Politisches Leben in Wermelskirchen Großes Interesse an Neujahrsempfang der CDU

Wermelskirchen · Mehr als 100 Gäste, darunter auch Landesminister Nathanael Liminski, kamen auf Einladung der CDU ins Bürgerzentrum. Dort mussten Stühle nachgestellt werden, bevor CDU-Chef Stefan Leßenich zu mehr Visionen aufrief.

 Beim Neujahrsempfang der CDU Wermelskirchen im kleinen Bürgersaal trat auch der CDU-Vorsitzende Stefan Leßenich vors Mikrofon.

Beim Neujahrsempfang der CDU Wermelskirchen im kleinen Bürgersaal trat auch der CDU-Vorsitzende Stefan Leßenich vors Mikrofon.

Foto: Jürgen Moll

Um punkt viertel vor 12 fährt Nathanael Liminski am Sonntag vor dem Rathaus vor. Im kleinen Ratssaal herrscht zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel Betrieb. Das Buffet steht bereit, die Verantwortlichen der CDU stehen bereit. Fürs Erste geht es aber ins Büro der Bürgermeisterin: Denn obwohl an diesem Sonntag nicht die Stadt, sondern die CDU zum Neujahrsempfang eingeladen hat, trägt sich der NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien erstmal ins goldene Buch der Stadt ein. Die Bürgermeisterin ist gekommen, der Erste Beigeordne und sogar der neue Technische Beigeordnete der Stadt feiern mit. So herrscht eine Viertelstunde später Hochbetrieb im kleinen Ratssaal: Schnell müssen Stühle nachgestellt werden, damit am Ende auch die mehr als 100 Gäste einen Platz finden – der ehemalige Bürgermeister Heinz Voetmann genauso wie OBI-Gründer Manfred Maus, Bundestagsabgeordneter Hermann-Josef Tebroke genauso wie Landrat Stephan Santelmann und Rainer Deppe mit seiner Frau.

Bevor der städtische CDU-Chef Stefan Leßenich dann mit seiner Neujahrsansprache beginnt, bedankt er sich noch bei Rainer Deppe: Der habe still und leise und ohne großes Aufsehen die Landesbühne verlassen, erinnert Leßenich. Mit vielen persönlichen Erinnerungen im Gepäck bedankt er sich für Deppes Einsatz als präsenter Landtagsabgeordneter. Der Jahresrückblick fällt dann weitgehend betrübt aus: Corona, Krieg, Energiekrise. „Wir als CDU stehen zusammen, wo andere spalten. Wir stellen uns der Hetze entgegen. Und wir stehen uneingeschränkt hinter der Ukraine“, sagt Leßenich – bevor er sich dann den lokalen Themen widmet.

Es gebe viele Mammutprojekte, die in Wermelskirchen gestemmt worden seien und das Bild der Stadt bereits verändern würden: der Lochesplatz und der Jugendfreizeitpark, das neue Feuerwehrhaus in Dabringhausen, die Kitas. „Und es bleibt viel zu tun“, sagt Leßenich dann und erinnert an das Hallenbad und das Rhombusgelände, an die Gesamtschule, die man als CDU mit aller Kraft noch vorne bringen müsse. „Und die Digitalisierung der städtischen Verwaltung“, sagt Leßenich. „Dabei befinden wir uns immer in einem Spagat zwischen Ausgaben und Einnahmen“, ergänzt er.

Dann ruft der Wermelskirchener CDU-Chef zu mehr Mut auf: „Wir brauchen Visionen“, sagt er, „wir müssen uns fragen, wie wir leben wollen.“ Das sei wichtig auch für den Wettbewerb mit anderen Städten. „Wermelskirchen hat das Potenzial auch das Unmögliche zu schaffen“, sagt Leßenich und setzt auf ein Gemeinschaftsgefühl in der Stadt.

Nathanael Liminski hat anschließend vor allem die Landespolitik im Blick – und einen Appell für seine Zuhörer. „Lassen Sie uns durchatmen“, sagt der NRW-Minister, „Krisen hat es auch in anderen Zeiten gegeben, sie sind nie geordnet nacheinander gekommen.“ Politik müsse sich so aufstellen, dass sie auf Dauer damit klarkomme, mehrere Krisen gleichzeitig zu bearbeiten. Eine Hand voll dieser Krisen nimmt er dann in den Blick – angefangen mit der Pandemie und den Folgen vor allem für Kinder und Krankenhäuser, dann weiter über die dringend notwendige Digitalisierung der örtlichen Behörden, bevor er etwas überraschend das Thema Klima in den Blick nimmt und schließlich weiter zum Krieg in der Ukraine zieht. In diesen Zeiten brauche es Kommunen, die „nicht jammern, sondern machen“. Dann ergänzt er: „Weil das hier ja kein städtischer Empfang ist, sondern ein Empfang der CDU, möchte ich auch noch über die Rolle unserer Partei bei der Lösung der Krisen sprechen“, sagt Liminski. Und dann rüstet er seine Parteikollegen, macht ihnen Mut und verschenkt Lob: „Die CDU in Wermelskirchen hat alles, was es für die Zukunft braucht“, sagt er.

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