Good News Singers in Wermelskirchen Gute Neuigkeiten und flotte Rhythmen

Wermelskirchen · Die „Good News Singers“ laden fürs zweite Novemberwochenende zu zwei großen Konzerten ein. Die Proben fallen intensiver aus.

 Flotte Melodien treffen auf harte Arbeit: Die „Good News Singers" bereiten sich auf ihre Konzerte am 15. und 16. November vor.

Flotte Melodien treffen auf harte Arbeit: Die „Good News Singers" bereiten sich auf ihre Konzerte am 15. und 16. November vor.

Foto: Theresa Demski

Es ist ein hartes Stück Arbeit. Das Lied ist anspruchsvoll, jede Stimme einzeln muss die neue Melodie erarbeiten. Rockig und vor allem für den Sopran in besonders hoher Tonlage kommt „Elijah Rock“ daher. Und wer die „Good News Singers“ beim Erarbeiten beobachtet, der entdeckt auch hin und wieder ein Kopfschütteln oder eine angestrengte Grimasse. „Das sind für uns arbeitsreiche Wochen“, wird Conny vom Stein später während der Pause erklären.

Aber jetzt ist die volle Konzentration auf Chorleiterin Silke Vogel gerichtet, die Stimme für Stimme zusammenbringt. „Holt den Klang aus dem Bauch, dem Rücken, aus der Hüfte“, sagt sie, „der Ton muss in Forte gehalten werden.“ Das ist für den Sopran eine echte Herausforderung. Laut, hell und lang. Als am Ende alle fünf Stimmen gemeinsam erklingen, bekommt der Zuhörer eine erste Ahnung von der Magie der Chormusik. Dann nämlich scheint die harte Arbeit für einen Augenblick vergessen. Das Stück bekommt Charakter und Fülle – und aus dem Kopfschütteln wird ein wissendes Nicken. Die Sänger klappen das Notenheft fürs erste zusammen. Mit dem neuen Stück haben sie sich ihre Pause verdient – die Halbzeit der zweistündigen Probe. Fürs zweite Novemberwochenende laden die „Good News Singers“ zu zwei großen Konzerten unter dem bereits vertrauten Titel „Gospel und mehr…“ ein. Und deswegen fallen die Proben in diesen Wochen noch intensiver aus und werden durch zwei Probenwochenenden ergänzt. „Dazu kommt die Organisation rund um das Konzert“, sagt Conny vom Stein, „das stemmen wir auch aus dem Chor.“ Kartenverkauf, Werbung, Technik, Licht, Verpflegung und die Kooperation mit der Band, die zum Konzert dazukommt. Schlagzeug und Saxophon, Gitarre und Bass.

Aber trotz der arbeitsreichen Zeiten ist die Stimmung gut. „Die Musik ist toll“, sagt Wiebke Steinbach, „und Singen ist schön.“ Die 86-Jährige ist die älteste Sängerin in den Reihen der „Good News Singers“. Die Jüngste ist gerade 16 geworden. Verbunden sind sie durch die Musik. „Gospelmusik drückt so viel Lebensfreude aus“, sagt Conny vom Stein, „so viel Grundvertrauen trotz schwieriger Rahmenbedingungen.“ Und diese Musik, die häufig durch Ruf und Antwort geprägt und in ihren Wurzeln tief religiös ist, prägt auch die Stimmung im Chor. Sie gehe durch den Körper. „Und dann schwappt die Energie einfach über“, sagt auch Silke Vogel, „das merkt das Publikum meistens schnell.“

Neben den Gospels hat der Chor auch modernen Rock- und Popstücken die Türe geöffnet, traditionellen Melodien wie „Alta Trinita Beata“ – Musik aus dem 15. Jahrhundert. „Wir machen dann einfach etwas Neues daraus“, erklärt Heike Stöcker, „wir interpretieren, wie es uns gefällt.“ Das Ergebnis können die Besucher im Gospelkonzert in der Stadtkirche hören. Ob es auch „Elijah Rock“ ins Programm schafft, das wisse sie noch nicht, sagt Conny vom Stein und lacht. Und dann beziehen die „Good News Singers“ Aufstellung rund um das Klavier – um auf die Pflicht die Kür folgen zu lassen. Eine vertraute Gospelmelodie erklingt. Jetzt lockern die etwa 30 Sänger Arme und Beine, strahlen in die Runde und beginnen, frei von der Seele weg zu singen. Das ist der Lohn für die Arbeit.

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