus standhalten“, sagten Michael Dierks und Alfred Karnowka.

„Hänsel und Gretel“ ist die am häufigsten aufgeführte Oper der Gegenwart. Für die musikalische Bearbeitung der Aufführung für die Kleinbesetzung zeichnet Michael G. Loss verantwortlich.

(sng)
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